Auch wenn ich mir erhoffte, das Thema irgendwie weiter hinauszuzögern, war es nun so weit. Ich hatte der ganzen Runde gebeichtet, dass ich nach Russland ziehen würde. Und seitdem herrschte Stille.
"Layla mein Schatz du warst immer ein liebes und sehr vernünftiges Mädchen, aber das hier lässt mich wirklich an deiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln", brach meine Mutter dann die Stille.Was sollte ich darauf denn sagen? Ja, da hatte sie absolut jedes Recht zu, und ich zweifelte wahrscheinlich selbst daran. Hilfesuchend blickte ich erst zu Phillip und dann zu Alexander.
"Das kann ich absolut verstehen, Nicole, aber ich versichere Ihnen, dass es keinen Grund zur Sorge gibt." Gerade als meine Mutter wohl Argumente liefern wollte, fuhr er fort: "Es ist für alles gesorgt. Sie wird dort ganz normal ihr Abitur machen und natürlich kann sie jeder auf Kosten meiner Familie dort besuchen. Es wird ihr an wirklich nichts mangeln."
Seine Gegenspielerin schien fürs erste Besänftigt, aber er fuhr dennoch fort: "Ich weiß, dass das ein riesiger Schritt ist und zudem sehr plötzlich, aber ich bin Mitinhaber einer großen Firma und dieser Schritt ist für mich und die Firma sehr wichtig. Ich hoffe wirklich, dass wir mit Ihrer Erlaubnis gehen dürfen, aber zur Not werden wir es auch ohne tun."
Wow, er hatte es tatsächlich noch geschafft, komplett reinzuscheißen. Wie war das überhaupt möglich? Doch entgegen meiner Befürchtung schienen meine Eltern nicht verärgert zu sein.
In der nächsten Stunde sprachen wir darüber wo genau wir leben würden und auch welche Schule ich besuchen werde. Zum Teil hörte auch ich interessante Dinge, wie das angrenzend am Anwesen auch ein Reiterhof war und sogar ein privates Schwimmbad. Vielleicht würde ich also doch noch sportlich werden, denn alleine zu schwimmen konnte ich mir gut vorstellen und auch das Reiten lernen war in meinem Interesse.
Zudem wären dort wohl auch andere Familienmitglieder in unserem Alter, so dass ich mich nicht langweilen würde, wenn er arbeiten musste. In meiner Vorstellung war es wie ein super cooles Internat aufgebaut, nur eben ohne die Schule. Naja, außer natürlich für mich.
Nachdem viele Details besprochen wurden, gaben meine Eltern sogar ihr okay und wirkten ziemlich begeistert von der Idee und auch Phillip sprach direkt an, dass er mich schnell besuchen würde, um zu schauen, ob auch er dort hinzieht. Für seine Eltern schien das allerdings nicht wirklich ein Ding zu sein, aber naja er war schließlich auch schon mit der Schule fertig.
Als dann alles geklärt war, gab es noch meinen Lieblingskuchen zum Nachtisch. Ganz schlichter Käsekuchen und er war wie immer das reinste Geschmacksparadies.
"Sie wird doch in diesem Superanwesen bestimmt einen Kochkurs machen können oder?", fragte aus dem Nichts mein Vater worauf ich hin -zumindest hoffte ich das- böse anfunkelte."Sicher. Ist das denn dringend nötig?", richtete er sich dann eher an mich als an meinen Vater, worauf ich daran denken musste, wie mir tatsächlich Nudeln angebrannt sind.
"Ich kann halt nur die Basics", log ich und natürlich musste sich daraufhin Phillip verschlucken.
"Soso", kam dann nur noch von Alex, bevor er sich wieder seinem Kuchen hingab.
______________________________„Das lief doch richtig gut oder nicht?", fragte Leon in die Runde, nachdem wir uns von allen verabschiedet hatten.
Erleichtert, da ich diese Frage auf jeden Fall mit ja beantworten konnte schmiegte ich mich an Alexander, der daraufhin schützend seinen Arm um mich lag und mir einen Kuss auf meinen Haaransatz gab.
„Ja, das war es."Auf der Fahrt nach Hause fragte Phillip alles mögliche über das Anwesen und die Umgebung. Wie es aussah, konnte man wohl doch darauf hoffen, dass er mit dort wohnen wird, wenn auch nicht sofort.
Ich merkte wie meine Augen schmerzten. Jetzt wo der ganze Stress abgefallen war, überkam mich die Müdigkeit und mir blieb nichts anderes übrig als mich ihr hinzugeben.

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Chained to the past
De TodoWas passiert, wenn man beim swipen nicht mehr drauf achtet, wer auf den Profilen zu sehen ist? Layla hatte schon längst aufgegeben, das wieder zu finden, was sie vor 2 Jahren hatte. Eine Befriedigung all ihrer Bedürfnisse. Es war nicht so, dass ihr...