Morwen, Tochter Saurons

Kapitel 5

Es dauerte noch einige Tage, bis Morwen schließlich an einem warmen Abend die Silhouette eines einzelnen Berges am Horizont erkennen konnte. Die Reise hatte länger gedauert, als Morwen geplant hatte, doch um Begegnungen mit Elben, Zwergen oder Menschen zu vermeiden, waren Morwen und Dûr oft größere Umwege geritten. Doch nun hatte Saurons Tochter endlich ihr lang ersehntes Ziel vor Augen: Den Erebor.

Einen Moment lang lauschte Morwen in die Stille der anbrechenden Nacht hinein und versuchte, Hinweise zu erlangen, ob die Schlacht noch in vollem Gange war, doch nur das leise Zwitschern einiger Vögel war zu hören. „Bestimmt haben Vaters Truppen den Berg längst eingenommen", flüsterte sie Dûr hoffnungsvoll zu, „dort können wir uns ausruhen. Es ist bestimmt gemütlichen als in Dol Guldur." Sie strich der schwarzen Wargin sanft über den Hals und Dûr schmiegte sich eng an ihre Hand.

Morwen überlegte kurz. Ob es wohl besser wäre, wenn wir mit der Weiterreise bis zum Morgen warten? Sie warf einen prüfenden Blick zum Erebor und versuchte abzuschätzen, wie weit es bis dorthin noch sein mochte.

„Wir sollten uns ein wenig ausruhen", flüsterte sie nach kurzem Überlegen Dûr zu und glitt vom Rücken der Wargin hinunter.

Schnell hatte Morwen ein Grasstück entdeckt, das relativ bequem aussah. Wie immer legte sie ihr Schwert griffbereit neben sich, denn im Falle eines Angriffs wollte sie nicht wehrlos sein.

Aus dem Augenwinkel nahm sie noch wahr, wie Dûr zur Jagd aufbrach, dann schloss Morwen erschöpft die Augen.

Als Morwen wieder aufwachte, stand die Sonne bereits hoch am Himmel. Erfreut bemerkte die junge Frau, dass das helle Licht ihr mit jedem Tag weniger Probleme bereitete.

Sie stand auf und band sich Nachtklinge um. Das schmale Schwert, so wusste sie, war ihr einziger Schutz vor allen, die ihr feindlich gesonnen waren.

Noch bevor sie Dûr zu sich rufen konnte, sah Morwen die schwarze Wargin schon auf sich zu laufen. Sie sah zufrieden aus und Morwen vermutete, dass Dûr eine erfolgreiche Jagd hinter sich hatte.

Geübt schwang sie sich auf den Rücken ihrer Freundin. „Auf zum Erebor."

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Ja, das Kapitel ist leider wieder einmal ein wenig kurz geraten, aber ich werde mich in dieser Hinsicht besser, versprochen. Mittlerweile habe ich sogar einen halbwegs fertigen Plan für den weiteren Verlauf der Geschichte, ich werde also wohl häufiger weiterschreiben. ;)