Es waren einige Minuten vergangen und ich musste mir wohl oder übel eingestehen, dass es mich interessierte. Zwar durfte ich erfahren, dass das von dem ich dachte, dass es einen Swingerclub ausmache auch stattfand, aber es war eigentlich gar nicht der Hauptpunkt.
Hier im Erdgeschoss gab es neben dem Club-/ Barbereich auch noch mehrere Räume, die genutzt wurden, um sich einfach nur zu unterhalten. Sie waren alle verschieden eingerichtet und es gab sogar einen Außenbereich mit kleinen Feuerstellen und Liegen. Etwas weiter hinten gab es einen ziemlich großen Pool und daneben auf einer Art Anhöhe einen Whirlpool.
Angeblich gab es hinter einer der Türen eine Sauna, aber das habe ich einfach mal geglaubt, ohne es mir anzusehen.
Als wir eine Etage höher liefen, erkundete ich die Räume, die auch abschließbar waren. Dass es sowas in so einem Club gab, war mir nicht bewusst. Es war nicht zu übersehen, dass er sich gewünscht hätte, einen mit mir auszuprobieren, aber er drängte mich nicht. Es schien ihm wichtig zu sein, dass ich mir alles genauestens ansah und mir ein neues und vor allem besseres Bild von allem machte.
"Kleines, wir werden so schnell nicht wieder herkommen, also überlege dir gut, ob du diese Chance verstreichen willst." Sein Atem in meinem Nacken war für meine Selbstbeherrschung alles andere als gut, da ich mir gerade eins der Kreuze ansah, die ich schon immer interessant fand.
Ob er sowas auch Zuhause hat? Ich wohnte zwar bei ihm, aber trotzdem hatte ich noch lange nicht jeden Raum gesehen.
"Heute wird nichts passieren", antwortete ich und ließ zeitgleich das Kreuz los. Doch seine nach oben zuckenden Mundwinkel stimmten mich misstrauisch.
"Was ist?", fragte ich also und hoffte, dass er nicht antworten würde. Und das tat er auch nicht. Er schüttelte nur leicht den Kopf und ging mir voraus.
Er erklärte mir verschiedene Systeme, die es erleichterten, zu signalisieren, was anderen erlaubt ist, während man einen Raum benutzt und ich hörte gespannt zu fast als ob es für eine anstehende Klausur relevant wäre.
"Hast du Lust auf einen Snack?", unterbrach er seinen Vortrag und ich fragte mich ob das eine echt schlechte Anspielung sein sollte bevor ich erkannte dass dem nicht so ist.
Wir gingen die Treppen wieder herunter und ich zweifelte an meiner Auffassungsgabe. Eine Snackbar wäre mir definitiv aufgefallen. Ja, wäre sie, wenn es eine hier gegeben hätte...
Geschockt blickte ich durch die Tür, die er gerade geöffnet hatte. Als ob ein Swingerclub nicht schon suspekt genug wäre, verlangte er von mir, in den scheiß Keller zu gehen? Nie im Leben.
"Unten ist die Küche, also hör bitte auf so geschockt zu schauen", belächelte er meine Reaktion und da bis jetzt alles besser war, als ich es erwartet hatte, ging ich hinunter.
"Na, hat es euch auch herunter geschlagen?"
Lou, die gerade ein Sandwich aß, winkte uns herüber, doch ich konnte keinen Schritt machen. Da stand nicht die perfekt gestylte Lou von vor etwas mehr als einer halben Stunde. Nein, vor mir stand eine junge Frau mit zerzaustem Haar, verlaufenem Make-up und Bissspuren auf ihren Beinen.
Ungläubig sah ich zu ihrem Ehemann, der zufrieden seinen Obstsalat aß und nur solz zu ihr sah, als er meinen verstörten Gesichtsausdruck entdeckte.
"Wunderschön", bestätigte er meine Vermutung, dass es sein Werk war.
"Wie es aussieht, kennst du deine neue Freundin noch nicht sehr gut", neckte Sebastian mich. Er schien mit den beiden nach unten gekommen zu sein.
Ich versuchte meine aktuelle Gefühlslage von mir abzuschütteln und ging auf Lou zu, um ebenfalls beim Buffet zuzugreifen.
"Warm gibt es leider nicht mehr, weil es schon nach Mitternacht ist", erklärte sie, während sie sich von allem etwas auf den Teller packte.
Nach ein paar Minuten gelang es mir, den Blick von Alessandros Spuren abzuwenden, doch ich konnte nicht aufhören mich zu fragen wie einem so etwas gefallen konnte. Ich stand ja selbst zum Teil auf Schmerzen und auch gebissen werden ist ganz geil, aber um solche Spuren davon zu tragen, muss einem wirklich sehr weh getan werden.
Alexander griff fest an meinen Oberschenkel, da ich anscheinend wieder dabei war zu starren.
"Und habt ihr euch an einigen Räumen probiert?", platzte die Frage aus Lou raus, die sie sich wohl schon die ganze Zeit stellte. Mir war es sichtlich unangenehm so offen über mein Sexleben zu sprechen vor allem, da Sebastian und Alessandro dabei waren,
"Nein, wir haben uns nur etwas umgesehen", antwortete Alexander wahrheitsgemäß für uns beide, bevor er sich entschuldigte und aufstand um auf die Toilette zu gehen,
"Achso und Layla, geh bitte nicht in den Raum dort, okay? Das machen wir ein anderes Mal", deutete er auf eine Tür und verschwand.
>>>Sebastian<<<
Natürlich war mir klar, dass er damit an ihre Ungehorsamkeit oder viel mehr Neugier appellierte und es überraschte mich doch, wie sehr ich seine Pläne durchkreuzen würde.
Sie hat es einfach nicht verdient, immer weiter in unsere Abgründe zu fallen. Doch ich würde lügen, wenn ich nicht zugebe, gerne dabei zuzusehen, wie sie erkennt, worauf sie sich eingelassen hat, als sie ihn wieder in ihr Leben gelassen hat.
Na komm, Süße geh dem Bedürfnis nach und öffne die Tür, die Tür, mit der du alles besiegelst. Die Tür, die dein Ende bedeutet.
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Chained to the past
AcakWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...