Meine Füße trugen mich immer schneller Richtung Ausgang und auch wenn ich Alexander nach mir rufen hörte und spürte wie er mir immer näher kam, konnte ich nicht stoppen.
Mir war klar, dass ich es wahrscheinlich nicht einmal nach draußen schaffen würde, bevor er mich einholen würde. In den hohen Schuhen gehen, war für mich schon eine Herausforderung, aber Rennen? Ich drohte jede Sekunde umzuknicken, aber zum Anhalten, um sie auszuziehen, blieb mir keine Zeit.
„Gott Layla, jetzt bleib doch endlich stehen, ich möchte nur reden. Für wen hältst du mich?", schrie er mich auf viel zu geringer Entfernung aus an. Und da war er gekommen. Der Moment, an dem es an der Zeit war anzukommen.
Seine Hand schloss sich um meinen Oberarm und zwang mich langsamer zu werden, doch ich wollte nicht. Ich zerrte und hoffte, mich losreißen zu können, aber ich schaffte es nicht.„Lass und reden, Layla. Bitte."
Auch wenn ich mir fest vorgenommen hatte, es nicht zu tun, drehte ich mich zu ihm um und damit hatte er mich. Dieser Art Fluchtinstinkt half mir dabei nicht zu bemerken, dass ich Sauerstoff brauchte, aber in diesem Moment fing mein Körper wieder an, es mich spüren zu lassen.Nach Luft ringend bebte mein Brustkorb förmlich.
„Wo wolltest du denn überhaupt hin?", fragte er mich und schien zu bemerken dass mir sein Lächeln gar nicht zusagte.
„Keine Ahnung, zu Phil?", gab ich wahrheitsgemäß zu und legte meine Hand auf meine Brustkorb in der Hoffnung, meine Atmung so besser kontrollieren zu könnenLou, die anscheinend fertig damit war, auf dem Billardtisch durchgenommen zu werden, schaute besorgt in meine Richtung. Mir war klar, dass ich hier eh nicht raus kommen würde, ohne mit ihm zu reden, also fing ich einfach mit dem Gedanken an, der mir die ganze Zeit im Kopf schwebte: „Das ist falsch."
„Oh man, aus welchem Kloster hast du sie denn geholt?", äußerte sich Alessandro, der direkt darauf auflachte.
Selbst Sebastian, der seine Emotionen normalerweise gut unter Kontrolle hatte, wendete seinen Blick sofort ab, um die Wand neben sich anzustarren.„Ach kommt schon! Ihr könnt doch jetzt nicht so tun, als ob das normal wäre!", sprach ich aufgebracht in die Runde.
„Weißt du, was ein Swingerclub ist, Layla?", fragte mich nun Victoria und brachte mich etwas in Verlegenheit. Gerade als ich anfangen wollte, ihr zu antworten, sagte allerdings Lou etwas: „Was denkst du, macht man dort?"„Na, was schon... Man hat eben Sex mit mehreren", stotterte ich vor mich hin und spürte wie meine Wangen begannen zu glühen. Die Atmosphäre wendete sich schlagartig. Niemand lachte mehr oder musste versuchen, sich zusammen zu reißen.
„Versuch gar nicht erst es zu erklären", unterbrach Alessandro Alexanders Versuch.
„Ich gebe ihm nur ungern recht, aber ja, lass es. Sowas muss man sehen", stimmte Sebastian zu.
Das hier entwickelte sich viel zu schnell in eine Richtung die mir gar nicht gefiel.Während ich den ersten Schritt zurück machte, begann ich mich zu erklären: „Ich werde ganz bestimmt nicht-" Weiter kam ich nicht, denn ich prallte gegen jemanden.
„Deine einzige Aufgabe ist es, sie hier 5 Minuten festzuhalten", befahl Alexander der Person hinter mir, die sich durch einen flüchtigen Blick nach oben als Leon herausstellte.Woher auch immer Leon Handschellen herzauberte, musste ich jetzt ertragen, wie sie mir angelegt wurden. Amüsiert von der Szene grinste Alexander mich noch kurz an, bevor er sein Handy hervorholte und begann eine Nummer zu wählen.
„Versuch gar nicht erst abzuhauen, Layla", sprach Leon mir zu und ich fragte mich wirklich, ob dieser Hinweis nötig gewesen wäre. Immerhin war mein erster Versuch schon kläglich gescheitert und da waren nicht alle Augen auf mich gerichtet.
„Keine Sorge, hatte ich nicht vor", gab ich zugegeben etwas bitchig von mir aber naja ich war eben nicht bei bester Laune, was angesichts der Situation, in der ich mich befand, wohl verständlich war.„Es ist noch ordentlich was los also können wir hin", verkündete Alex, der gerade wieder zu uns kam.
„Na dann auf geht's", freute Lou sich meiner Meinung nach etwas zu sehr.
Na super.
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Chained to the past
De TodoWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...