Schuldgefühle

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,, Guten Morgen Juni "grüßt mich Izuna, als ich die Küche übermüdet betrete. Izuna ist bei dem Vorfall mit eine blauen Auge davon gekommen und hat sich nur den Arm gebrochen. Er musste zwar auch operiert werden, aber im großen und ganze geht es ihm gut.
Es ist bereits drei Monate her, seit Tobirama im künstlichen Koma liegt. Die Hoffnung das er aufwacht, schwindet immer mehr in mir und langsam aber sicher, denke ich dass er nicht mehr aufwacht.
Erschöpft lasse ich mich auf den Stuhl sinken und sehe emotionslos auf den Tisch. Wie jede Nacht suchen mich Albträume heim. Albträume, Tobirama  zu verlieren.
,, Ich habe Frühstück gemacht ", lächelt izuna mich an und seine warmen schwarzen Augen treffen auf meine leeren grünen.
,, Ich hab kein Hunger" flüster ich ihm zu. Nach der Sache konnte ich weder essen noch schlafen. Ich funktionierte nur noch.
,, Komm schon Juni, denk dran, du hast noch jemanden um den du dich kümmern musst. "
Izuna stellt mir einen Teller Voll mit Rührei und hähnchen vor die Nase. Durch den Geruch von Fleisch wurde mir übel und ich unterdrückte den würgereiz. Angewidert schiebe ich den Teller von mir und seufze leise.
,, Du bist viel zu dünn, dafür dass du im 4. Monat schwanger bist. Du musst endlich vernünftig essen. "tadelt mich der Uchiha wie eine Mutter. Doch ich konnte einfach nicht essen. Mit verging schlichtweg einfach der Appetit, man kann mich nicht mal mit Dangos locken, die ich so liebte.

,, Ich habe Angst Izuna" sehe ich unter Tränen zu dem Uchiha, der mir gegenüber sitzt.
,, Ich weiß, nicht nur du. "
,, Was ist an diesem Tag Passiert?" Niemand hat es mir erzählt, jeder hat darüber geschwiegen und ich fühlte mich wie eine aussetzige.
Izuna kneift seine Augen zusammen und senkt seinen Blick.
,, wir dachten es wäre ein normaler Einsatz. Wir wurden zu einer Auseinandersetzung gerufen in einer Bar. Wieder ein Streit unter betrunkenen, dachten wir. Als wir da ankamen, ging es alles so schnell. Die Stimmung hat sich aufgeheizt und die Typen fingen an uns anzupöbeln und uns anzugreifen . Madara hat dem einen in seiner Wut die Nase gebrochen und dann lief alles aus dem Ruder. Madara, Hashirama und Itama waren dabei einige von denen in Schach zu halten. Ich wurde irgendwann zu Boden gerissen und man hat mir den Arm gebrochen."
Izuna zieht scharf die Luft ein, als er weiter spricht.
,, Ich habe es nicht kommen sehen... Einer hat ein Messer gezogen und es Tobirama in die Stelle gerammt , wo kein Schutz durch die Weste war. Tobirama ist sofort zu Boden gegangen... Scheiße.... Da war überall Blut.. So unfassbar viel Blut... Ich... Ich.. "Izuna stockt und wischt sie die Tränen aus den Augen.
,, Ich habe versucht die Blutung zu stoppen, aber es hat nicht aufgehört.... Es ist meine Schuld..." weint der Uchiha und vergräbt sein Gesicht in den Händen. Ohne zu überlegen, springe ich auf und ziehe ihn in meine Arme.
,, Es war nicht deine Schuld", versuche ich ihn unter Tränen zu beruhigen.
,, Ich hätte ihn besser schützen sollen. ", schluchzt Izuna an meinem Bauch und kuschelt sich fester an mich.

Es hat eine halbe Stunde gedauert, das sich Izuna wieder beruhigt hat. Die schuldgefühle zerfressen ihn regelrecht,doch ich gebe ihm keine Schuld. Niemand hatte Schuld, außer der Typ der Tobirama angegriffen hat.
Das wochenlange hoffen, schafft uns alle und die anderen versuchen das Beste daraus zu machen, während ich in meiner Trauer ertrinke.
Zärtlich streichel ich dem Uchiha durch sein langes seidiges Haar, während er sich auf meinen Schoß an meinen Bauch kuschelt auf der Couch. Izuna sieht erschöpft aus, kann nur noch mit Mühe die Augen aufhalten. Erschöpft davon, dass er mir seine tiefsten Gefühle preisgibt und draußen in der Welt seine kalte, gleichgültige Art wieder auflegt, damit niemand merkt wie gebrochen er in diesem Moment ist.
Ich bin hingegen zu Izuna und Hasirama nicht im ansatz so stark. Ich breche bereits in Tränen aus, wenn ich nur eine kleine Familie sehe, wie sie auf dem Spielplatz mit ihrem Kind sind. Immer wieder stelle ich mir vor, das selbe mit Tobirama zu erleben. Ihn irgendwann zu heiraten, wenn dieser Albtraum ein Ende hat und Izuna als Patenonkel. Um mich auf andere Gedanken zu bringen , hat Izuna mir schon die schrecklichsten Namen vorgeschlagen, die er hätte finden können. Von Hartmut bis zu Goku war alles dabei.
Bei der Erinnerung muss ich leicht schmunzeln. Izuna und Hashirama sind momentan die einzigen die mir halt geben und mich über wasser halten, damit ich nicht gänzlich unter dieser last zerbreche.

Der Uchiha zuckt leicht auf meinem Schoß und seuselt kaum verständlich Tobiramas Namen. Wie bei mir, holen ihn Albträume immer wieder ein und rauben ihm den Schlaf. Vorsichtig streichel ich seine Wange und er atmet Sekunden später wieder normal und entspannt sich wieder.
Auch mich holt die Müdigkeit ein und mir fallen die Augen immer öfter zu, bis ich letztendlich nicht mehr die Kraft habe, sie offen zu halten.

,, Tobirama warte! " schreie ich ihm hinterher, doch er läuft einfach weiter. Egal wie schnell ich laufe, ich erreiche ihn einfach nicht. Ich renne an leuten vorbei die mich verärgert anstarren und beginnen zu tuscheln.
,, Sie mal den Streuner da, nur wegen der liegt er im Koma. "
,, Ja nur wegen ihr liegt er im Krankenhaus, weil sie ihn ständig ablenkt."
Das getuschel der Menschen wird immer lauter, bis sie mich regelrecht anschreien.
,, Streuner! Streuner! Streuner! "immer lauter rufen sie, bis ich auf den Boden stürze und mir die Ohren zu halte.
,, Hört auf!" schreie Ich unter Tränen.
Dann verstummt das schreien und Tobirama steht vor mir und sieht mich kalt an.
,, Ich könnte niemals einen Streuner wie dich lieben "
Er dreht sich um und geht.
,, Tobirama! " rufe ich verzweifelt hinter her.

,, Tobirama!" rufe ich erschrocken seinen Namen und sehe mich panisch um,doch ich bin allein in der Wohnung. Mein Herz hämmert wild gegen meine Brust und ich habe Sorge, daß es jeden Moment aus ihr heraus springt. Meine Atmung geht stoßweise und jeder Zug schmerzt. Es war wieder nur ein Traum. Außer Atem lehne ich mich wieder zurück. Ich bin auf der Couch eingeschlafen und Izuna ist wohl wieder zur Arbeit und hat mich schlafen lassen.
,, Das muss endlich aufhören ", seusel ich leise zur Decke und ohne eine Regung in meinem Gesicht, laufen mir stumm die Tränen.
Ich halte es nicht mehr länger aus. Bitte wach endlich auf....

Sobald Die Handschellen KlickenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt