Kapitel 16

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Bestimmt 30 Minuten waren mittlerweile vergangen, die sich anfühlten wie über eine Stunde, aber passiert war nichts. Ich fragte mich, ob er vllt doch mehr zu tun hatte als ich annahm, aber dann hätte er mich auch bestrafen können, wenn er Zeit dafür hat. Schaut er überhaupt zu? Der Gedanke, dass ich mich hier zu Tode langweile, während er dem ganzen Szenario nicht einmal zuschaute, verärgerte mich.

Ich blickte in die Kamera, als ob ich ihn dadurch sehen könnte, was natürlich quatsch war, aber was sollte ich sonst tun?
"Herr Angestellter, sind Sie da?", war mein Versuch jemanden zu finden, der zumindest die Stille nehmen würde. "Könnte ich mitte ein Glas Wasser bekommen?" Keine Reaktion. Ich wartete etwas, für den Fall, dass er nicht mit mir reden soll. Die Tür wurde aufgeschlossen und eine Hand, die ein Glas hielt, balancierte dieses durch den kleinen Türspalt zum Boden und stellte es ab.

Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? "Ähm entschuldigung? Soll das ein Witz sein? Wenn ja, ist er nicht witzig", beschwerte ich mich bei der "Wasserhand". Die Tür öffnete sich erneut, aber diesmal richtig und die Person, der die Hand gehörte, trat ein. Ich schaute zuerst auf seine makellosen Schuhe, die mich echt beeindruckten. Ich musste mit neuen Schuhen noch nicht einmal das Haus verlassen und hatte schon einen Kratzer oder einen Fleck darauf. Darüber eine perfekt sitzende dunkelblaue Anzughose mit einem braunen Gürtel, farblich abgestimmt zu den Schuhen.

Das weiße Hemd ließ zwar vermuten, dass es schon den ganzen Tag an diesem Körper anlag, trotzdem hatte es keine Falte und auch keinen Fleck. Als ich beim Gesicht angekommen war, wurde mir klar, dass ich nicht die einzige war, die jemanden von Kopf bis Fuß betrachtete.
Als ich das bemerkt hatte, wurde mir aber leider auch wieder klar, dass ich im Gegenzug  zu ihm nichts anhatte. Beim Versuch, mich in eine Position zu bringen, in der ich vielleicht nicht alles von mir preisgab, bemerkte er wohl auch, dass er nicht gerade versucht hatte, unaufmerksam zu gucken.
"Entschuldigung", sagte er leicht beschämt und wendete seinen Blick von meinem Körper ab.
"Schon gut", gab ich ebenfalls beschämt zurück.

"Was zum Teufel machst du da?", kam es verärgert von  der anderen Seite der Tür und schnelle Schritte näherten sich dem Raum. Der Mann, der eben noch beschämt aussah, schien jetzt eher genervt und murmelte irgendetwas vor sich hin. Kurz  darauf betrat eine weitere Person den Raum, blickte kurz verärgert Herrn perfekte Schuhe an, ließ aber schnell von ihm ab und schaute dann zu mir. "Verdammt."

"Victoria reiß dich zusammen!", kam es nun verärgert von Person Nummer 2 die meiner Meinung nach absolut nicht in diesem Raum sein müssen, wenn ich nackt darin liege

"Entschuldigung, wenn ich störe aber..", noch bevor Alex zuende gesprochen hatte wichen die beiden gute 2 Meter  von ihm weg und verneigten sich. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.

Was glaubt ihr passiert als nächstes und werden die beiden uns nun öfter in den Kapiteln begegnen?

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt