No Way Home

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Ohne auf die anderen zu achten laufe ich Tobirama hinterher. Irgendwie hat mich doch mein schlechtes Gewissen gepackt.

,, Tobirama? ", rufe ich durch die leeren Büros,da von ihm jegliche Spur fehlt. Dann gehe ich zu der Rezeption, vielleicht weiss sie ja wo er ist.

,, Wissen sie wo Tobi... Äh ich meine Senju-Sama ist?"
,, Welchen meinst du genau? ", überlegt die Dame.

Laut seufze ich,, Weiße Haare, miese Laune und eine Gefühlswelt wie Eis. "
,, Tobirama, der ist auf den Parkplatz gegangen."

Die an der Rezeption wollte noch was sagen, aber ich renne gleich los und komme außer Atem draußen an.
Das erste mal seit Tagen regnet es nicht mehr. Es sind zwar keine Sonnenstrahlen zu sehen, aber immerhin ist es trocken.
Tobirama lehnt an seinem Benz mit einer Hand in der Hosentasche und raucht.
Jetzt sieht er erst recht mies gelaunt aus, als er mich sieht.

Ohne mich eines Blickes zu würdigen raucht er weiter und ich weiß nicht so recht wo ich anfangen soll.

,, Äh tut mir leid wegen vorhin. Ich wollte sie nicht so zum Affen machen. ", versuche ich irgendwie meine miese Entschuldigung rüber zu bringen und das ich ihn siezen soll, ist sowieso eigenartig für mich.

Leise seufzt der Senju und sieht mich an.
,, Schon gut."
Stumm reicht der Senju mir seine Pall Mall Schachtel, blau wohlgemerkt und aus Höflichkeit nehme ich mir eine raus.

Tobirama hat sich bereits seine zweite Zigarette angezündet und ich Kämpfe noch mit dem glimmenden Stock. Ich verstehe nicht wieso Leute so leichte Zigaretten rauchen, da kann man auch gleich das rauchen sein lassen.

,, sie sind also tätowiert. "werfe ich ein, weil mir die Stille zwischen uns beiden zu viel wird.
Tobirama hebt eine Augenbraue.
,, Ja", antwortet er trocken.
Was hab ich auch für eine Antwort erwartet. Aber zu meiner Überraschung schiebt er seinen Ärmel leicht hoch und ich kann zwei Kois erkennen, die wie Jing und Yang miteinander verschmelzen und in der Mitte der beiden Fische ist ein Name.
Minimal kneife ich die Augen zusammen, um die geschnörkelte Schrift zu entziffern.

,, Das ist der Name meiner verstorbenen Mutter. "pustet er aus.
Das ist mir schon fast unangenehm, so penetrant zu starren.
Aus einem anderen Blickwinkel kann man eine tiefe Narbe unter dem Tattoo erkennen und irgendwie kann ich mich nicht beherrschen und fasse seinen Arm an. Erschrocken über meine Berührung zuckt der Senju zusammen.

Die unebene Narbe kann man deutlich spüren und obwohl sie so uneben ist, fühlt sie sich butter weich an.
Tobirama denkt sicher, dass ich verrückt geworden bin, weil ich ihn einfach ohne zu fragen angrapsche.

,, Bevor ich zur Polizei gegangen bin, war ich beim Bund. Ich wurde angeschossen, als ich in Afghanistan stationiert war. Hat mir meine Schulter zerfetzt und meinen Oberarm", erklärt er mir.
,, Also haben sie garnicht ihre Ausbildung bei der Polizei gemacht? "frage ich neugierig und nehme meine Hand wieder von seinem Arm.
,, Nein. Ich bin ausgebildeter Scharfschütze."

Deshalb hat er in der U-Bahn so verbissen reagiert. Jetzt wird mir einiges klar.
,, Durch die Verletzung wurde ich ausgemustert und somit kam ich durch Hashirama zur Polizei. "erklärt er weiter.

Ich mag mir nicht vorstellen, was er alles für Leid sehen musste.
Tobirama hat die selbe Laufbahn wie Yuji. Wie bei Yuji wurde er beim Militär ausgemustert, aufgrund einer Verletzung.
Er muss wohl meinen nachdenklich Gesichtsausdruck merken. Fast schon zärtlich legt er mir seine Hand auf meine Schulter.
,, Mach dir keine Gedanken darüber. "

Nach Feierabend mache ich mich auf den Weg nach Hause. Der Gedanke daran so weit nach dem anstrengenden Tag zu laufen, lässt mich genervt seufzen. Zehn Stunden qualen reichen völlig aus,da muss ich nicht noch vier Kilometer ran hängen.
Auf dem halben Weg hält ein Wagen und rollt langsam neben mir.

,, wo willst du hin?", fragt mich Tobirama durch die herunter gelassene Scheibe.
Wo soll ich schon großartig hin wollen um achtzehn Uhr.
,, Nach Hause." laufe ich einfach weiter.

Tobirama zieht auf den flachen Gehweg und hält an. Erschrocken über sein Manöver Stolper ich zurück. Also wenn er mich jetzt überfahren wollte,ist sein plan nicht aufgegangen.
Ich will mich gerade aufregen, als Tobirama über die Beifahrer seite greift und diese öffnet.
,, Steig ein. "

Augenrollend steige ich ein und hoffe schnellst möglich wieder zu Hause zu sein. Als Polizist denkt er auch, dass er sich alles erlauben kann.
Er legt den Rückwärts Gang ein und fährt von dem Gehweg runter.
Im Hintergrund läuft leise old school rap, dem ich stumm lausche.

Tobirama fährt an der Straße vorbei, wo meine Wohnung liegt und es scheint ihm völlig egal zu sein.
,, Du hättest abbiegen müssen ", sage ich misstrauisch und sehe in meine Straße, die an uns vorbei zieht.
Bei seiner Aktion dutze ich ihn gleich wieder und vergesse, dass er eigentlich mit sie angesprochen werden will.
,, Ich weiß."
,,wo bringst du mich hin? "richte ich meinen misstrauischen Blick nun auf den Senju.
Ein kleines Lächeln schleicht sich auf seine Lippen.
,, Lass dich überraschen."
Ich hasse Überraschungen, warum man nicht einfach vernünftig antworten kann. Und überraschungen von dem Senju sind nie gut, hab ich in den vergangenen zwei Tagen gelernt.
Noch dazu habe ich keinen blassen schimmer, wo er mich hinbringt. Vielleicht bringt er mich an einen Ort, wo er mich ungestört umbringen kann, weil ich ihn vor dem ganzen Präsidium bloß gestellt habe.
Okay ganz ruhig, das wird schon nicht passieren. Langsam aber sicher werde ich paranoid und Schuld ist daran nur die Polizei.

,, Du bist richtig eigenartig ", murmel ich so leise, dass nur ich es verstehen kann.

Sobald Die Handschellen KlickenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt