Rechts, rechts, rechts, links. Anfangs hatte ich noch Interesse an den Profilen; las mir durch, was die Leute auf ihren Profilen preisgaben. Mittlerweile gab ich eigentlich so ziemlich jedem eine Chance, welche Rund 95% der nach rechts geswipten aber genau so schnell wieder verloren. Zum einen durch dumme Sprüche oder Ansichten, mit denen ich mich nicht anfreunden konnte und schon gar nicht wollte, zum Anderen weil sie nach etwas ernstem Suchten, was gerade nicht in meinem Interesse war.
Die anderen 5% mussten dann eigentlich nur noch ein dominantes Verhalten vorweisen, was sich schwieriger gestaltete als ich vorher annahm. Aber ich kam im Durchschnitt so jede zweite Woche zu einem mittel gutem bis sehr gutem Sexdate. Auch wenn ich mir die besten Orgasmen zu 80% selbst bescherte, genoss ich den Sex. Es war ein Moment, in dem ich abschalten konnte. Alle Probleme blieben hinter der verschlossenen Zimmertür oder welche Tür es dann auch war. Wenn es eine gab...
Ich will nicht lügen: Die gängige Bezeichnung für mein aktuelles Verhalten wäre wohl „rumhuren" aber naja, man kann nicht alles richtig machen. Nachdem ich ein halbes Jahr zu deprimiert war, um überhaupt selbst Hand anzulegen, hatte ich mir das irgendwie auch verdient, egal ob andere es abstoßend finden von einem One-Night-Stand zum nächsten zu hüpfen.
*brrr*
Stehe vor der TürDas war mein Stichwort. Ich griff nach meiner Jacke, steckte den Haustürschlüssel ein und zog die Tür hinter mir zu. Wie immer parkte der Idiot mitten vor der Tür und lies das Auto laufen.
" Erpare mir bitte die Umweltpredigt. Ich mache mein Auto für die paar Sekunden nicht aus. Der Planet wir deshalb auch nicht mehr sterben als er es eh schon tut", sagte der Übeltäter durch das offene Fenster, der anscheinend schon genau wusste, was ich sagen wollte. Mit einem Augenrollen öffnete ich die Tür und stiegt mit einem gespielten beleidigt sein ein.„Für dieses Augenrollen hast du hoffentlich schon oft den Arsch versohlt bekommen", sagte er lachend während er mich umarmte.
„Nur ein paar Mal", erwiderte ich stolz und lachte dabei, weil wir beide wussten, dass das eine Lüge ist.
„Na gut, dann wollen wir mal" Er drehte die Musik auf und fuhr los.Ich betrachtete die Umgebung. Auch wenn ich schon seit ein paar Monaten hier wohne und vorher nicht weit entfernt wohnte, kam mir manches immer noch neu vor.
„ Wo bist du schon wieder mit deinen Gedanken, hmm?" Er hatte Recht, ich war abgeschweift, aber wusste nicht mehr woran ich gedacht hatte oder ob ich überhaupt an etwas dachte.
„Ähh ich weiß nicht genau", gab ich ehrlich zu und gab ein nervöses Lächeln von mir. Als ich mich wieder umschaute, bemerkte ich, dass wir schon da waren und schaute ihn erwartungsvoll an.
Er nahm meine Vorfreude war und fragte: „Wollen wir?" Natürlich wollte ich und das wusste er. Ich stieg aus dem Auto und schaute mich neugierig um, bis ich zwei Personen sah die winkend auf uns zuliefen.
Ich hatte die beiden seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und warf mich ihnen deshalb freudig um den Hals, wobei wir drei fast das Gleichgewicht verloren.
„Wo bleibt meine Umarmung?"
„Hör auf zu schmollen und komm her Lieblingsbruder!", erwiderte Bea lachend und schloss Phil mit in die Umarmung. Beatrice und Phillip sind Zwillinge und wie es das Klischee vorgibt unzertrennlich, zumindest waren sie das. Klara, die andere der beiden, hatte Bea zu einer Weltreise überredet. Der Unzertrennlichkeit von Phil und Bea geschuldet, hat es sehr lange gedauert, bis Bea endlich zugestimmt hat.Wir hatten uns nicht viel zu erzählen, da wir uns alle in einem wöchentlichen Videocall über alles informiert hatten solang wir getrennt waren. Phil und ich sind beste Freunde, genau wie Klara und Bea. Durch die Tatsache, das jede dieser Beste-Freunde-Gruppen einen Zwilling beinhalteten, machen wir das meiste zu viert.
„Also da ihr beiden ja quasi alles wisst und wir eigentlich auch alles, sollten wir mal darüber reden, was du quasi totgeschwiegen hast, Laylay", sagte Bea, während sie mich ernst anguckte.
Ich hasste es wenn sie mich so nennt. Damit hat sie im Kindergarten angefangen und kramt diesen Spitznamen jetzt in den schlimmsten Situationen wieder aus. Und diese Situation, war eine schlimme.
„Sie meint Alexander...", meldete sich jetzt auch Klara zu Wort. „Ich glaube das hat sie schon verstanden", erwiderte Phil während er mich mitleidig anschaute.Er wusste also Bescheid. Aber irgendwann musste dieses Gespräch ja kommen. Ich habe allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt. Ich holte tief Luft und begann zu erzählen: „Also-
Wer ist Alexander und was ist passiert? Ist er die Person, die Layla unverhofft wiedertrifft?
Ich hoffe, bis jetzt gefallen euch die Charaktere. Ab dem nächsten Kapitel kommt dann auch etwas *Smut*, wenn das der Grund ist, warum ihr diese Geschichte angefangen habt.
Wie findet ihr die Kapitellänge? Zu kurz oder zu lang?
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Chained to the past
AcakWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...