Austin
Auf Dylans Bitte hin, waren wir von der Couch in sein Bett gewandert. Eine seiner Hände war in meinen Haaren vergraben, während ich seinen Hals küsste. Vorsichtig tastete ich mich weiter runter zu seiner nackten Brust. Ein leises stöhnen entkam ihm, als ich anfing ihm einen Knutschfleck zu machen.
Behutsam legte Dylan seine freie Hand an meinem Kiefer, damit er mich zwingen konnte zu ihm hoch zu sehen. Es lag etwas flehendes in seinen Augen, wodurch ich sofort hoch rutschte.
„Alles gut?", wollte ich wissen. „Ja. Nein. Keine Ahnung", rollte ihm eine Träne über die Wange.
Scheiße, ich hatte etwas falsch gemacht. Sofort nahm ich Dylan in den Arm. Zwar flossen keine weiteren Tränen, aber er krallte sich an mich fest. Beruhigend kraulte ich ihm durch die Haare.
Hatte ich es überstürzt? Hatte Dylan vielleicht nur zu starke Schmerzen? War es überhaupt meine Schuld?
„Rede mit mir", bat ich ihn ruhig.
Anstatt mir zu antworten, krallte Dylan sich noch fester an mich. Seine Atmung war unregelmäßig geworden. Es versetzte mir einen Stich ins Herz ihn so zu sehen.
„Es ist alles gut. Ich bin bei dir", flüsterte ich ihm beruhigend zu.
Ich überlegte weiter, was Dylan in diesen Zustand versetzt hatte. Es kam mir nur noch eine sinnvolle Idee, als ich über unsere Gespräche nachdachte. Er sagte Mal, dass, wenn Alex nicht gewesen wäre, wäre er noch Jungfrau.
„Wir machen nichts, was du nicht möchtest", versicherte ich ihm. „D-danke", kam es stockend von Dylan.
Sein Griff wurde lockerer, wodurch ich wusste, dass ich ins schwarze getroffen haben musste. Ich hätte mir selber eine schlagen können, denn ich hatte Casper noch gesagt, dass ich Dylan seine Zeit lassen würde. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht?
„Tut mir leid", wisperte Dylan gegen meinen Hals. „Nein. Es tut mir leid. Ich bin zu weit gegangen. Es war meine Schuld", widersprach ich ihm.
Dylan schaute mich an, als ob er mit meiner Antwort nicht zufrieden sei, aber blieb ruhig. Ich wollte ihn bezüglich Alex ansprechen, aber traute mich nicht. Die Angst, dass es ihm zu viel wäre, war zu groß.
„Ich liebe dich, Sweetheart", murmelte Dylan. „Ich dich auch, kleiner", erwiderte ich.
Vorsichtig setzte Dylan sich aufrecht, damit er sich gegen das Kopfende, des Bettes, lehnen konnte. Das unverletzte Bein zog er an sich. Ich setzte mich ebenfalls aufrecht, um meinen Arm um seine Schultern zu legen. Sofort ließ er seinen Kopf gegen mich fallen.
Dylan
Ich überlegte, ob ich Austin von meinem ersten Mal erzählen sollte. Warum ich mir auf einmal so unsicher war. Seine Küsse hatten sich gut angefühlt, aber hatten mich zurück in die Zeit mit Alex versetzt.
„Hörst du mir zu?", fragte ich zögerlich. „Natürlich", gab Austin mir einen Kuss auf die Haare.
Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, fing ich an zu reden. Es kostete mich viel Überwindung.
1,5 Jahre früher
Nur noch in Unterhose stand ich vor Alex. Sachte drückte er mich, während eines Kusses, gegen die Wand. Meine Hände hatten sich hinter seinem Nacken verschränkt.
Behutsam wanderte eine von Alex Händen zum Bund meiner Boxershorts. Unsicher legte ich eine Hand auf seine. Sofort öffneten sich Alex Augen.
„Nicht", brachte ich stockend heraus. „Warum nicht?", löste Alex sich von mir. „Ich bin noch nicht bereit", gab ich schüchtern zu. „Doch, das bist du", funkelte er mich böse an.
Bei dem Gesichtsausdruck traute ich mich nicht zu widersprechen. Ich wusste, dass ich keine Chance hatte. Alex schien sich nicht von meiner Unsicherheit irritieren zu lassen, denn er küsste meinen Hals entlang.
Reflexartig griff ich in seine Haare, um den Halt nicht zu verlieren. Ein zufriedenes Seufzen entkam mir. Mein Körper widersprach meinen eigenen Gedanken. Es war kein Wunder, dass Alex dann so unbeirrt weiter machte. Mittlerweile kniete er vor mir und hatte beide Hände an meiner Unterhose.
„Alex, nein", flüsterte ich, als er mir die Unterhose ausziehen wollte.
Seine Bewegungen waren zu schnell für mein benebeltes Gehirn. In Sekundenschnelle war Alex aufgestanden, um mir eine zu verpassen. Von meiner Nase aus tropfte das Blut hinab. Er griff nach meinem Kinn, welches er zusammendrückte.
„Du wirst für immer Jungfrau bleiben, wenn du dich weiter so wehrst. Jetzt entspann dich", flüsterte Alex mir ins Ohr, wodurch sich eine Gänsehaut über meine Haut ausbreitete.
Im nächsten Moment ließ Alex mich los, um mich auf sein Bett zu zerren. Ich fing an zu bereuen, dass wir nicht bei mir geblieben waren, denn bei ihm waren wir alleine.
Tränen flossen mir über die Wange, während Alex sich meinen Hals vorgenommen hatte. Ich spürte, wie er sich fest sog, wodurch ich mein Gesicht verzog. Mehrfach biss er leicht zu, was mich aufzischen ließ.
Ohne sich darum zu kümmern, wie es mir ging, machte er weiter. Ich versuchte schon gar nicht mehr ihn zu stoppen. Stumm ließ ich seine etlichen weiteren Küsse über mich ergehen. Innerlich schrie ich vor Angst.
Ich bekam nicht sonderlich viel mit außer den stechenden Schmerzen, als er in mich eindrang. Als ich zu seinem Nachttisch blickte, erkannte ich, dass das Kondom unberührt war. Den Gedanken ihn darauf anzusprechen, schluckte ich runter. Es würde nur noch schmerzhafter für mich enden.
„Atme, mein kleiner. Dann schmerzt es weniger", flüsterte Alex mir zu. „Ohne mich wärst du noch immer eine Jungfrau", schnaubte er belustigt.
Schmerzend ließ ich es über mich ergehen. Ich versuchte mich auf alles andere zu konzentrieren. Ab und zu spürte ich zarte Küsse von ihm gegen meinen Hals. Es war das einzige zärtliche, was in dem Moment passierte.
Kurz versuchte ich mich von ihm zu befreien, aber Alex hielt mich an der Hüfte fest. Für einen Moment hörte er auf. Sein Blick zeigte mir, dass ich es unterlassen sollte.
„Es wird nur schlimmer, wenn du dich wehrst", meinte Alex, während er wieder anfing sich zu bewegen. „Hör bitte auf", schaute ich ihn flehend an. „Damit ich leer ausgehe? Nein", lehnte er ab.
Ich hätte ihm alles anbieten können, damit er aufgehört hätte, aber es hätte nichts gebracht. Alex hatte sich etwas in den Kopf gesetzt, was er nun durchsetzen wollte. Es war ihm egal, wie ich mich fühlte. Wahrscheinlich hätte ich bewusstlos sein können und er hätte weitergemacht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit lag ich erledigt neben ihm. Alex hatte seinen Arm um mich geschlungen, wobei er mit der Hand meinen Oberkörper streichelte. Ich fühlte mich so ekelhaft.
„Das hast du gut gemacht", gab Alex mir einen Kuss in den Nacken. „Danke", wisperte ich leise.
Mir tat alles weh. Ich wollte am liebsten mich nie wieder bewegen. Meine Hüfte fühlte sich so an, als ob sich dort ein großer blauer Fleck bilden würde. Es wäre nicht der erste gewesen, den ich von Alex davon getragen hätte.
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Der Verrat in Person
Teen FictionDylan Wheeler, die Vertrauensperson seiner Freundesgruppe. Seit eh und je schreibt er jegliches Geheimnis oder witziges Detail, das nicht jeder weiß, in ein Notizbuch. Das Notizbuch ist sein Heiligtum, welches niemals an die Öffentlichkeit kommen da...