kApItel 26

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"Von irgendeiner Krankheit?" fragte sie unsicher nach.

Das war ein Moment des Schockes für Celestia. Bisher hatte sie ihre neuen Freunde nicht angelogen. Obwohl sie das mit Aric immer noch verheimlichte. Aber bisher hat auch niemand nach irgendwas richtig gefragt. Ihr fällt wieder der Tag in der Mädchenumkleide vor dem Gemeinschaftssport ein. Sie haben über die Ernährung von Celestia gesprochen. Sie wusste, dass es sowieso irgendwann Zeit wird es ihnen zu erzählen.

"Es ist wahr." sagte sie also. "Ich habe eine  entzündliche Darmerkrankung, ungefähr schon seit dem 6. Lebensjahr. Sie ist chronisch." fügte sie hinzu. Sie wartete keine Reaktionen ab, sondern erzählte, dass sie oft in Behandlung war und deshalb ein ganzes Jahr die Schule verpasst hatte. Sie musste wegen ihrer Krankheit eine Klasse wiederholen. "Ich wollte nicht, dass es wie in der alten Schule die Runde macht und ich blöd angeguckt werde.." sagte sie und seufzte. Dann sah sie auf.

Sie bemerkte zuerst Flo's mitfühlenden Blick, dann wie Charly über ihren Arm strich um sie zu trösten. Nun ist es raus und sie wissen es. Celestia erinnerte sich an ihre alte Schule. Sie hatte nicht sonderlich viele Freunde, aber die wenigen die sie hatte, haben am Ende nicht mehr viel mit ihr gemacht, weil sie angst vor ihr hatten. Sie war ihnen nicht mal böse deshalb. Sie konnte verstehen, wieso sie nichts mit ihr zu tun haben wollten und sagte damals nichts deswegen. Heute würde sie ihren alten Freunden sagen, wie sehr ihr das weh tat, dass sie so viel angst hatten mit ihr etwas zu unternehmen.

"Ich kann dich verstehen." sagte Gina plötzlich. Sie richtete sich auf und hielt sich den Kopf. Sie hat bisher nur 20 Minuten geschlafen. "Ich habe Diabetes." sagte sie und verzog das bemalte Gesicht. Flo sah sie verwirrt an und schüttelte dann den Kopf. "Gina, du hast kein Diabetes." sagte sie und Celestia sah, wie Gina die Augen schloss und mit der Zunge schnalzte. Es war ein lustiger Anblick, weshalb Carly lachte und Celestia auch schmunzeln musste. "Du hast Neurodermitis. Das ist was komplett anderes." sagte Flo und sah die Rothaarige genervt an.

"Woher weißt du das?!" fragte Gina und sah Flo an, als wäre sie ein Geist. Flo stöhnte genervt ihren Namen und verdrehte die Augen. Celestia fühlte sich etwas besser, weil niemand so schrecklich reagiert hatte. Sie lächelte über Ginas Verhalten und sah dann zu Flo. "Und was genau passiert dann da?" sie deutete auf ihren Bauch und Celestia lachte leicht. "Mein Verdauungstrakt wird durch ungesundes Zeug z.B. durcheinander gebracht. Es schwächt mich und greift mein Immunsystem sofort an." erklärte sie die einfache Form.

Die Mädchen nickten verständnisvoll und zählten ganz vieles auf, was sie also nicht zu sich nehmen durfte. Gina nickte ständig eifrig und nuschelte irgendwas, bis sie stürmisch zum Bad rannte und sich keine Sekunde später übergab. Alle verzogen das Gesicht bei den Geräuschen. "Das musste irgendwann mal raus." seufzte Carly und stand auf, um Gina zu folgen. "Okay! Ich glaube das wars von Geschenken. Wollen wir aufräumen und dann unten einen Film schauen?" machte Flo den Vorschlag. Zusammen räumten sie die vielen Geschenke zusammen und gingen anschließend ohne Gina nach unten. Sie musste sich etwas ausruhen und schlief deshalb schonmal in einem der Gästezimmer.

Während sie nach unten gingen diskutierten sie, was man zum Film essen könnte. Dabei achteten sie auf Celestia und schlugen nur gesunde Sachen vor. "Das ist wirklich lieb von euch Leute, aber ich will nicht, dass ihr nur wegen mir so ein riesen Ding daraus macht. Ihr könnt ruhig Süßkram essen, mir macht das nichts aus." sagte sie, als sie unten im Wohnzimmer ankamen. Die anderen drehten sich verwirrt zu Celestia und redeten ihr alles aus, was sie gerade sagte. Celestia musste lachen, weil sie sich so viel Mühe gaben alles schön zu reden.

"Ich habe DIE Idee. Wir machen uns Smoothies. Das ist es! Wieso nicht? Es ist gesund, sie sind lecker und jeder hat was davon." sagte Flo. Alle stimmten ein und sie machten sich auf den Weg zur Küche. Celestia war glücklich, dass sie so verständnisvolle Freunde gefunden hat. Sie wenden sich nicht von ihr ab und akzeptieren wirklich ihre Krankheit. Das was Celestia in diesem Moment spürte war Freude. Sie wünschte sich diese Leute früher kennengelernt zu haben. "Popcorn darfst du auch nicht essen oder?" fragte Charly, als sie eine Banane in kleine Stücke schnitt. "Nur ungesüßt." antwortete sie und nahm sich eine Kiwi zum schneiden.

„Dann machen wir auch Popcorn. Ungesüßt!" sagte Flo. Sie hantierte überall herum und war von allen hier die motivierteste. Sie holte irgendwelche Früchte, die gefroren waren aus dem Gefrierfach und schmiss sie alle in den Mixer. Währenddessen machte sie auch noch das Popcorn. Irgendwann waren sie fertig geworden und räumten alles weg, damit sie gemütlich in das Wohnzimmer konnten. Sie setzten sich auf die große Couch und Flo schaltete den großen Fernseher an. Nebenbei legte sie die Beine auf den Glastisch vor sich und aß vom Popcorn.

Jeder griff in die große Schale und wartete gespannt auf den Film, den Flo mit der Fernbedienung aussuchte. "Flo." Flo verdrehte die Augen, aber die anderen sahen nach hinten zu Aric, der in der Tür stand. "Wer räumt das hier auf?" fragte er, wie ein Erwachsener, der mit seinem Kind sprach. "Du!" rief Flo gespielt ernst und frech. Sie ignorierte Aric und zappte weiter durch die Auswahl an Filmen. "Florentina." sagte Aric in bedrohlichem Ton. Er trug eine Jogginghose und ein T-Shirt, dass von Nike war. Celestia sah, wie Flo die Augen verdrehte und die Zunge aus dem Mund baumeln ließ, als wäre sie am Sterben. Charly und Carly lachten. "Jaja, wir machen das später." sagte sie, damit ihr großer Bruder endlich ging.

Celestia sah sich etwas um. Das Wohnzimmer war der Hauptraum der Feier gewesen. Es lagen Luftschlangen überall verstreut, genau wie Konfetti und einige Ballons, die von der Decke gefallen waren. Außerdem lagen einige Flaschen und Becher verstreut herum. Sie hob den Blick wieder zu Aric, der sie ebenfalls ansah. Die anderen haben sich schon umgedreht und halfen bei der Auswahl des Films, aber Celestia konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Er machte auch keine Anstalten die Augen von ihr zu nehmen, was sie etwas schwächer machte.

Sie dachte daran, wie er ihre Hand heute hielt. Er wollte vorhin mit ihr hoch in sein Zimmer. Ihr Herz schlug schneller, bei dem Gedanken daran, was er wohl mit ihr gemacht hätte. Sie haben sich heute kein mal geküsst und dennoch waren sie sich so nah gewesen, dass sie nur sehnlichst seine Lippen auf ihren eigenen spüren wollte. Langsam drehte sie sich wieder um. Doch auch als der Film begann, konnte sie an nichts mehr, als an ihn denken. Den Jungen, der ihr Herz so schnell erobert hatte.

NAmeS GAMeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt