Kapitel 2

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Ich erzählte alles von Anfang an. Dass ich ihn eigentlich total zufällig in einer Bäckerei kennen lernte, wo er nicht alles gleichzeitig mit zum Tisch tragen konnte, weshalb ich ihm half.  Gefolgt davon, dass er sehr überrascht über dieses Verhalten schien, was zumindest sein Blick deuten lies. Nachdem ich fragte, ob alles in Ordnung sei, bestätigte sich diese Vermutung. Wir kamen ins Gespräch und er lud mich ein, am Tisch sitzen zu bleiben.

Während wir dort gemeinsam saßen, erzählten wir uns, was wir so machen und was wir mögen. Smalltalk eben.. Irgendwann saßen wir nur noch da und redeten über die Schulzeit, die erste Liebe und noch vieles mehr. Doch er bekam er einen Anruf, der dringend zu sein schien. Er blickte noch kurz zu mir rüber und ging dann zur Kasse, wo er bezahlte und den Laden verließ.

Ich dachte, dass es das gewesen wäre. Ein nettes Gespräch mit einem netten Mann, welchen ich nie wieder sehen würde. Da ich selbst auch noch so einiges zu tun hatte ging ich zur Kasse um meine Sachen zu bezahlen. Die Verkäuferin lächelte mich an und bevor ich überhaupt etwas gesagt hatte, erzählte sie mir, dass sie mir ausrichten soll, dass er das Essen für uns beide bezahlt hatte. Als ich gerade etwas dazu sagen wollte, hängte sich noch dran, dass der Mann auch gesagt hätte, dass ihm klar ist, dass ich das wahrscheinlich nicht gut heißen würde, aber das es der einzige Weg war, mir seine Nummer zukommen zu lassen.
Ich musste schmunzeln, weil ich die Aktion wirklich nicht „gut hieß". Die Verkäuferin überreichte mir eine kleine dunkle Karte und wünschte mir einen schönen Tag, was ich erwiderte. 

Zuhause angekommen, setzte ich mich auf meinen Sessel und betrachtete die Karte. Es war keine Visitenkarte bzw war es eine, aber zum aufklappen, was ich nicht kannte. Darin stand eine Adresse, aber keine Nummer. Ich drehte die Karte um, aber auch da stand nichts. Will der mich verarschen? Ich gehe bestimmt nicht zu einem Mann, den ich gerade erst kennen gelernt hatte nach Hause und das auch noch ohne zu wissen, wann er denn überhaupt Zeit hatte. Ich legte die Karte etwas beleidigt auf einen kleinen Tisch und ging ins Badezimmer um mir eine Wanne einzulassen.

Während das warme Wasser in die Wanne plätscherte, machte ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer, um mir mein neustes Buch zu holen. Mit diesem legte ich mich dann in die Wanne. Das Wasser war etwas zu heiß, aber nach ein paar Sekunden, hatte ich mich daran gewöhnt. In dem Buch ging es um eine Songwriterin, aber dadurch kam mir die Idee, einen Brief zu schreiben. Das war die Lösung, die mich davor bewahrte gekidnappt zu werden oder einfach nur dumm dazustehen, weil er nicht da ist und ich vor einer verschlossenen Tür stand.

„Süße ich bin ja echt dankbar, dass du endlich mal darüber redest, aber wir brauchen wirklich nicht jedes Detail, sonst sitzen wir hier nämlich noch eine Weile", sagte Bea vorsichtig mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Ein Blick in die Runde und eine schnelle Reflektion des gesagten machten mir klar, dass ich wirklich viel zu viele Details erzählte.
„Tut mir leid", sagte ich verlegen. Aber das liebe Lächeln der anderen lies jedes Gefühl von Scham verschwinden und ich erzählte weiter.

Ich schrieb also diesen Brief, aber anstatt einen Brief zurückzuerhalten oder eine Nachricht, da ich extra meine Nummer hineingeschrieben hatte, stand er vor meiner Tür. Und das um 5 Uhr morgens... Naja das ich sehr verwirrt war, könnt ihr euch ja vorstellen und nachdem er mir erklärte, dass er gerade auf dem Weg zu dem Ferienhaus seiner Familie war um etwas Abstand von der Arbeit zu nehmen und mich fragte, ob ich ich hin begleiten möchte, war ich gar nicht mehr in der Lage zu verstehen, was gerade passierte.
Er sagte, dass er weiß, dass das alles sehr verwirrend sein muss und sehr spontan kommt. Er sei ein sehr beschäftigter Mann und diese Tage wären eine perfekte Gelegenheit, einander kennen zu lernen, was er sich wirklich wünschen würde. Naja und obwohl ich mit Spontanität eigentlich nicht gut umgehen konnte, sagte ich ja.
Die verwirrten Blicke der anderen ließen mich kurz stoppen.
„Also es gab ein Gästezimmer, dass wusste ich vorher und die Entschuldigung, dass er mir gerne mehr Zeit geben würde, aber dass er damit auch seinen Urlaub verkürzt hörte sich irgendwie vernünftig in meinem Morgenmuffelhirn an", versuchte ich mein Verhalten zu rechtfertigen.
„Und dann?" fragte mich plötzlich Karla mit funkelnden Augen, als ob ich ihr gerade den Plot von einem frisch erschienenen Kinofilm erzählen, für den sie selbst nicht genug Geld hatte.

Und dann hatte ich die wohlmöglich schönsten Tage meinen Lebens. Antwortete ich in meinen Gedanken, womit ein paar Erinnerungen sofort wieder präsent waren. Die höfliche und bescheidene Art, wie er mir das Haus zeigte, welches zwar klein war, aber sehr modern und trotzdem gemütlich eingerichtet. Es hatte trotz der Größe einen kleinen Fitnessraum, was mich bei ihm irgendwie gar nicht wunderte und im Garten war ein Pool, den wir gleich am Abend testeten. Davor schauten wir einen Film, schauten uns etwas in der Gegend um, wobei er mich darauf aufmerksam machte, dass ich keine Sachen mitgenommen hatte.

Das Angebot, dass er mir etwas kaufen könne, lehnte er ab. Ich kaufte mit 4 Unterwäschesets, da ich eh neue brauchte und einen Bikini. Wir hatten abgemach, dass ich Tshirts und Jogginghosen von ihm bekommen könnte, weshalb ich mir nur noch eine Jeans kaufte. Am Abend machten wir eigenen Pizzateig, den wir dann gemeinsam belegten. Das Gefühl von Geborgenheit, Sicherheit und völliger Entspannung machte sich direkt wieder in mir breit und lies mich lächeln. Ich habe schon über den Tag bemerkt, dass ich ihn und auch vieles was er tat, unglaublich attraktiv fand, war mir aber nicht sicher, ob er auch so empfindet oder überhaupt auf der Suche war. Ich war mir selbst nicht einmal sicher, was ich wollte. Zumindest nicht bis wir in den Pool gingen..

Während er Handtücher für uns holte, wollte ich mich schon einmal an das Wasser gewöhnen. Der Pool hatte keine Leiter sondern richtige Stufen, was mich irgendwie sehr beeindruckte. Sie führten zu einer Oberfläche die gerade tief genug unter der Wasseroberfläche war, um sich dort gemütlich hinzulegen. Wie eine gigantische Badewanne. Von dort konnte man zu dem tieferen Wasser. Ich tauchte einmal zu anderen Seite und wieder zurück. Dort angekommen sah ich, dass Alexander gerade dabei war, in den Pool zu kommen. Er legte sich auf die Oberfläche und wir genossen beide die Stille.
Das ist nicht ganz die Wahrheit.. Ich genoss auch den Anblick seines Körpers. Er war einfach perfekt. Makellose Haut, trainiert aber nicht zu trainiert, aber genug um ein Sixpack erkennen zu könne.
„ Wenn du mich weiter so Lüstern anstarrst weiß ich nicht, ob ich mich beherrschen kann", sagte er, der ganz offensichtlich bemerkt hatte, dass ich nicht nur die Stille genoss.
Ich antwortete nicht. Hätte ich auch nicht gekonnt. Ich wusste zwar, dass er mit mir geredet hat und habe auch gehört, was er gesagt hat, aber ich konnte es nicht verarbeiten.
„Kleines...", sagte er nun etwas ernster, was dafür sorgte, dass ich ihm in die Augen schaute. „Hm?", fragte ich, wobei meine Stimme drei Oktaven höher war und so leise, dass es fast nicht hörbar war.
„Kann ich dir behilflich sein?", fragte er ruhig, wobei er näher kam. Ich machte einen Satz zurück, was durch das Plätschern definitiv auffälliger war als ohne hin schon. „Was?" ich räusperte mich „Ich.. Ähm", stotterte ich.
Er zog mich mit einer sanften Bewegung an meiner Hüfte zu sich. Uns trennten nur noch wenige Zentimeter.
Er lehnte seinen Kopf vor, seine Lippen berührten fast mein Ohr und ich spürte seinen Atem.
„Ich habe gefragt, ob ich dir bei etwas behilflich sein kann", wiederholte er gefolgt von einem Lächeln, welches Überheblichkeit ausstrahlte.
Anstatt ihm eine Antwort zu geben, nahm ich mir einfach das, was ich schon den ganzen Tag wollte. Ihn. Ich umschlung mit meinen Armen seinen Nacken, da ich in dem Pool nicht stehen konnte und küsste ihn, wobei er ihn so erwiderte, dass ich mir nicht mehr sicher war ob ich ihn geküsst habe oder ob er das für mich übernommen hatte. Der Kuss fühlte sich an, als würde ich alles bekommen, was ich brauchte. Er packte mich bei meiner Taille und hob mich auf seinen Schoß, nachdem er sich auf die Oberfläche gesetzt hatte.

Die Möglichkeit, mich auf die Oberfläche knien zu können, nutzte ich sofort um mich besser und präziser bewegen zu können. Ich rieb mich an ihm, was sich in Kombination mit seinen Küssen und leichten Bissen an meinem Hals besser anfühlte als so mancher Sex den ich hatte. Er packte mich bei den Haaren wodurch der Kuss unterbrochen wurde. Ich versuchte mich zu lösen und wimmerte, wodurch ich ungewollt ganz klar signalisierte, dass ich mehr wollte.
„Ja ich weiß. Schh", sagte er wodurch ich bestätigt bekam, dass er verstand was ich wollte. Es besänftigte mich mit küssen, wodurch ich ihn aber nur noch mehr wollte.
„Er zog wieder an meinen Haare und sprach leise an meinem Ohr: „ich werde jetzt rein gehen".
Es hob mich von seinem Schoß und ging die Treppe hinauf wo er sich ein Handtuch schnappte und es sich um den Hals warf.
Ich kam noch in den Genuss, dass er die Badehose auszog, um sich das Handtuch umbinden zu können, wobei ein Blick auf seinen Arsch nicht vermeidbar war, bevor er durch die Tür ins Haus ging und mich völlig benebelt im Pool zurückließ.

Ein kleiner Einblick in die Vergangenheit. Wir Lalyla ihm ins Haus folgen und dort weiter machen, wo sie waren oder war es das? Wieso geht Alexander überhaupt?
Das Kapitel ist glaube ich etwas lang geworden oder was sagt ihr?

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt