Kapitel 49

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Ein etwas kürzeres Kapitel heute, aber dafür eine gute Nachricht: Es wird ab sofort regelmäßige Uploads geben, um genau zu sein dürft ihr euch mittwochs und samstags auf ein neues Kapitel freuen :)

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„Morwen." Jemand rüttelte sie sanft. „Wach auf, die Sonne geht gleich auf."

Als sie die Augen aufschlug, traf ihr Blick den von Legolas.

„Ist alles in Ordnung?", fragte der Elb besorgt, „du warst unruhig, das habe ich gesehen."

„Ich dachte, du solltest Wache halten, nicht mich beobachten." Morwen blinzelte ein paar Mal, um den Kopf freizubekommen.

Wirre Träume waren das. Viel Dunkelheit, doch nicht die gute Art. Wahrscheinlich ist es besser, dass ich mich nicht genau an sie erinnern kann. Aber falls ich einen Beweis gebraucht hätte, dass Legolas sein Versprechen Elladan gegenüber halten will, dann wäre der wohl erbracht.

„Es geht mir gut, Legolas." Sie seufzte leise. „Die Reise ist eben anstrengend, für uns alle."

„Wenn ich mich einmischen darf, dann würde ich behaupten, dass es für dich viel schwieriger ist." Morwen sah Aragorn auf sich zukommen. Er blickte sie ernst an. „Keiner hier kann nachvollziehen, wie belastend all das für dich ist. Aber wir lassen dich nicht allein, Morwen. Wir sind für dich da, und wenn wir irgendetwas für dich tun können, dann lass es uns wissen."

„Sorgt dafür, dass Frodo sein Ziel erreicht, egal, was passiert." Die Worte entschlüpften Morwen schneller, als sie sie gedacht hatte.

„Das werden wir." Aragorn nickte und Legolas tat es ihm gleich. Wir werden das schaffen, alle gemeinsam."

„Hannon le." Morwen gelang ein kleines Lächeln. „Ihr versteht es wirklich, die Welt ein wenig heller erscheinen zu lassen. Ihr seid wirkliche Freunde."

Einen Moment lang verharrten die drei, dann war es Legolas, der die Stille durchbrach.

„Wir sollten die anderen wecken", erklärte er, „wir müssen das Tageslicht nutzen, wenn wir es heute noch über den Caradhras schaffen wollen."

„Es ist ein weiter Weg", stimmte Aragorn zu, „zumindest das Wetter scheint uns gewogen. Es ist nicht eine Wolke zu sehen."

„Dann wollen wir hoffen, dass es so bleibt." Morwen erhob sich. „Ich werde Gandalf wecken gehen, kümmert ihr euch um die anderen?"

Legolas und Aragorn nickten und standen ebenfalls auf.

„Gandalf?" Morwen näherte sich dem Zauberer, dessen Augen geschlossen waren. „Wir müssen aufbrechen."

„Du sorgst dich." Langsam öffnete Gandalf seine Augen. „Doch das musst du nicht. Keiner hier hat Grund, an dir zu zweifeln, warum also solltest du es?"

„Wie lange seid Ihr schon wach?", murmelte Morwen seufzend, „was habt Ihr gehört?"

„Genug um zu wissen, dass du Freunde hast, die auf dich achtgeben", erwiderte der Zauberer. Er blickte Morwen durchdringend an. „Freunde sind eine wertvolle Sache. Halte dich an sie, solltest du jemals Gefahr laufen, den Halt zu verlieren." Er stand auf und klopfte sich ein paar Stückchen Moos vom Umhang. „Und jetzt komm. Du hast selbst gesagt, dass wir aufbrechen müssen."

Ob ich ihn jemals verstehen werde? Oder ob das überhaupt jemand kann? Morwen blickte Gandalf einen Moment lang nach, bevor sie ihm zu den anderen folgte. Zwischen einem weisen Rat und alltäglichen Dingen vergehen nur Augenblicke bei ihm. Ich hoffe nur, dass es mir gelingen wird, seinen Rat zu beherzigen.


Morwen, Tochter SauronsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt