„Du siehst schrecklich nachdenklich aus. Was beschäftigt dich so sehr, Bruder?" Elladan sah, dass sein Bruder Elrohir ihn besorgt musterte.
„Ich mache mir Sorgen um Morwen", antwortete Elladan nach einer kurzen Pause, „ich glaube, ada verlangt zu viel von ihr."
„Aber sie steht doch jetzt auf unserer Seite, nicht wahr", gab Elrohir zu bedenken.
„Ich glaube nicht, dass das so einfach ist wie es scheint", erwiderte Elladan nachdenklich, „er ist trotz allem noch ihr Vater. Wie würdest du dich fühlen, wenn ada etwas Schreckliches getan hätte? Was würdest du tun, wenn man dich dazu auffordern würde, ihn zu vernichten? Könntest du das?"
Elrohir kniff die Augen zusammen. „Sauron hat nicht nur irgendetwas Schreckliches getan, er ist der Feind aller, die in Mittelerde leben. Er muss aufgehalten werden, um unser aller Willen und egal, was es kosten mag."
Elladan seufzte leise, „Sie hat mir zwar nicht besonders viel von ihrer Kindheit erzählt, aber ich glaube, er hat versucht, ihr ein guter Vater zu sein, vielleicht aus Gründen, die wir nicht kennen oder verstehen, aber er war für sie sehr lange wichtiger als jede andere Person. Ich wünschte, ada hätte sie nicht darum gebeten." Er versteht nicht. Aber das kann ich ihm nicht vorwerfen, schließlich kennt er Morwen kaum.
„Und was hast du jetzt vor?", erkundigte sich Elrohir, als sein Bruder sich erhob.
„Ich werde Morwen suchen gehen", antwortete Elladan, „sie wollte am Nachmittag zurück sein, aber jetzt wird es schon dunkel und sie ist noch nicht wieder zurückgekehrt. Sie sollte nicht mehr allein den Schutz von Imladris verlassen. Dûr war ihr bester Schutz und sie ist nicht mehr bei ihr. Allein ist Morwen immer in Gefahr."
Elrohir nickte langsam. „Du fühlst dich für sie verantwortlich", stellte er fest.
„Sie braucht uns. Jetzt, da sie nicht mehr unter dem Einfluss ihres Vaters steht, müssen wir uns um sie kümmern. Sie muss uns vertrauen können. Sie braucht jemandem, dem sie vertrauen kann, sonst wird sie sich immer einsam fühlen."
„Ich verstehe dich. Finde sie und bring sie sicher zurück, Bruder."
„Sollte ich morgen Abend noch nicht zurück sein, dann sag ada, dass er nach uns suchen lassen soll. Die Welt ist gefährlicher geworden in den letzten Jahren." Elladan befestigte sein Schwert an seiner Seite und hängte sich zusätzlich Köcher und Bogen über die Schulter.
„Mögen die Valar über deinen Weg wachen, Bruder." Elladan erkannte die Sorge in Elrohirs Augen.
„Ich werde sie sicher zurückbringen. Sie braucht jeden Schutz, den sie bekommen kann."
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Morwen, Tochter Saurons
FanfictionNachdem ihr Vater Sauron durch Galadriels Macht aus seinem kurzzeitigen Zuhause Dol Guldur vertrieben wurde, ist Morwen allein. Sie muss lernen, sich in einer fremden Welt zurechtzufinden und nach Möglichkeit geheimzuhalten, wer sie wirklich ist. Ab...