Leseprobe

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Für den Fall, dass sich unter den Lesern von Chained to the past auch Interessenten für meine andere Geschichte verstecken, hier das neuste Kapitel zum reinlesen:

Sie wird in wenigen Kapiteln anfangen, auch Smutszenen zu enthalten ;)

Kapitel 4

"Yuri! Zeit für die Schule!" Jeden Morgen erwischte ich mich dabei, mich zu fragen, ob es mit der Schule ein Ende hätte, wenn ich mich auf die Suche nach der für mich quasi völlig fremden Familie suchen würde. Aber wie jeden Morgen fand ich auch an diesem keine Antwort auf diese Frage.

"Ich komme sofort!" Mit einem Ruck warf ich die Decke von mir, bevor ich mich wieder einkuscheln konnte. Gequält, raffte ich mich auf und suchte mir was zum Anziehen. Zum Glück war ich gestern vorbildlich genug, um meine Tasche zu packen, wodurch ich sie nur noch mitnehmen musste.

"Guten Morgen. Schaffst du es noch zu frühstücken?", fragte meine Mutter mich, obwohl sie mir viel lieber einen Spruch reindrücken würde, weil ich mal wieder viel zu spät dran war.

"Ne, aber ich nehm ne Kleinigkeit mit. Steht mein Fahrrad schon draußen?"

"Ja, das hat Papa gemacht, bevor er zur Arbeit ist", antwortete sie und verfluchte ihn womöglich innerlich, da er es mir 'auch noch vereinfachte, so zu sein', aber naja, wir halten eben an unseren Traditionen fest.

"Morgen Schwesterherz." Bevor mir mein Idiotischer Bruder die Haare durchwuscheln konnte, rannte ich um den Tisch. "Vergiss es! Nicht heute. Schulfotos, Liam", ermahnte ich ihn.

"Lass deine Schwester in Ruhe, Liam. Möchtest du dein Frühstück auch mitnehmen?", stellt sich unsere Mutter zu meiner Überraschung mal auf meine Seite und nicht auf die des Wunderjungen der Familie.

"Ne brauche ich nicht, aber danke." Mit diesen Worten machte er sich aus dem Staub. "Wieso darf er überhaupt mit dem Auto fahren? Es sind nicht einmal 5 Minuten mit dem Fahrrad", beschwerte ich mich, aber ein Blick auf die Uhr sorgte dafür, dass ich keine Antwort mehr bekam.

Ich kam wie immer völlig außer Atem und mit dem Klingeln in der Schule an und hätte wohl nie gedacht, dass einem so völlig typischen Morgen etwas folgte, dass mein ganzes Leben verändern würde.

Der Lehrer war zum Glück noch nicht da und so setzte ich mich einfach an meinen Platz. "Hey, wie war dein Wochenende?", fragte mich meine Sitznachbarin und gute Freundin Nell. "Alles wie immer. War viel beschäftigt mit Nichts tun und habe deshalb meine Hausaufgaben nicht gemacht." Oh man, da war er wieder, ihr besorgter Blick. "Guck doch nicht so. Mir geht's gut und außerdem bist du doch kein Stück besser", gab ich von mir. Darauf löste sich ihr besorgter Blick in Luft auf und wir fingen beide an zu lachen.

"Guten Morgen, Ich hoffe, Sie hatten alle ein erholsames Wochenende. Ich würde Ihnen gerne einen neuen Schüler vorstellen. Seine Eltern mussten sehr spontan geschäftlich nach Deutschland reisen, weshalb er für ein paar Monate als Austauschschüler an dieser Schule sein wird. Heißt Ihn bitte Willkommen"

Das konnte einfach nicht wahr sein. So etwas passierte nicht einmal in Filmen, geschweige denn im echten Leben und schon gar nicht MIR?! Geschockt starrte ich den Schüler an, den unser Geschichtslehrer gerade vorstellte.

"Hallo mein Name ist Yuzke und ich freue mich darauf euch alle besser kennen zu lernen. Mein Deutsch ist ziemlich gut, aber da ich eh nicht bewertet werden kann, war es am einfachsten, mich als Austauschschüler anzumelden. Ich nehme aber gerne am Unterricht teil, wenn das in Ordnung ist", stellte er sich vor und richtete sich wieder an unseren Lehrer.

"Ähm ja natürlich, wenn Sie sich dem gewachsen fühlen", antwortete Herr Finley etwas überfordert. "Gut, dann wollen wir mal sehen, wo wir Sie hinsetzen." Mein Versuch, mich in solchen Momenten zu versuchen unsichtbar zu machen, klappte wie immer nicht. "Yuri, wie ich sehe, sind Sie auch der Meinung, dass sie eigentlich einen neuen Sitznachbar bekommen sollten, um ihren Gesprächen mit Nell ein Ende zu bereiten."

Herr Finley begann in seinen Notizen herum zu kritzeln. "Gut, also Nell, Sie setzen sich bitte auf die andere Seite zu Larissa und Yuzke, Sie nehmen dann bitte auch Nells altem Platz platz."

Nein, nein, nein. Das darf doch alles nicht wahr sein. "Hallo Chizuru", sagte er leise, als er sich hinsetzte. Ich würde jetzt eh keine Erklärung bekommen, daher ließ ich es einfach sein, irgendetwas zu fragen. "Hallo. Frag einfach, wenn du etwas nicht verstehst." Was auch immer er vorhatte. Jetzt gerade war es wohl das sinnvollste, seine Geschichte einfach mitzuspielen. "Ah wie ich sehe, werden Sie ja auch bei Yuris Familie unterkommen, Yuzke. Das passt ja", fügte Herr Finley aus dem Nichts dem Gesagten noch hinzu.

"Oh, du bist die Schwester von Liam? Was für ein Zufall." Dieser Mistkerl. Was hatte er vor und wie bitte konnte es sein, dass wir einen Schüler aufnehmen und meine Mutter es mit keinem Wort erwähnt hatte? Oh man.

Es war wirklich nicht einfach, diese Stunde durchzuhalten, ohne einen kompletten Zusammenbruch zu bekommen oder ihn einfach anzuschreien, was ihm einfiel, mich so zu überfallen. Seine Eltern haben geschäftlich hier zu tun. Ja genau, wer es glaubt.

Noch während es klingelte, verließ ich den Raum, um Liam zu suchen. Wo er ist, war schließlich klar. Bevor ich überhaupt in der Nähe war, konnte ich ihn schon spielen hören und als ich die Tür zum Musikraum öffnete, blickte er mich direkt an. "Ich nehme an, Yuzke ist angekommen, habe ich recht?" "Erklär es mir Liam", forderte ich und schloss die Tür.

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt