#49 Datenight

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Dylan

Austin hatte sich strickt geweigert mir zu erzählen, wo wir hin gehen. Nun stand ich verzweifelt vor meinem Kleiderschrank, da ich keine Ahnung hatte, was ich anziehen sollte. Unschlüssig griff ich nach meinem Handy.

Austin

Idiota, was soll ich anziehen?

Siehst in allem gut aus

Das hilft nicht

Zieh an, was du möchtest

~~~

Entweder war es wirklich egal, was ich anzog, oder Austin dachte, dass ich schon etwas vermutete. Ich hoffte, dass es ersteres war.

„Scheiße", stampfte ich frustriert auf den Boden.

In zwanzig Minuten wollten wir los. Schlicht konnte selten schlecht sein, wodurch mein Outfit am Ende aus einem weißen Shirt und einer schwarzen Jeans bestand.

„Wo fahren wir hin?", versuchte ich erneut herauszufinden, was er geplant hatte, als ich rauskam. „Wirst du dann schon sehen", grinste Austin, während er mir die Autotür offen hielt. „Richtiger Gentleman", schnaubte ich belustigt.

Kaum hatte ich mich gesetzt, schloss Austin die Autotür hinter mir. Anstatt seiner Musik lief das Radio.

„Bin ich zumindest richtig gekleidet?", wollte ich wissen. „Ja, mach dir keine Sorgen", lächelte Austin zu mir, als er aus der Einfahrt fuhr.

Eine Stunde lang hatten wir über Gott und die Welt gesprochen. Die Sonne war schon fast untergegangen, als wir auf einen Parkplatz fuhren. Verwirrt schaute ich umher. Verschieden Verkaufsstände waren um den Parkplatz aufgebaut. Eis, Popcorn und Nachos, Zuckerwatte, Getränke und noch viel mehr. Vor uns war eine Riesige Leinwand.

„Autokino?", fragte ich überwältigt. „Ich dachte, dass normales Kino langweilig wäre und wir sonst bald Hausverbot hätte", kratzte Austin sich unsicher am Hinterkopf.

Austin konnte nicht glauben, wie sehr ich mich freute. Es war eine wunderschöne Idee. Zwar hatte er mir noch nicht verraten, welcher Film laufen würde, aber mir würde nichts mehr meine gute Laune kaputt machen.

„Popcorn, Nachos, was begehrt dein Herz?", wollte Austin wissen. „Nachos mit ganz viel Käse", wünschte ich mir.

Grinsend nahm er noch meinen Getränkewunsch entgegen, bevor er ausstieg. Man konnte behaupten, dass ich mir einen Keks freute. Wahrscheinlich hätte ich das auch bei allem anderem, weil ich es schon süß fand, als er auf die Idee kam auf ein Date zu gehen. Geduldig wartete ich im Auto. Die Minuten vergingen, bis Austin mit dem Essen und Trinken wieder kam.

„Mehr Käse wollte der Typ nicht rausrücken", hielt er mir die Nachos hin, welche mit Käse getränkt waren. „Das ist mehr als genug", lächelte ich dankbar.

Austin wollte noch etwas sagen, aber dann begann der Film schon. Susi und Strolch. Fast musste ich schon Lachen, aber unterdrückte es. Vorsichtig kuschelte ich mich an Austin, was sich als schwieriger herausstellte als gedacht. Sofort legte er seinen Arm um mich. Ich dachte schon, dass er romantisch sein wollte, aber nein, er klaute mir einen Nacho.

„Ich habe eine Idee", schaute Austin begeistert zu mir. „Was denn?", fragte ich unsicher. „Komm", öffnete er seine Autotür.

Kurz danach lagen wir zusammen auf der noch warmen Motorhaube. Das war auf jeden Fall eine gute Idee. Die Menschen um uns schauten uns erst komisch an, da wir nicht wirklich leise waren. Andere schien es nicht zu interessieren, denn sie waren in ganz andere Sachen vertieft.

„Gefällt es dir?", fragte Austin nach einer halben Ewigkeit. „Es ist sehr schön", lächelte ich. „Das ist gut", gab er mir einen Kuss in die Haare.

Ich hätte mir nichts schöneres vorstellen können. Nach einer Zeit konzentrierte ich mich nicht mehr auf den Film, sondern Austin. Von meiner Position konnte ich ganz genau sein Gesicht erkennen. Das dauerhafte schmunzeln auf seinen Lippen.

„Hier nach ist unser Date noch nicht zu ende", wisperte Austin. „Was denn noch?", fragte ich neugierig. „Wirst du dann sehen", spannte er mich Mal wieder auf die Folter.

Irgendjemand sollte Austin Mal sagen, dass so etwas blöd war, wenn man so ungeduldig wie ich war. Eigentlich wollte ich ihn mit einem bösen Blick anschauen, aber meine Freude ließ es wahrscheinlich sehr gestört aussehen.

„Du hast das sehr ernst genommen, oder?", fragte ich. „Auf jeden Fall", grinste Austin mich an.

Obwohl der Film schon zu Ende war, lagen wir noch auf der Motorhaube. Viele andere waren schon gefahren. Am liebsten wäre ich gar nicht mehr gefahren. Ich war kurz vorm einschlafen, als Austin mir in die Seite pikste.

„Bevor du hier einschläfst, sollten wir fahren", lächelte Austin. „Na gut", stand ich auf.

Kurz zog Austin mich zu sich, damit er mir einen Kuss geben konnte. Erst dann ließ er mich frei.

Er schlug direkt in Richtung nach Hause ein. Ich hinterfragte es nicht, denn er hatte seinen Plan, welchen ich nicht anzweifeln wollte. Die Stunde fahrt zog sich so sehr, dass ich dann doch noch einschlief. Austin weckte mich mit einem leichten rütteln.

„Du siehst zwar sehr niedlich aus, wenn du schläfst, aber wir sollten rein", meinte Austin. „Hast du noch etwas anstrengendes geplant?", fragte ich. „Nein", nahm er mir meine Sorge.

Leicht widerwillig stieg ich aus, da ich am liebsten weiter geschlafen hätte. Schlaftrunken folgte ich Austin, wobei ich mehr an ihm klebte als selber zu gehen. Verwirrt zuckte ich zusammen, als ich einen leisen Schrei von Riley hörte.

„Scheiße, was machst du denn hier? Ich dachte, du bist bei Ruby", fragte Austin, als wir die Küche betraten. „Dachte ich auch, aber sie hat mich versetzt", zuckte Riley mit den Schultern. „Ist etwas vorgefallen?", erkundigte ich mich hellwach. „Geht dich nichts an", zischte sie.

Ich verstand nicht, warum Riley auf mich sauer war, denn ich hatte ihr nichts getan. Mittlerweile müsste ihr auch klar sein, dass ich nichts mit den Instagram Beiträgen zu tun hatte. Austin schaute seine Schwester böse an, als sie sich auf die Ablage setzte.

„Ich habe dein Date versaut, oder?", fragte Riley. „Nein, aber ich würde auch gerne wissen, ob etwas passiert ist", meinte Austin mit ernster Miene. „Es ist nichts passiert", seufzte sie.

An Rileys unsicheren Blick merkte ich, dass sie nicht reden würde, solange ich da war. Ich konnte es verstehen, wenn es wirklich etwas Ruby zu tun hatte. Wahrscheinlich hatte sie Angst, dass es auch auf Instagram landen würde.

„Ich gehe rüber", sagte ich. „Oke, aber den Rest wiederholen wir die Tage", drückte Austin mir noch einen Kuss gegen die Stirn. „Nacht, Dylan", rief Riley mir noch zu, während ich die Haustür schloss.

Gerne hätte ich auch erfahren, was los war, aber notfalls würde ich es bestimmt von Austin erfahren. Ich hoffte nur, dass es nichts schlimmes war. Obwohl Ruby auf mich sauer war, machte ich mir Sorgen, aber ich wusste, dass es nichts bringen würde, wenn ich zu ihr fahren würde. Vorsichtshalber schaute ich auf mein Handy, aber ich hatte auch keine Nachricht. Bei der Uhrzeit bekam ich große Augen, denn wir hatten bereits 23:46 Uhr. Ich fragte mich, was Austin Plan gewesen war.

„Hey, mein hübscher", sprach mich jemand an, als ich die Küche betrat.

Der Verrat in PersonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt