Kapitel 33

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Geschockt sah ich erst Sebastian und dann Alexander an. Wie konnte es sein, dass ich mit einem Nein auf diese Frage antworten musste. Ich hatte kein einziges Mal nachgefragt. Mir war klar, dass er definitiv mehr als 5 Jahre älter sein musste. Aber wegen 5 Jahren würde man hier gerade wohl kaum so einen Aufstand machen.

Gedanken und Erinnerungen überschlagen sich und ich hoffte, eine Antwort auf diese Frage zu finden. Alle meine Datingprofile hatten eine Obergrenze von 40 Jahren, aber jemand älteren als 31 hatte ich noch nie geschrieben, geschweige ihn angeschrieben. Oder?!

Ich wusste nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen sollte.

"Nein, das weiß sie vermutlich nicht, denn sie hat nie gefragt", antwortete Alexander in einem Namen.

"Come fai a non saperlo?", hörte man Nicolai, der eher mit sich selbst zu sprechen schien.

"Er ist 29 Jahre alt", kam es nun von Victoria, der ich absolut nicht im Gesicht ablesen konnte, wie sie die Situation empfand.

Etwas verwirrt blickte ich in Nicolais Richtung, der in dem Moment regelrecht zu verzweifeln schien. "Layla, schockiert dich das denn gar nicht?", wollte er nun wissen. Ich fing an, darüber nachzudenken. Mit Sicherheit kann das irgendwann zu Problemen führen vor allem wenn er in der Zukunftsplanung schon weiter ist als ich.

Aber wenn ich daran denke, was es für mich bedeutete, dass wir zusammen sind, war dies mein kleinstes Problem. Ich habe mich ihm hingegeben und überlasse ihm damit die Kontrolle. Was ist da noch eine Meinungsverschiedenheit aufgrund der Wohnsituation oder Kindern.

"Wenn ich ehrlich bin, nicht wirklich, nein. Ich verstehe, dass so ein Unterschied gerade in meinem Alter bestimmt nicht üblich ist. Aber generell haben viele einen größeren. Ich liebe Ihren Sohn und daran wird sein Alter nichts ändern." Gerade als ich ihm die Chance geben wollte darauf was zu erwidern fügte ich noch hinzu: "Und ich hoffe sehr, dass ihr mir trotz meines Alters eine gewisse Reife zu sprechen könnt."

Nicolai warf mir ein schwaches Lächeln zu. "Natürlich Layla. Ich war nur überrascht und meine Müdigkeit durch die letzten Tage bedingt, spielt bestimmt auch noch hinein."

"Dann lasst uns das doch erst einmal alle verdauen und anfangen zu essen." Mit diesen Worten von Sebastian wurde angefangen, das Essen auf dem Tisch zu verteilen. Gerade als ich meinen Teller anheben wollte, um mir etwas Suppe zu nehmen, bemerkte ich, dass trotz der abschließenden Worte niemand anfing.

Ein Blick in die Runde, verriet mir, dass sie wohl auf Nicolais zustimmung warteten. Sogar Amelie, obwohl ich vermutet hätte, dass sie wohl das letzte Wort in der Familie haben würde.

"Du hast Recht mein Sohn, lasst uns anfangen, bevor es gleich kalt und ungenießbar wird.

Glaubt ihr, dass das Thema damit beendet sein wird? Und wie steht es wohl um das kleine Spielzeug? Wird Alexander es trotz der Umstände benutzen wollen, und so herausfinden, dass Layla ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht hat?

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt