Chained to the past

Kapitel 40

>>>Layla<<<

Auch wenn ich seinem Angebot, einfach liegen zu bleiben, sehr gern gefolgt wäre, so gab es einfach zu viel zu erledigen, um es wirklich zu tun. Ich quälte mich also unter der Bettdecke hervor, zog mir etwas an und fing an, in meinen Organisations- und Planmodus zu wechseln.

Mittlerweile hatte ich keine paar Stunden mehr, bevor ich los musste und viel wichtiger: ich hatte auch nichts zum Mitbringen. Nun etwas in Panik, rief ich  Phil an, der zu meiner Überraschung tatsächlich direkt ran ging.

"Gut, dass du anrufst, irgendwie hab ich das ganze Essen total verpeilt und drehe so langsam durch." Nach einer kurzen Pause, in der ich erst einmal verarbeiten musste, dass wir beide in der exakt gleichen Situation waren, antwortete ich ihm: "Dann werden sie uns also beide köpfen, perfekt." Mit einem leicht verzweifelten Lachen beendete ich meinen Satz.

"Layla, keine Zeit für verdammte Angst und Verzweiflung. Ich muss meinen Eltern bald etwas Wichtiges sagen und will es heute einfach nicht vermasseln, okay?" Ein Grinsen fing an, sich auf meinem Gesicht breit zu machen. "Geht es dabei etwa um einen gewissen Mann?" Ich konnte seine Reaktion nicht sehen, aber das brauchte ich auch nicht. Er strahlte gerade und das freute mich unfassbar.

"Gut möglich", sagte er hörbar etwas ertappt. Wir schweiften kurz ab und sprachen darüber, wie sie den ganzen Tag über miteinander schreiben, abends oft telefonieren und jedes Treffen keine einzige unangenehme Pause hat.

"Okay, okay nun, aber zum Geschenk, fällt dir irgendetwas ein? Vielleicht etwas, wofür wir zusammenlegen können."

"Deine Eltern trinken doch bestimmt gerne Wein. Schick ihm die Adresse und sucht etwas im Keller aus, dann können wir uns auch endlich mal kennenlernen", sprach auf einmal Alexander zu mir.

Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er wieder ins Zimmer gekommen ist, aber dadurch, dass ich ein Handy auf laut gestellt hatte, als Phil anfing, von den Dates und Chats zu erzählen, konnte er alles mithören.

Kurz aus der Fassung gebracht, antwortete ich nicht und sprach dann ins Telefon: "Hast du Alexander gehört?" Nachdem ich ihn einmal eher flüsternd in einem Telefonat mit Bea und ihrem Bruder nach der Party erwähnt hatte, war er nicht mehr wirklich Thema, sodass ich nicht wirklich wusste, wie Phil nun reagieren würde. 

"Äh ja. Das ist doch eine super Idee. Schickst du mir die Adresse?" Mehr als nur verwirrt über die ganze Situation bejahte ich die Frage und schickte ihn daraufhin die Adresse. Er verabschiedete sich schnell und versicherte, dass er in 20-30 Minuten da sein würde.

Ich drehte mich zu Alex, der mich währenddessen nur schweigend angeschaut hatte. "Sehr schön. Dieses Treffen war schon lange fällig", brachte er mir zufrieden entgegen und zog mich in eine innige Umarmung, die ich ohne zu zögern erwiderte.

Wer ahnt, was passiert? Das könnte noch eine große Überraschung für alle Beteiligten geben...