Kapitel 51

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„Ich wusste nicht, dass du mich für einen guten Menschen hältst, Vic", brachte ich fast schon amüsiert über meiner Lippen. Es mag sein, dass sie jemand anderen finden und glücklich werden würde, aber auch wenn es für sie vielleicht noch eine Chance gab, ohne mich leben zu können, gab es sie für mich nicht.

„Ich bin kein herzensguter Mensch. Ich bin egoistisch und wir wissen beide, dass du mir nicht alles geben kannst. Du magst generell Ähnlichkeiten mit ihr haben, aber im Bett bist du wie ein Hündchen, das immer genau das tut, was man ihm sagt. Du liebst mich bedingungslos und das ödet mich an."

Ich sah, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Nicht weil ich sie verletzt hatte, sondern weil sie wusste, dass es wahr war. Sie hasste es, wie sie bei mir war, und doch wusste sie, dass sie es nie ändern könnte.

Ich beobachtete sie dabei, wie sie zu einer Komode ging und etwas heraus holte. „Nimm das mit und wage es nicht, angekrochen zu kommen, wenn das mit euch in die Brüche geht. Du warst ein Haufen Elend, als sie gegangen ist und auch wenn ich dich ebenfalls benutzt habe, tut es weh. Ich will nicht daran erinnert werden."

Mit diesen Worten gab sie mir das eben geholte Armband, das ich ihr anlässlich ihres Geburtstags geschenkt habe. Ich wusste, dass es nun abgeschlossen war und nahm das Armband uns beiden zur Liebe an. Ob ich es schaffe, es wegzuwerfen? Wahrscheinlich nicht.

>>>Layla<<<
Auch wenn der TikTok Algorithmus mal wieder beängstigend gut war, konnte er mich nicht von den Geschehnissen ablenken. Seit der Party schien Victoria sich verändert zu haben, aber das eben übertraf alles um Längen.

Immer wieder ging mir ihr „Entschuldige, Herr" durch denk Kopf und auch die Tatsache, dass Alex geschrien hatte, dass sie ihn vor mir so nicht nennen darf. Darf sie es, wenn ich nicht dabei bin?
Bin ich nicht die einzige in seinem Leben?

Dieser Gedanke schmerzte, denn ich wollte nicht, dass eine andere ihn ebenfalls haben durfte. Schritte vor der Tür holten mich aus meinen Gedanken und als sich dann endlich die Tür öffnete betrat die Person um die sich all meine Gedanken kreisten das Zimmer.

Auch wenn vorher kein Ton in diesem Zimmer erklungen ist, schien es nun noch stiller. So still, das die Stille laut zu sein schien. Ich sah mit angehaltenem Atem dabei zu wie er immer näher kam und sich dann zu mir aufs Bett setzte.

„Es tut mir Leid, Layla. Das hätte nie passieren dürfen und jetzt ist alles geklärt."
„Was bedeutet das, Alex?", fragte ich, während ich mit meiner Hand über seine Wange strich.
Ihn schien diese Geste zu überraschen, so deutete ich zumindest seinen Gesichtsausdruck. Aus irgendeinem Grund sah er mitgenommener aus als ich und ich befürchtete, dass ich Angst haben musste, unsere Beziehung könnte gleich vorbei sein.

Allein der Gedanke daran, ließen Tränen in meine Augen schießen.
„Was ist los?"
Überfordert rutschte er sofort näher und schloss mich in eine Umarmung in der ich mich meinen Gefühlen hingeben konnte.
„Ist es mit uns vorbei?", schluchzte ich an seine Schulter während er behutsam mein Haar streichelte.

„Was redest du denn da. Ich liebe dich Layla und du bist die einzige, die ich liebe", sprach er mir behutsam zu.
„Und was ist zwischen dir und ihr?"
„Nachdem du gegangen warst, war ich verletzt und brach eine meiner obersten Regeln: Fange nie etwas mit Angestellten an. Victoria war ein Lückenbüßer und auch wenn ihr das bewusst war, war es schwer, den Platz an meiner Seite für dich aufzugeben. Aber jetzt ist alles geklärt. Ich gehöre nur dir."

Ich hörte ihm zu und verstand, dass es für ihn schwer gewesen sein musste, dass ich mich nach dem Urlaub gegen eine Beziehung entschieden hatte. Aber ich sah das ganze auch aus Victorias Sicht. Sie dachte, ich würde nie wieder kommen und wenn es so gekommen wäre, hätten die beiden vielleicht eine Zukunft gehabt. Nun musste sie aber aus dem Nichts Platz für mich machen. Sie hatte keine Zeit sich darauf einzustellen. Es muss ihr wirklich furchtbar gehen. Und trotz allem hat sie mich so gut behandelt.

„Geht es ihr gut?" Ich spürte genau, dass er diese Frage nicht erwartet hatte, aber er antworte wahrheitsgemäß: „Ich wird es gut gehen, wenn sie etwas Zeit hatte, das alles zu verarbeiten."

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt