Kapitel 27

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>>>Alex<<<

"Du wirst hier warten, denn um Layla kümmere ich mich zuerst", sagte ich und genoss, dass Victoria anscheinend verstanden hatte, in welcher Lage sie sich befand. Nachdem was vor 3 Jahren passiert war, dachte ich allerdings, dass sie nie wieder diesen Raum betreten würde.

Ich kann nicht sagen, dass ich mich nicht darüber freue. Immerhin hatte sie ihre Freiheiten nur mir zu verdanken und das weiß sie auch. Und wenn sie keinen Respekt vor mir hat, vor wem dann? Ich bin schließlich auch für ihr Verhalten verantwortlich.

Wenn das letzte Mal in diesem Raum noch nicht genug war, muss ich mein Versagen eben korrigieren.

>>>Layla<<<

Phil und ich telefonieren jetzt schon seit über einer halben Stunde. Ich hatte langsam wieder einen Überblick über alles, was sich in seinem Leben abspielte. Unabhängig von Alexander, war das irgendwie zu kurz gekommen. Wie ich vermutet hatte, war Phil wirklich damit beschäftigt gewesen, mit seinem neuen Date zu telefonieren.

Von dem, was er so erzählte, wirkte er tatsächlich ziemlich perfekt und so gar nicht wie seine letzten Bekanntschaften.

"Ich hoffe wirklich, dass alles so gut bleibt, Phil", sagte ich, als sich eine kurze Pause in unser Telefonat eingeschlichen hatte. "Danke Layla und ja, ich auch. Aber ich denke, dass ich mir hier wirklich Hoffnung machen darf und auch kann", antwortete er mir.

"Kleines legst du bitte auf?" Ich hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er in mein Zimmer gekommen ist. Gott, jetzt fange ich schon selbst an, es so zu nennen. Warum war er denn schon hier?

"Ähm Phil? Ich muss jetzt leider auflegen. Ich schreibe dir später."

"ja klar. Ciao", seine Abschiedsworte klangen etwas verwirrt, man hat mir wahrscheinlich angemerkt, dass hier etwas im Gange ist. Aber das muss ich ihm alles in Ruhe erklären.

"Danke und jetzt komm mit." Sein ganzes Auftreten veränderte sich und die Hoffnung, dass es ja vielleicht doch gar nicht so schlimm werden würde, löste sich in Luft auf.

Wir gingen in ein anderes Zimmer. Es war an auf den ersten Blick nichts spektakuläres, aber ich konnte mir denken, dass sich in den ganzen Schränken keine Kleidung befand und das Bett und auch an der Wand befestigte Ringe baten definitiv mehr Möglichkeiten mich bewegungsunfähig zu machen. und das war in der jetzigen Situation definitiv nicht von Vorteil.

"Zieh dich aus und knie dich in der Mitte des Raums hin." Mit diesen Worten verließ er den Raum. Vermutlich um etwas zu holen, das nicht in den Schränken war, was ebenfalls alles andere als gut war. Ich zog mich aus und folgte seiner Bitte oder mehr seiner Anweisung. Er war noch nicht wieder da, weshalb ich mich in dem Raum umsah. Auch die Decke war mit Ringen befestigt, aber es schien so, dass der Teil, an dem sie befestigt waren, verstellbar war.

Alexanders Eintreten unterbrach mein Umschauen. Ich schaute erst ihn an und senkte dann meinen Blick. Ich wusste nicht, was er in dieser Situation von mir erwartete.

"Stell dich bitte hin." Sein Verhalten, sein Auftreten und seine Stimmlage gefielen mir gar nicht. Es war fast so, als ob er das, was folgt, selbst nicht machen möchte. Ich konnte nicht an eine einzige Sache denken, die er mir nicht gerne zur Bestrafung antun würde.

Er griff sanft nach meinem Handgelenk und zog es gegen seinen Oberkörper, sodass ich meine Hand gegen ihn drücken konnte, um sie nicht mit eigener Kraft hochhalten zu müssen. Er öffnete eine Schublade neben uns und holte ein paar lange Seile heraus. In dem Moment fiel mir ein Stein vom Herzen. Ich hatte zwar gesagt, dass mir die Vorstellung von Bondage sehr unangenehm war, aber als Bestrafung war es tatsächlich viel harmloser als alles, was ich mir ausgemalt hatte.

Wie ich vermutet hatte, war die Decke tatsächlich verstellbar und man konnte sie sogar herunter fahren. Das Seil, welches er um mein Handgelenk gebunden hatte, führte er nun durch einen der Ringe an der Decke und ließ es fallen. "Bleib so stehen." Seit wir in diesem Raum waren, redete er nicht mehr wirklich mit mir und schaute mich auch nicht wirklich an, so kam es mir zumindest vor:

Er holte etwas, das mich an einen Sportbock erinnerte, nur irgendwie leicht gebogen und länger. "Bevor du dich hier drauf legst, möchte ich dich noch einmal daran erinnern, dass du jederzeit dein Safeword benutzen kannst. Erinnerst du dich noch daran?" Er unterbrach seine Ansprache kurz, um meine Antwort abzuwarten. Ich nickte und er fuhr fort:" Gut. Sobald du es benutzt, wird alles sofort aufhören. Vorab: Ich bin nicht sauer. Ich werde dich für dein Verhalten bestrafen, aber auf dich achten. Das ist sehr wichtig. Vertrauen steht hier an erster Stelle." Je mehr er erklärte, desto mehr bekam ich Angst.

"Hab bitte nicht das Gefühl, dass du das hier aushalten musst. Wenn es zu viel ist, benutze dein Safeword. Es gibt noch so viele andere Möglichkeiten dich für deine Taten zu bestrafen", erzählte er weiter, wobei er wieder diesen mir viel zu bekannten Blick hatte.

"Dann leg dich jetzt bitte mit dem Bauch hier drauf", bat er und ich folgte dieser bitte. Er küsste meinen Rücken, was sich alles andere als wie eine Bestrafung anfühlte. Das Seil, das er eben einfach hängen lassen hatte, band er nun an meinem Handgelenk wieder fest, sodass mein Arm in der Luft hing.

Die Knoten bzw. das Seil war ziemlich eng, was schon etwas unangenehm war, aber auch dafür sorgte, dass sich eine gute Aufgeregtheit in mir breit machte. Mit dem anderen Arm tat er das Gleiche, aber meine Beine band er so, dass meine Wade an der Hinterseite meines Oberschenkels anlag.

Als alles festgemacht wurde, fuhr er die Decke so hoch, dass alle Seile auf Spannung waren, wodurch er den Bock unter mir sehr einfach wegschieben konnte. Das letzte Gewicht, das noch nicht von den Seilen gehalten wurde, tat es jetzt.

Das unangenehme Gefühl durch die Seile wurde zu einem leichten bis mittleren Schmerz, wodurch ich kurz einen Laut von mir gab. "Mhm du bist so wunderschön." Alex betrachtete mich ein paar Minuten einfach nur, bis er eine Peitsche zur Hilfe nahm, um über meinen Körper zu fahren. Ich versuchte mich auf den Schmerz einzustellen, der gleich entstehen würde, wenn er ausholte und mich mit genau der perfekten Härte traf, aber es passierte nicht.

Was wird Alexander Layla wohl noch antun, oder bleibt es nur dabei? Und was erwartet wohl Victoria und was ist ihr in der Vergangenheit schon passiert?

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt