Kapitel 43

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"Keine Antwort?", fragte ich ihn, nachdem zu meiner Beunruhigung auch sein Gesichtsausdruck nicht mehr der erleichterte war, der mir Hoffnung gab. Er sah mich weiter schweigend an und ich wartete darauf, zu erfahren, worüber er nachdachte.

"Sir...", begann er sich zu erklären, doch hielt wieder inne.

"Wenn Phil wirklich mitkommen sollte muss ich ihn erst fragen, ob es für ihn in Ordnung ist. Schließlich wäre es ein ziemlich großer Schritt, gemeinsam umzuziehen."

Was zum Teufel redete er da? Die beiden müssen sich ja nicht eine gemeinsame Wohnung suchen, sondern nur im selben Land wohnen. Als ob man darüber lange reden müsste.

"In Ordnung, dann bitte", wies ich ihn an, voraus zu gehen, um das schnellstmöglich zu klären. Er sah alles andere als begeistert aus, war aber zu seinem Glück auch klug genug, mir nicht zu widersprechen.

>>>Layla<<<

"Woah gut gemacht Layla. Du wirst niemals Geldsorgen haben, wenn du das hier gut anstellst", bestaunte Phil den Weinkeller, der ein langer Flur mit mindestens fünf Abzweigungen zu sein schien.

"Ja genau das war mein Plan, als ich mich wieder auf ihn eingelassen habe", gab ich etwas genervt zurück.

Wir schauten uns eine Weile unten um. Alles war bis zum kleinsten Detail geordnet. Farbe, Land, Weingut und Jahr, soweit ich das beurteilen konnte.

"Ob er wohl jemanden hat, der die Flaschen wieder zusammenrückt, sobald eine Flasche herausgenommen wird? Immerhin ist hier keine einzige Lücke."

Mir war klar, dass er diese Frage absolut ernst meinte, aber allein die Vorstellung, dass er dafür einen Angestellten hat, brachte mich zum Lachen.

"Alsoo.. du weißt ja, dass da momentan jemand ist." Na endlich. Ich platzte fast vor Neugier, wollte ihn aber auch nicht drängen, etwas zu sagen. Ich drehte mich um ihm zu signalisieren, dass ich ganz Ohr war.

"Ich weiß jetzt wo er arbeitet und ich will nicht, dass heute noch etwas schief also... Er heißt Leon und ist der, der eben die Tür aufgemacht hat."

Und schon wünschte ich mir, dieses Gespräch hätte nie stattgefunden. Nach einer kurzen Pause, in der ich überlegte, was ich sagen sollte, antwortete ich dann: "Das hätte ich jetzt ehrlich nicht gedacht, aber er scheint sehr nett zu sein und am wichtigsten, er macht dich glücklich."

Bevor er irgendwie reagieren konnte, fuhr ich fort: "Naja wo wir schon dabei sind. Ich werde zu Alexander ziehen und bevor du da schon was gegen sagst, hör weiter zu. Wir ziehen nach Russland zu.. ähm seiner Familie."

"Schön, dass ihr schon dabei seid. Dann können wir ja gleich zur Sache kommen". ertönte Alexanders Stimme von der Treppe.

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Über eine Stunde war vergangen und wir schienen endlich an eine Art Ende zu kommen. Phil hatte, so vernünftig wie er ist, abgelehnt, mit zu kommen. Er versicherte aber, darüber nachzudenken und nach einem Besuch bei uns eventuell nachzukommen.

Während er ein paar Gründe dafür nannte, überzeugte er allerdings Leon davon, mitzukommen, da es eine große Chance für ihn wäre.

Ab dem Punkt, war für Alexander alles geklärt, aber die beiden diskutierten noch eine Weile, um am Ende bei ursprünglichen Plan zu bleiben.

Wie es nun aber dazu gekommen war, dass wir zu viert in einem Wagen auf dem Weg zu meinen Eltern waren, ist mir ein absolutes Rätsel. Und die Limousine und der Wein, der mehr Geld wert war, als ich auf meinem Sparkonto hatte, machte es nur noch seltsamer.

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt