Scheiß Drauf

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Tobirama lenkt auf eine Einfahrt ein, außerhalb der Stadt und stellt den Motor aus. Für einen Moment ist es still im Wagen. Ich bin mir schlichtweg unsicher wo ich bin und mein krankes Hirn malt sich schon die schlimmsten szenarien aus, wie ich jetzt ins Gras beiße.

,, Warum bist du so angespannt? "hakt Tobirama nach, als er mich so steif in dem Sitz liegen sieht.
,, Bin ich nicht!", pruste ich los.

Laut seufzt der Senju.,, Keine Sorge ich will dich nicht entführen. "

Na ja immerhin etwas. Vorsichtig steige ich vor dem luxuriösen Haus aus. Tobirama schließt seinen Wagen ab und sucht einen Schlüssel. Sicher seinen Haustür Schlüssel.
Hier wohnt er scheinbar. Stumm folge ich ihm zur Haustür. Von drinnen kann man stimmen hören und leise Musik. Jetzt bin ich noch verwirrter als vorher. Wieso schleppt er mich zu sich nach Hause und hier sind schon ein paar Leute.

Kaum im Haus hört man Izunas lachen und dann Hashiramas protestierende Stimme.
Meine Schuhe ziehe ich ordnungsgemäß aus und folge dem Senju ins Hausinnere. So wie meine Wohnung ist auch sein Zuhause schlicht und modern eingerichtet.

Im Wohnzimmer sitzen Hashirama, Izuna, Madara und noch eine junge Frau mit roten Haaren, die ich nicht zuordnen kann.
,, Da seit ihr ja endlich! ", ruft Hashirama uns zu.
Die haben uns erwartet? Zusammen?

Verunsichert gehe ich in das Wohnzimmer und bleibe einfach verloren im Raum stehen und betrachte die anderen.
Ohne Rücksicht schiebt Tobirama mich weiter und drückt mich auf die große Couch zwischen Madara und Izuna.

,, Schön das du da bist Juni ", grinst Izuna mich scheinbar betrunken an.
Erst jetzt fallen mir die leeren Gläser auf, die auf dem glastisch stehen.
,, Ich freu mich das du gekommen bist Junipa. Wir wollten einfach zusammen den Abend ausklingen lassen", sagt hashirama freundlich und stellt mir eine Mische auf den Tisch. Den Abend ausklingen lassen sieht für mich anders aus und freiwillig bin ich schon mal nicht hier.

Selbst Madara scheint betrunken zu sein, er greift mir immer wieder im laufe des Abends in meine Haare.
Hashirama hat mir auch seine Verlobte Mito vorgestellt und ich muss zugeben ich mag sie. Sie gibt Hashirama immer die Richtung.

Irgendwann wird mir der Uchiha dann doch zu anhänglich und ich stehe von der Couch auf und gehe in die offene Küche.

Hashiramas Mischen waren so schwach, dass ich nicht mal angetrunken bin. Um das ganze hier noch länger auszuhalten, greife ich an die Vodka Flasche ,die auf dem Tresen steht und kippe es mir in mein Glas, was ich mitgenommen habe.
Prüfend betrachte ich das Glas, da mir  vodka pur ganz sicher das Genick brechen wird.
Schulter zuckend trinke ich das Glas in einem Zug leer und verziehe hinterher mein Gesicht. Ist vielleicht doch keine gute Idee gewesen.

,, Kommst du mit eine rauchen? ", fragt Tobirama hinter mir und ich nicke einfach nur zu. Vorher kippe ich mir Noch einmal was in mein Glas, bevor ich ihm auf die Verander folge, natürlich mit jedem Blick von den anwesenden hier im Raum im Nacken.

Wieder einmal schnorre ich mich bei Tobirama durch und so Gentleman wie er ist, zündet er mir die Zigarette an.
Ich will gerade etwas sagen, als Tobiramas Handy klingelt.
Genervt stöhnt der Senju auf und guckt auf das Display. Ohne zu zögern legt er auf.

,, Deine Freundin? "will ich wissen, obwohl es mich nichts angeht.
,, Ex Freundin" erwidert er kalt und zieht an seiner Zigarette.

Fast schon penetrant ruft sie ihn ständig an, bis er letztendlich sein Telefon ausschaltet. Sicher hängt sie so sehr an seiner emotionalen Persönlichkeit. Die ist ja beinahe zum niederknien.

,, Warum gehst du nicht einfach ran? "

Wieder einmal seufzt der Senju. Er sollte sich das wirklich mal abgewöhnen.
,,Sie ruft ständig an und heult mir die Ohren voll, dass sie mich zurück will."

Kann ich mir schon fast garnicht vorstellen. Wenn er auf Arbeit genauso ist wie privat, dann ist er kein selliger Zeitgenosse.

,, Darf ich dir was erzählen?"
Verwundert sehe ich Tobirama an, der seinen Kopf schräg legt.
Wieder nicke ich ihm zu.

,, Sie ruft ständig an, weil sie ein schlechtes Gewissen hat. Sie hat mit einem Arbeitskollegen geschlafen und das nicht nur einmal. Ich hab sie vor drei Monaten mit ihm in meinem Bett  erwischt, als ich früher von der Arbeit nach Hause kam. "

,, Was für ein Dreckstück", platzt es so aus mir raus. Dann kann ich natürlich verstehen, warum seine Laune so scheiße ist und er sich in die Arbeit flüchtet.
Leicht lacht Tobirama und nickt meiner Aussage zu.

,, Wie lang wart ihr zusammen? "

Tobirama holt tief Luft.,, Vier Jahre."
Nach vier Jahren ist das ein harter Schlag. Da vertraut man seinen Gegenüber blind und wird so übers Kreuz gelegt. Menschen sind eklig.

Trocken lacht Tobirama und sieht in den Sternenhimmel.
,, Weisst du, ich ahnte schon sowas, weil sie immer öfter ausreden gesucht hatte, aber ich wollte es nie wahr haben. Hab immer jämmerlich weiter dran festgehalten, bis ich den Tag nach Hause kam und die zwei erwischt habe. Als Antwort habe ich nur bekommen, ich bin selber schuld, da ich immer so lange arbeiten bin. "

Was ist das bitte für eine Rechtfertigung jemanden zu betrügen?! Ich bin sichtlich sprachlos.

Kopfschüttelnd hebe ich mein Glas in die Luft.
,, Scheiß auf die Liebe!" rufe ich meinen Toast aus.
Verwundert sieht er mich an und hebt auch sein Glas.
,, Scheiß auf die Liebe.", schmunzelt er und stößt mit mir an.

Das erste mal bin ich mir mit Tobirama einig.

Sobald Die Handschellen KlickenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt