Kapitel 66

700 17 5
                                        

Nachdem ich mit Lou Nummern ausgetauscht hatte, haben sich unsere Wege wieder getrennt. Und obwohl ich sie nicht einmal 24 Stunden kannte, kam sie mir vor wie eine enge Freundin. Bei dem, was wir gemeinsam erlebt haben, aber auch kein Wunder.

Zuhause angekommen legten wir uns zwar ins Bett, aber zu meiner Überraschung redeten wir noch etwas über die letzten Tage und darüber, was uns wichtig war. Er erzählte auch etwas von früheren Beziehungen und darüber, wie er dort bestimmte Dinge gehandhabt hat. Erklärte aber auch, dass das reine Zweckbeziehungen waren, in denen Gefühle keine Rolle spielten.

Irgendwie machte mich das traurig, auf der anderen Seite war es schön, dass es für uns beide etwas Neues war. Als mir dann aber plötzlich die Decke weggezogen wurde und ich plötzlich umgeben von Kälte war, zweifelte ich wirklich daran, dass bei uns Gefühle vorhanden waren.
„Was soll das verflucht? Es ist arschkalt!", fluchte ich und versuchte nach der Decke zu greifen, um das schöne warme, weiche Gefühl zurückzubekommen.
„Ich habe in den letzten 20 Minuten mehrmals versucht dich zärtlich zu wecken aber der Zug ist abgefahren", motzte er mich an und war mir ein Kleid zu.
„Zieh dich an."

Mehr als schlecht gelaunt nahm ich das Kleid, funkelte ihn böse an und ging zur Tür.
„Layla, wo willst du denn-" Mit dem Schließen der Tür verstummte seine Frage und ich machte mich auf die Suche nach einem Ort, wo ich weiterschlafen konnte.

„Diese Familie ist stinkreich, da können sie es sich wohl leisten einen Flug später zu nehmen", murmelte ich vor mich hin, als sich plötzlich ein diabolisches Grinsen in meinem Gesicht breit machte. Er würde schon sehen, was man davon hat, wenn man mich so gemein weckt.

Wie vermutet war Sebastian ein normaler Mensch, der nach so einer Nacht noch seelenruhig schlief und so schlich ich mich leise durchs Zimmer und schmiegte mich mit meinem Rücken an seinen Bauch. Sein Gemurmel nahm ich gar nicht wahr, denn so schön warm wie er war, schlief ich direkt wieder ein.

„Süße, man legt sich nicht am Tag des Umzugs zu anderen Männern ins Bett", flüsterte mir Sebastian ins Ohr der mich mittlerweile mit seinen Armen umschlungen an sich hielt.
Noch im Halbschlaf genoss ich dieses Gefühl etwas zu sehr und seufzte genüßlich und rückte mit meinem Po weiter an- Mit aufgerissenen Augen stieß ich mich weg und blickte ihm entgeistert entgegen wobei ich ein abschweifen meines Blickes nicht verhindern konnte.

„Normale Reaktion am Morgen. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe", erklärte er grinsend und zog die Decke zurück, sodass seine Morgenlatte verdeckt wurde.
„Ausgeschlafen?"
Selbstbewusst drehte ich mich zur Tür, in der Alexander stand und mich betrachtete.
„Ja, und das war eine sehr viel angenehmere Art, geweckt zu werden", neckte ich ihn, wobei mir die plötzliche Anspannung seines Körpers nicht entging.

„Wir können das in Russland sehr gerne so fortführen", spielte Sebastian mein Spiel mit, worauf Alexander sich umdrehte und ging.
„Zieht euch an. In 3 Stunden geht unser neuer Flug und da wir unsere Reisemöglichkeit verpasst haben, müssen wir zum nächsten Flughafen. Ich machte mir gar nicht erst die Mühe, mir die Frage zu stellen, von wo aus sie sonst hätten fliegen wollen.

Angezogen warteten wir in der Eingangshalle darauf, dass Victoria und Leon dazu stoßen würden und machten uns dann gemeinsam auf den Weg in unseren neuen Lebensabschnitt.
______________
Damit sind wir am Ende von Chained to the past angelangt. Ich möchte das als Anlass nutzen, mich einmal bei allen zu bedanken, die bis zum Schluss dabei geblieben sind.
Ich hätte nie gedacht, dass ich so viele Leser:innen haben würde, die sich darauf freuen, etwas Neues von mir zu lesen. Jeder Kommentar und jeder Vote hat mir immer ein Lächeln auf's Gesicht gezaubert. 
Also: Vielen vielen Dank! <3

Die meisten haben Enchained ja schon zu ihren Bibliotheken hinzugefügt und ich bin gespannt, wer die Story weiterhin verfolgt. Wie immer freue ich mich über Ideen, Anmerkungen und Feedback (gerne auch im privaten Chat wenn die Komentare nichts für auch sind).

Chained to the pastWo Geschichten leben. Entdecke jetzt