"Hey, in Ordnung. Genieß den Tag hier. Wenn jemand eher geht, dann bin ich das"
Na toll, er war also trotz allem ein netter Kerl und ich kann jetzt nicht mehr sauer sein. Ich atmete einmal tief ein, um mich dann zu ihm zu wenden: "Alles gut, lass uns das eben einfach vergessen."
"Wenn es das ist, was du möchtest."
Ich konnte nicht anders, als über diese Aussage kurz meine Augen zu verdrehen, aber er ließ das Thema tatsächlich ruhen. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug und alles schien wieder normal zu sein. Nach kurzer Zeit fühlte ich mich sogar selbstbewusst genug um mit ihm in die große Halle zu gehen.
Wir lernten noch ein Pärchen kennen, die wohl zu Besuch bei Verwandten waren und verbrachten die letzte Stunde gemeinsam. Es war wirklich lange her, dass ich mich wirklich wohl gefühlt habe und Spaß hatte. Zumindest so, dass ich mich nicht fühlte, nicht dazu zu gehören.
"Layla, wir müssen gleich raus", rief Sebastian mir zu, während ich zum zigsten Mal mit meiner neu gewonnenen Freundin die Treppe der Reifenrutsche hochlief.
"Hey, du musst mir, bevor ihr geht, unbedingt noch deine Nummer geben. Wir sind noch einige Tage hier, vielleicht schaffen wir es ja, uns noch einmal vor unserer Abreise zu sehen. "
Da war er. Der Moment, in dem mir wieder klar wurde, dass sich morgen alles verändern würde. Aber ich war noch nicht bereit das einzusehen, also nickte ich ihr zu, bevor ich quiekend an ihr vorbei rann um als erste die Rutsche zu benutzen.
"Hey! Nicht fair!"
Aus irgendeinem Grund schaffte sie es, mich einzuholen und wir stießen zusammen, wodurch ich herunterfiel. Nach einem kurzen Schock gab ich mir Anschwung mit den Händen, um wieder in Führung zu liegen.
Unten angekommen sahen wir, dass die Männer wohl denselben Plan hatten.
"Alles klar, ich melde mich", hörte ich noch, bevor sie uns bemerkten und er mit einem Lächeln auf seine Freundin ging und ihr einen Kuss auf die Stirn gab.
"Wollen wir auch, Lou?"
Anstatt ihm zu antworten, blickte sie mich an und wirkte auf einmal etwas traurig.
"Ich weiß, du hast eigentlich Pläne, aber ich frage trotzdem: Wollen wir nicht alle noch zu euch?", fragte sie mich dann zu meiner Überraschung. Meinen Ausdruck falsch deutend fing sie an: "Ah entschuldige- wir finden schon einen Termin"
"Nein, nein, schon gut. Ich rufe Alexander an und bitte ihn, unsere Pläne zu canceln." Unsere Pläne.. Jetzt konnte ich nur noch hoffen, dass er ja sagt. Ich schien nicht die einzige zu sein, die diesen Gedanken hatte, denn Sebastian schenkte mir ein fieses Grinsen.
"Super", quiekte sie und sprang dabei in meine Arme.
"Wir sehen uns dann draußen", unterbrach uns ihr Freund worauf hin sie mich sofort los ließ und lächelnd mit ihrem Freund durch eine andere Tür als wir verschwanden.
"Du hast echt Mumm, Süße", brachte Sebastian mir noch entgegen, bevor wir uns auf den Weg machten. Wie besprochen, ging ich zuerst duschen und genoss es, einen weichen Wasserstrahl zu haben.
Das Anziehen einer Hose nach dem Duschen war leider auch hier eine qual aber das verdarb mir meine Laune ganz bestimmt nicht mehr.
"Kann ich reinkommen?", fragte Sebastian durch die Tür was ich ihm hoch anrechnete.
"Ja klar, komm rein."
Nachdem ich fertig war, teilte ich ihm mit, dass ich schon einmal raus gehe, um Alexander anzurufen.
"Nein!", kam es wohl etwas zu herrisch aus seinem Mund, denn er warf mir direkt einen entschuldigenden Blick zu. Wartend auf eine Erklärung hielt ich in meiner Bewegung inne.
"Geh hier bitte nicht alleine raus. Das hier ist keine sichere Gegend und du würdest dich wundern, wie schnell man als Frau verschwinden kann.
Etwas geschockt von der Erklärung, sah ich ihn an.
"Gut, dann gehe ich nur bis in den Flur, okay?" Er schien erleichtert, fast so, als ob er erwartet hätte, ich würde nicht auf ihn hören, was mir etwas gegen den Strich ging, immerhin war ich kein kleines Kind, das eine Gefahr nicht wahrnehmen konnte.
"Ja, ich denke, das geht in Ordnung. Ich komme gleich nach."
"Ist alles in Ordnung?", ging Alexander sofort an sein Handy.
"Ja, alles in Ordnung. Ich wollte dich etwas fragen", setze ich ihn über meine Absicht in Kenntnis. Ich glaubte, ein erleichtertes Ausatmen zu hören und fragte mich, ob das hier wirklich so eine schlimme Gegend war.
"Ich höre", unterbrach er die kurze Stille.
Ich erzählte ihm von dem Pärchen und davon, dass ich gerne etwas mit Lou machen würde, bevor wir fliegen würden. Das Wort "Entschuldigung" viel wahrscheinlich etwas zu oft während dieser Unterhaltung, denn ab einem gewissen Punkt fing er an auszulachen.
"Kleines, wenn du etwas unbedingt machen möchtest, bin ich der Letzte, der sich dem in den Weg stellt. Bring die beiden her, ich lasse ein Essen vorbereiten und unseren Barmann herkommen."
Mich überraschte diese Reaktion wirklich, aber war unglaublich dankbar, dass ich ihn offenbar noch nicht gut genug kannte, um zu erkennen dass er ein bessere Mann war als ich dachte.
"Danke", hauchte ich ins Telefon bevor wir auflegten.
"Alles geklärt?", informierte Sebastian sich, der von mir unbemerkt aus der Kabine gekommen war.
"Ja, alles geklärt", gab ich Lächelnd zurück.
Ich schreibe direkt weiter, also könnt ihr euch auf ein weiteres Kapitel heute freuen :)
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Chained to the past
CasualeWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...