Kapitel 86 *Daddy?*

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"A-aber..."

"Fay, bitte. Du hast es dir doch gewünscht!" Sie stand auf und lief zum Fenster um sich seufzend auf der Fensterbank abzustützen und starrte nach draußen.

Entsetzt sah ich ihr hinterher, stand dann aber auf und ging in die Küche.

Mit einem Griff in den Kühlschrank angelte ich mir einen Smoothie raus und öffnete die Glasflasche.

Was hab ich nur getan?

Nach ein paar stillschweigenden Minuten betrat Mum die Küche und kam auf mich zu.

"Es tut mir leid. Du warst sauer, weil er nicht zuhören wollte, aber du musst ihm auch zuhören. Er hatte seinen Grund." Flüsterte sie mir zu und nahm mich in den Arm.

"Kann... Kann ich rausgehen? Ich würd gern frische Luft schnappen gehen. Mir ist grad ziemlich schwindelig."

"Klar." Langsam löste sie sich und verließ die Küche. Im Rahmen blieb sie stehen, drehte sich jedoch nicht mehr um und sagte, dass sie sich hinlegen würde, bevor sie nach oben verschwand.

Ich ging in mein Zimmer, zog mir eine schwarze Skinny-Jeans, ein weißes T-Shirt mit 'Food is life, bitches!'-Print, eine schwarze Joggingjacke und schwarze Dr. Martens an.

Meine Haare ließ ich offen über die Schultern hängen.

Seufzend trat ich aus der Haustür und machte mich auf den Weg zu dem Park mit dem kleinen Ententeich, an den Dad mich oft gebracht hatte, als ich klein war.

Flashback (vor 11 Jahren; Fay ist 5)

"Daddy? Wohin gehen wir?"

"Kleinen Augenblick mein Engel, dann siehst du's."

Hand in Hand gingen wir den langen und schmalen Weg entlang.

Über uns zwitscherten die Vögel, manche hinterließen beim fliegen kleine Schatten auf dem erdigen Weg.

"Ich kann nicht mehr..." schnaufte ich und blieb kurz stehen um Luft zu holen.

"Sind wir bald da?" Mein Blick wanderte seinen -im Gegensatz zu meinem- großen Körper hinauf, bis er seine Augen traf.

Er lächelte und nickte dann.

"Willst du auf meinen Rücken? Dann musst du nicht laufen."

"Jaaa!" Ich begann zu strahlen und kurz darauf trabten wir den Weg entlang um dann an dem Ententeich anzukommen.

Wir setzten uns oft auf die alte Holzbank und schwiegen.

"Daddy?"

"Ja Prinzessin?"

"Du bleibst doch immer mein aller bester Freund, oder?"

"Natürlich!"

"Und... beste Freunde streiten auch nicht, richtig?"

Er lachte leise und sah zu mir runter, um zu schmunzeln, als er sah, wie ich mich an ihn gekuschelt hatte.

"Auch aller beste Freunde streiten. Aber sie verzeihen auch, verstehst du?"

"Ja." Antwortete ich leise und nickte.

"Daddy?" Fragte ich erneut, nachdem wir die Stille eine Weile genossen hatten.

"Ja Prinzessin?"

"Ich hab dich lieb und auch wenn ich mal böse bin und dann was doofes sage, hab ich dich immer lieb. Weil auf Platz 1 bist du, Daddy."

"Ich liebe dich auch mein Engel. Und egal was passiert, ich bin immer für dich da. Ich bin immer dein aller aller bester Freund."

Flashback Ende

Von weitem konnte ich die Bank bereits sehen, also verschnellterte ich meine Schritte.

Kurz vor der Bank stoppte ich und musterte die Person, die darauf saß.

"Dad?" Fragte ich unsicher.

"Oh, ehm Fay... Ich geh dann mal besser."

Irgendwie überraschte es mich nicht ihn hier zu sehen, andererseits hatte ich gedacht hier allein sein zu können.

Er stand auf und wollte gehen, doch ich hielt ihn auf.

"Geh nicht."

Sein Blick drehte sich über die Schulter zu mir und nickte dann.

"Wie du willst." Murmelte er leise und ich zog ihn neben mich auf die Bank.

Ich kuschelte mich an seinen Arm; schloss für einen Moment die Augen.

"Es tut mir leid. Es war dumm was ich gesagt habe. Ich hab nicht nachgedacht. Ich war einfach so... sauer und enttäuscht."

"Mir tut es auch leid Fay."

In der Stille kuschelte ich mich näher an ihn und er legte einen Arm um mich.

"Erinnerst du dich daran, als ich gesagt habe, dass du immer mein aller aller bester Freund sein wirst und das ich dich lieb habe, egal was ich sage? Es war vor exakt 8 Jahren und es stimmt immer noch."

Bei dem Gedanken an damals musste ich schmunzeln.

"Ja. Ich erinnere mich." Sein Blick senkte sich, während er warm lächelte.

Schweigend saßen wir da und genossen die Stille.

"Daddy?"

"Ja Prinzessin?"

Wir mussten kurz lachen, da es genau so war, wie früher.

"Warum hast du mich nicht zu der Party gehen lassen?"

"Weil... Ach, dass verstehst du nicht." Seufzend sah er zum See hinaus.

"Versuch's..."

"Du... Du bist meine kleine Prinzessin und der Gedanke, dass du schon 16 bist und nicht mehr lange bei uns bist... "

Aww... Süß!

"Aber Dad... Ich werde immer deine Prinzessin sein. Vielleicht nicht mehr ganz so klein, aber ich werde immer deine Prinzessin sein."

Er sagte nichts, aber trotzdem spürte ich, wie er lächelte.

"Kommst du wieder nach hause? Bitte."

Weiterhin blieb er still und starrte auf den See hinaus.

"Mum hat, seit du gegangen bist, andauernt geweint... Sie braucht dich... und ich brauche dich auch."

Es ist soooo kitschig geworden >.< Aber naja, hoffe es gefällt euch trotzdem :D♥

The right one (A Niall Horan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt