kApitEL 33

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Es war nichts neues für Aric, dass sich Mädchen mit ihm treffen wollten. Er sah es immer als Einladung zum Sex. Oder einen Blow Job. Doch bei Celestia war er sich schon fast sicher, dass sie nicht Sex damit beabsichtigte, sondern ihn kennenlernen wollte. Dies wiederum war etwas neues für ihn. Ein Mädchen, dass seine Person näher kennenlernen wollte. So etwas gab es nicht allzu oft.

"Wenn du nur mal ihre Titten anguckst. Ich sags dir, sie ist so eine Granate." Killian redete ununterbrochen über irgendwelche Mädchen aus dem Sportunterricht, der so eben beendet wurde. Sie befanden sich in der Jungenumkleide. Aric hätte vielleicht damals zugehört und mitgesprochen, doch das war bevor so jemand wie Celestia in sein Leben trat.

"Uh huh." nuschelte er etwas anwesend und zog sich sein Sweatshirt über. Er richtete seine Haare etwas und schnappte sich dann seine Sachen, um die Umkleide zu verlassen. "Wo gehst du hin?" rief ihm sein Kumpel hinterher. Doch Aric wollte nur raus, um jedem zu entkommen und Celestia vielleicht noch zu erwischen. Und als er eine Minute vor den Eingängen der Umkleiden wartete, zahlte sich das Warten aus. Darunter auch seine Schwester und Celestia. "Aric!" rief seine Schwester überrascht und lachte. "Wir haben gerade über den kleinen Unfall in der Halle geredet." neckte ihn Flo.

Er verdrehte bloß die Augen und blickte zwischen den beiden hin und her. "Also wollen wir das am Samstag machen?" fragte Flo plötzlich und sah erst Celestia und dann ihren Bruder an. Dieser zog die Augenbrauen zusammen. "Heh?" machte er. Er wusste nicht, was sie meinte. Am Samstag war nichts geplant gewesen und er hätte eigentlich gedacht, dass er sich da Zeit nehmen könnte, um mit Celestia etwas alleine zu unternehmen.

"Celesti hat mir gerade erzählt, dass ihr über's Campen gesprochen habt. Dass wir alle zusammen am See übernachten könnten." sagte Flo. Aric sah zu Celestia, die den Boden fixierte und dann unsicher den Blick hob. Sie schob sich auf beiden Seiten die Haare hinter die Ohren und räusperte sich unangenehm berührt. "Also? Wie sieht's aus? Steht das noch?" fragte Flo aufgeregt. Aric konnte nicht anders, als zu Seufzen. Warum es so frustriert klang, konnte er sich nur durch einen Fakt beantworten. Er hatte wirklich für einen Moment gedacht, dass Celestia und er eine Art Date hatten.

Es war nicht so, dass er nun am Boden zerstört ist, weil es doch nicht recht nach Plan lief. Es war wahrscheinlich sogar besser, dass sie nicht komplett alleine waren. Sonst wären sie sich näher gekommen, als ohnehin schon. Aber ein kleiner Teil, der in ihm nach hinten gedrängt wurde, wollte dies doch? Er wollte ihr näher kommen. Er wollte nicht vernünftig sein und sich von ihr fernhalten. Er wollte mit ihr einen drauf machen und sie für sich alleine haben.

Und er konnte nicht anders, als zu nicken, um seine Schwester zu besänftigen. Immer wenn Aric mitkam zu irgendwelchen Aktionen, wie Campen oder Schwimmen, dann war seine Schwester umso glücklicher. Sie freute sich, dass die anderen es ihm dann immer gleich taten und eine riesen Gruppe entstand. "Oh das ist super! Dann können wir auch noch Schwimmen und dann machen wir noch ein schönes Lagerfeuer, trinken ein wenig und erzählen Grusel Geschichten." erklärte Flo begeistert.

Celestia beobachtete Aric's Reaktion während seine Schwester motiviert weitersprach. Nachdem sie in der Umkleide über die kommenden Tage gesprochen haben, konnte Celestia nicht anders, als sich etwas auszudenken. Es war so, dass sie Flo antwortete sie hätte keine Zeit, wobei Flo natürlich misstrauisch wurde. Celestia dachte sich etwas aus und erzählte im Endeffekt, dass Aric und sie die Idee hatten mit den anderen Campen zu gehen. Und Flo war mehr als Feuer und Flamme für diese Idee gewesen.

"Ich hatte keine Wahl." erklärte sie Aric, als Flo sich verabschiedete und beide alleine da standen. Sie biss sich halb auf die Lippe. Aric sollte nicht denken, dass sie mit Absicht die anderen eingeladen hatte, obwohl sie etwas zu zweit unternehmen wollten. Er wirkte anfangs verwirrt und überrascht, doch jetzt nickte er bloß und lächelte ein wenig. "Es ist okay. Ich finde es sowieso besser so." sagte er. Er schulterte seine Tasche und änderte das Gewicht auf das andere Bein. Celestia musterte ihn prüfend. Er fand es also besser, dass sie nicht komplett alleine waren.

"Ja...emm" sie fand keine richtigen Worte zu dieser Aussage. Es war, als hätte er sie einfach vor den Kopf gestoßen. Sie dachte, es könnte schön werden alleine mit Aric Zeit zu verbringen. Sie hatte Hoffnungen, dass sie sich beide ihre Gefühle gestehen könnten. Und vielleicht hätte sich ja etwas ergeben. So wie der Abend im Freibad, wo sie sich ihrer Gefühle bewusst geworden war. Sie wollte es nicht mehr für sich behalten, weil sie spürte, wie es sie langsam zu belasten schien.

"Wir sehen uns dann am Samstag, schätze ich." sagte Aric. Er wusste nicht, wie er sich nun verhalten sollte. Der Satz eben, das es so besser wäre, wenn sie nicht komplett alleine wären, war ihm einfach rausgerutscht. Vielleicht, weil Celestia einfach die anderen eingeladen hatte und es ihn in Wirklichkeit nicht bloß kalt ließ. Er war ein wenig verletzt und versuchte es zu kaschieren, indem er eine Lüge auftischte. Den Satz hatte Celestia definitiv nicht erwartet, weshalb sie etwas rot wurde und den Blickkontakt abbrach.

Aric machte sich auf den Weg zum Ausgang der Schule und sie blieb zurück. Mit dem Gedanken, dass er es sowieso besser fand nicht alleine mit ihr Zeit zu verbringen. Ob er weiß, wie sie sich gerade fühlte? Celestia war nicht bewusst gewesen, dass er so dachte. Sie wollte nicht naiv sein, aber sie hatte gedacht, dass irgendetwas zwischen ihnen am Laufen war. Irgendwas, was mehr als Freundschaft war und was noch viel mehr hätte werden können, als bisher. Aber es macht den Anschein, dass Aric das etwas anders wahrnahm.

"Hey, wartest du auf uns?" fragt Gina, die hinter Celestia aus der Umkleide kam. Celestia merkte erst dann, dass sie sich kein Stück weiter bewegt hatte und zum Ausgang starrte, wo Aric verschwunden war. Sie nickte mit einem aufgesetzten Lächeln. "Ja, ich dachte ihr könntet mich zu Hause absetzen?" fragte sie Gina und Carly, die nun auch heraustrat. Gina runzelte die Stirn und lachte dann. "Wir fahren dich, so gut wie immer, nach Hause. Du brauchst nicht zu fragen." sagte sie und machte sich auf den Weg zum Ausgang. "Kommt schon." rief sie Carly und Celestia zu, die ihr dann zu ihrem Auto folgten.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt