„Victoria schön dich zu sehen", begrüßte eine wunderschöne Frau sie mit einem Kuss auf die Wange. Das musste sie sein. Sie hatte wunderschönes, langes und braunes Haar, das ihr leicht gewellt über die Schultern fiel. Sie sah unwahrscheinlich jung aus und ich konnte mir den Gedanken nicht verkneifen, ob sie wirklich die Mutter war.
„Also wirklich, Amelie, diese junge Dame hat doch zuerst unsere Aufmerksamkeit verdient", sprach der Mann, der bis eben noch mit einem Glas vor dem Ofen stand und mit Alex gesprochen hatte. Ich wartete gespannt ab, was er tat, um darauf reagieren zu können.
Gerade als ich ihm die Hand reichen wollte, wurde ich aber schon in eine innige Umarmung gezogen. „Freut mich dich kennen zu lernen Layla, ich bin Nicolai. Etwas überfordert stand ich mit hängenden Armen da bis ich die Umarmung erwiderte. „Freut mich auch Sie kennen zu lernen", sprach ich ihm in der Umarmung zu.
„Ach bitte ein Du reicht völlig aus liebes", sagte er während er sich von mir abwendete. „Und das ist meine Frau Amelie", fuhr er fort, während er sie gestikulierend zu uns bat.
„Hallo", gab sie nur von sich und gab mir einen Kuss auf die Wange, wobei sie meine Schulter berührte und sich danach auch wieder abwendete.
Nicolai sah etwas betrübt aus, als er ihr hinterher blickte, wendete sich aber wieder zu mir mit der Entschuldigung, dass die Reise sehr stressig gewesen wäre. „Oh wohin seid ihr denn gereist?". fragte ich interessiert, worauf Amelie und auch Victoria sich die Hand vor's Gesicht hielten, um ein Lachen zu verbergen. Es freute mich ja außerordentlich, dass Victoria eine bessere Laune hatte, aber nett war etwas anderes.
Nicolai lächelte mich allerdings liebenswürdig an. „Wir wohnen zur Zeit in Russland, waren die letzten 5 Tage allerdings Geschäftlich in Korea. Woher solltest du das auch wissen? Ich bin mir sicher, Alexander hat dir nicht viel von uns erzählt."
Mittlerweile war mir klar, dass ich ganz falsch lag. Der Vater war sehr liebenswürdig ganz wie Sebastian auch sehr einfühlsam. Dagegen war die Mutter eher naja nicht so liebenswürdig... Ich konnte aber auch nicht sagen, dass Alexander ihr ähnlich war. Sie verkörperte eher das, was ich mir vorgestellt habe in Victorias inneren zu finden.
„So jetzt wo du alle neuen kennen gelernt hast, bin ich dran", kam es dann von Sebastian und ich war mehr als überrascht, dass er so lange schweigen kann. Wir umarmten uns zur Begrüßung, was mir das Gefühl gab, dass alles in Ordnung war. „Mach dich auf einen netten Abend gefasst", sprach er mir noch zu und entfernte sich dann von mir.
„Also wo möchtet ihr hin?" Alexander schaute fragend in die Runde, doch bekam nicht die Antwort, die er erwartete. „Dein Vater hatte die grandiose Idee mit deiner Geliebten zu kochen", kam es leicht gereizt von Amelie. Das Wort „Geliebte" ließ mir die Röte ins Gesicht steigen.
„Ich denke nicht, dass ich eine Hilfe sein werde. Wohl eher ein Hindernis", gab ich verlegen von mir und erinnerte mich an die vielen Missgeschicke, die mir bei den einfachsten Sachen schon passiert waren.
„Ach was, das wird toll", versuchte er mir Mut zuzusprechen. Noch nicht ganz überzeugt, nickte ich zustimmend und schaute zu Alexander, der nicht wirklich überzeugt aussah.
„Gut, dann gehen wir schon einmal ins Esszimmer", sagte Sebastian motivierend, nachdem er in die Hände geklatscht hatte.
Alle sahen recht unüberzeugt aus, aber folgern Sebastian, dass nur Nicolai und ich zurückblieben. Mit einer Hand wies er mich an, voranzugehen, wobei mir einfiel, dass ich gar nicht wusste, wo die Küche war. Ich war nämlich noch nie dort gewesen.
Gerade als ich meine frisch gewonnenen Erkenntnis teilen wollte, atmete er schwer aus. „Du weißt nicht, wo wir hin müssen, oder?" Diese Tatsache schien ihn überhaupt nicht zu verwirren. Stattdessen schüttelte er lachend den Kopf. „Ein hoffnungsloser Fall, dieser Junge. Dann folge mir mal."
Diesmal hatte ich mehr Zeit mich umzusehen und immer wenn ich ein Bild etwas genauer betrachtete, fiel es meinem Begleiter auf und er erzählte mir etwas dazu oder fragte mich bestimmte Dinge.
Wir kannten uns gerade mal ein paar Minuten, aber es fühlte sich total unbeschwert an und ich war mehr als froh, dass ich nicht mit Amelie in einem Raum sein musste.
Wie die beiden sich wohl kennen gelernt haben.. Ich versuchte mir vorzustellen, wie ihre Beziehung Zuhause wohl aussah, aber es gelang mir beim besten Willen nicht. War sie früher anders gewesen oder war es vielleicht gar keine freiwillige Hochzeit?
„Und da wären mit", wurde ich aus meinen Gedanken geholt und anstatt Bilder auf dem Flur erblickten meine Augen nun eine wunderschöne große Küche. Bei Alexander hätte ich etwas dunkles, am ehesten wohl mattschwarzes erwartet. Aber die Küche war alles andere als das.
Schon durch den Eingang konnte man, durch die Fensterfront, nach draußen auf eine Terrasse mit einem Teich sehen und die Küche selbst war auch hell eingerichtet und mit viel Holz versehen. Ich machte einen Schritt hinein, schaute noch etwas genauer umher und ging dann auf die Arbeitsplatte zu. Sie fühlte sich wunderschön unter meiner Handfläche an und ich fragte mich, ob Alexander hier jemals gekocht hatte.
„Schön, nicht wahr?", sagte auch Nicolai, der die Küche betrachtete. Allerdings sah es bei ihm so aus, als ob er in Erinnerungen schweben würde. „Man könnte es schon als Macke bezeichnen, aber jeder hat hier einen Raum, so wie er in unserem früheren Haus vorhanden war. Ich habe die Küche, die Mutter der beiden eins der Bäder, Sebastian, eine kleine Bibliothek und sogar Victoria durfte sich etwas aussuchen.
„Victoria?" Die Frage schoss aus meinem Mund, ohne dass ich es wusste. Daraufhin lächelte Nicolai. „Bevor Victoria mit 16 Jahren als Zimmermädchen anfing, lebte sie mit Alexander und mir zusammen in Italien, während Amelie und Sebastian größtenteils in einem kleineren Anwesen in Spanien wohnten. Als die beiden noch jünger waren, lebten wir noch alle zusammen und Victoria wurde von ihnen wie ein Familienmitglied behandelt. Sie haben sie zur Grundschule gebracht, bevor sie selbst weiter zu ihrer Schule gegangen sind und nachmittags haben sie zusammen gespielt.
Die Art und Weise, wie Nicolai über diese Zeit sprach, zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Ich war froh, dass Alexander eine normale Kindheit hatte. So wie er bei dem Familientreffen aufgetreten war, befürchtete ich nämlich, dass er zu schnell erwachsen werden musste.
„Wir haben noch viel Zeit zu reden, wenn der Backofen benutzt wird. Wollen wir anfangen", kam es etwas plötzlich von Nicolai, allerdings hatte ich nicht das Gefühl, dass er das Gespräch unterbrechen wollte. Er schien wirklich kochen zu wollen und hatte wahrscheinlich auch einfach Hunger.
Hatte leider keine Zeit noch einmal drüber zu gehen und nach Fehlern zu schauen. Wollte euch das Kapitel aber nicht vorenthalten. Hoffe es hat euch gefallen, auch wenn es mal keine Smutszene gab :)
überarbeitet :)
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Chained to the past
RandomWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...