Kapitel 20

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>>>Layla<<<

Nachdem ich und Alex ausgestiegen waren, gesellte sich auch Victoria zu uns. "Ich werde mich dann erst einmal verabschieden. Ich wünsche euch einen schönen Abend", sagte sie nun zu meinem Überraschen. Blieb sie nicht bei uns?

Alex schien meine Überraschtheit zu bemerken, denn er erklärte mir, dass Victoria heute eigene Pläne hier hatte, weshalb uns auch die beiden anderen Männer begleiteten. Das hatte zwar nicht unbedingt meine Verwirrung aus der Welt geschafft, aber ich konnte mich damit zufrieden geben.

"Guten Abend Miss Dubois." Das war das letzte dass ich aus der Richtung in die Victoria gegangen war gehört hatte. Sie war also selber auf solchen Events und arbeitete trotzdem für Alex? Alex, ich und die Männer, die anscheinend für seine Sicherheit zuständig waren, schienen noch auf jemanden zu warten, aber da ich tausend Fragen stellen könnte, beschloss ich einfach zu warten bis sie sich von selbst beantworteten.

Und mein Plan ging auf. Nach ungefähr 5 bis 10 Minuten, kam ein weiterer Mann, den ich vom Alter her bei Alex einschätzte. Er sah zwar schick aus, aber doch eher schlicht im Gegensatz zu dem Rest von uns und auch den anderen Gästen, die ich bis jetzt zu Gesicht bekommen hatte.

"Da bist du ja endlich", sagte Alex worauf der der Mann der auf uns zu lief sich am Hinterkopf kratzte und antwortete: "Hey, ja sorry ich hatte leider noch etwas dringendes zu erledigen." Als er nur noch ein paar Schritte entfernt war fing Alex an Richtung Eingang zu laufen. Ich hatte irgendwie ein schlechtes Gewissen, denn er hatte seinen Gast noch nicht einmal vernünftig begrüßt. Aus diesem Grund wartete ich, bis er aufgeholt hatte und lächelte ihm kurz zu, was er erwiderte.

"Sebastian, ein alter Schulfreund", stellte er seinem erwiderten Lächeln hinten an.

"Layla, ähm- eine Freundin", stellte ich mich nun vor, während wir weiter liefen. "Meine Freundin", berichtigte mich Alex, der sich nach meiner Vorstellung zu uns gewandt hatte.

"Ahh du hast es also geschafft", war Sebastians Reaktion, die wohl bedeutete, dass er wusste, wer ich war.

Alex reagierte darauf nicht. Als wir beim Eingang angekommen waren schien es so, als plötzlich alle Augen auf uns gerichtet waren. Ich war zwar generell ein Mensch, der sich sowas sehr schnell einbildete, aber hier war es mehr als offensichtlich. Alle hörten auf zu reden, die meisten verließen die Tanzfläche, die man von hier schon sehen konnte und die Leite begannen zu tuscheln. Sogar die Musik war nun nur noch in einer Lautstärke zu hören, so dass es deutlich einfacher war, dem Geschehen bei uns zu folgen.

"Ah guten Abend meine Herren, es freut uns sehr, dass sie dieses Jahr die Einladung wahrgenommen haben und wie ich sehe kommen sie in Begleitung, wird sie am Essen teilnehmen?" Der Mann der uns gerade in Empfang genommen hatte schien mehr als erfreut, das die beiden hier sind. Zwischen dem Wortwechsel, der darauf stattfand, schaute er immer wieder interessiert in meine Richtung.

"Nun gut, dann folgen sie mir bitte, meine Herren" "Und die Dame natürlich auch", fügte er mit einem Lächeln hinzu, das so falsch wirkte, dass ich das Gefühl bekam hier nicht erwünscht zu sein. Alex schien meine Unsicherheit zu bemerken, denn er nahm meine Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange. Wir wurden durch mehrere Gänge geführt, die alle aussahen, als wären wir die Hauptcharaktere in einer historischen Serie, nur das Alex der adelige Mann war , denn alle wollten und ich war die Dienstmagd, die sein Interesse geweckt hatte und dafür von allen gehasst wurde.

"Ist es nicht total krass hier?", flüsterte Sebastian mir zu, während er wie ein kleines Kind in einem Spielzeugladen alles bestaunte. Ich hatte bis zu dem Moment erwartet, dass er eher in Alex Welt lebte, aber so wie er jetzt gerade wirkte, schien er eher aus meiner zu kommen. "Ja total!", flüsterte ich zurück, was und beide schmunzeln ließ.

"So da wären wir, ein paar Gäste sind schon da, aber wir haben die Freundin von ihnen beiden zwischen sie setzen können", sagte er stolz, als ob er erwartete, dafür Anerkennung zu bekommen. Alex öffnete daraufhin die Tür und was ich zu Gesucht bekam konnte ich kaum glauben. Es war ein wunderschöner Saal mit einer inbegriffenen Bibliothek. Ein brennender Kamin zierte die Wand. Die Menschen waren allesamt wunderschön, einfach perfekt, als ob hier gleich ein Wettbewerb stattfinden würde.

Oh Gott, das hier wird ja wohl keine Art Schönheitswettbewerb, oder? Oh Gott, riesige Lokation, viele reiche Menschen. Ist das hier 'ne Modenshow für einen guten Zweck oder so? Bitte nicht..

"Meinst du nicht es ist an der Zeit es ihr zu sagen? Nicht, dass es gleich jemand anderes tut", fragte Sebastian Alex. "Mir was sagen ?" Ich richtete mich mit der Frage direkt an Alex, welcher daraufhin seufzte.

>>>Alex<<<

Ich hasste es, wenn er Recht hat, aber gerade ist es leider so. In wenigen Minuten wird jemand das Familientreffen, der Zweigfamilien der Danielis eröffnen und heute bin ich verpflichtet unsere Familie zu vertreten.

Layla schaute mich immer noch an, diesmal würde sie sich nicht ohne Antwort zufrieden geben. "Gut also... das hier ist eine Familienfeier. Die Geschichte der Danielis reicht weit zurück und die Familien, die aus unserer mit der Zeit entstanden sind, versammeln sich alle 2 Jahre hier an diesem Ort. Dieses Jahr bin ich der Familienvertreter."

Sie schaute mich an, als ob sie diese Antwort schon mehr als verwirren würde. Trotzdem verriet ihr Blick, dass ihr diese Antwort nicht genug ist. Gott wie ich die Momente hasste, in denen sie berechtigt auf einer Augenhöhe mit mir war. Aus dem Grund, wollte ich noch nie in meinem Leben eine Beziehung. Noch nie, außer mit ihr.

"Unsere Familie herrscht seit jeher über viel auf der Welt ohne, dass außerhalb gewisser Kreise je eine Verbindung zwischen uns hergestellt wurde" Warum muss dieser Idiot sich immer einmischen?! "Ja genau so ist es", fügte ich Sebastians Erklärung hinzu nachdem sie mit ihrem Blick nach dieser Erklärung verlangte.

>>>Layla<<<

Das klang alles irgendwie mehr als nur faul, aber naja ich schätze dieser Abend wird mir noch ein paar Antworten liefern auch wenn Alex darüber nicht erfreut zu sein scheint. Warum hatte er mich überhaupt mitgenommen, wenn er noch nicht bereit ist, mich an diesem Wissen teilzuhaben?

Mittlerweile waren fast alle Plätze an dem langen U-förmigen Tisch belegt und eine Frau mit einem Stapel Karten fing an, sich immer weiter nach vorne zu bewegen, sie wird wahrscheinlich gleich eine Art Rede halten.

"Ist das da vorne nicht eine von deinen Angestellten?", fragte Sebastian Alex. Als ich auch in die Richtung blickte, in die er sah stand dort Victoria mit ein paar Männern in ihrem Alter. Sie sah wunderschön aus und so gelassen, wie sie sich unterhielt, wirkte sie noch viel beeindruckender, als im Haus oder auf dem Weg hier her. 

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt