Austin
Seit Tagen hatte ich endlich Mal wieder geschafft vernünftig zu schlafen. Schmunzelnd drückte ich meine Nase an Dylans Nacken, dessen feine Haare sich sofort aufstellten. Vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand von seinem Bauch zu seiner Brust, wodurch er ein zufriedenes Geräusch von sich gab.
„Was wird das?", fragte Dylan verschlafen, als er meine Hand festhielt. „Werden wir sehen", meinte ich zwischen zwei Küssen in seinen Nacken. „Dann schauen wir Mal", gab er leise von sich.
Dylan war in wenigen Sekunden wieder eingeschlafen. Wahrscheinlich hätte ich sonst was machen können und es hätte ihn nicht gestört, aber ich ließ meine Hand auf seiner Brust liegen. Ich war so froh, dass wir uns wieder vor dem Vorfall verhielten. Es war entspannter als andauernd in einem Verteidigungsmodus zu sein. Leider riss mich mein Handy aus diesem schönen Moment.
Casper
Habt ihr euer Problem
endlich geregelt bekommen?Kann man so sagen
Austin
Er liegt in meinem Arm
Ahh, also Sex zur Feier,
dass ihr endlich zusammen
seidGott, nein
Schade
Finde ich auch
Wie ein altes Ehepaar
~~~
Eventuell hatte ich ein wenig zu viel mit Casper geredet, aber ich kam tatsächlich sehr gut mit ihm klar. Am Anfang war ich sehr skeptisch gegen über ihn, aber nun waren wir sozusagen verbündete. Kaum hatte ich mein Handy zur Seite gelegt, drehte Dylan sich in meine Richtung. Seine Augen waren noch geschlossen, aber ein schmunzeln lag auf seinen Lippen.
„Du weisst, dass man Vorhänge schließt, damit man nicht direkt erblindet, wenn man aufwacht, oder?", fragte Dylan. „Ich dachte eher, damit so hübsche Nachbarn einen nicht sehen", grinste ich, wodurch er die Augen öffnete.
Kurz ließ er seinen Blick über mich wandern, wodurch ich froh war, dass die Decke noch über uns lag. Das wäre sonst sehr peinlich geworden.
„Womit habe ich dich bloß verdient?", seufzte Dylan theatralisch. „Ich hoffe, dass das jetzt positiv gemeint war", sprach ich meinen Gedanken aus. „Ja und hör auf auf deiner Lippe zu kauen", ermahnte er mich. „Was sonst?", lehnte ich mich provokant über ihn.
Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Kurz dachte ich, dass Dylan mich küssen wollen würde, aber da lag ich weit daneben, denn er fing an mich zu kitzeln. Schnell war ich nicht mehr derjenige, der oben war. Unter seinen Fingern windete ich mich hin und her, wobei ich um Gnade flehte. Vor Lachen bekam ich kaum noch Luft, was Dylan auch merkte, wodurch er aufhörte.
„Das war gemein", schmollte ich. „So ist Leben halt", grinste Dylan.
Er hatte sich mit seinen Unterarmen neben meinem Kopf abgestützt, wodurch die Muskeln seiner Oberarme noch mehr betont wurden. Immer wieder stellte ich fest, dass er nicht schlecht gebaut war. Vorsichtig legte Dylan sich auf mich, wobei mein Herzschlag noch schneller wurde. Direkt schlang ich meine Arme um seinen Oberkörper.
„Was machen wir heute noch?", fragte ich gegen seine wirren Haare, die mein Kinn berührten. „Serie und viel zu viel Süßkram würde sich super anhören", murmelte Dylan. „Ist bei dir alles in Ordnung?", wollte ich wissen.
Dylan schaute verwirrt zu mir hoch. Ich hatte nichts gegen seinen Vorschlag, aber es kam mir komisch vor. Bis jetzt hatte ich ihn nie wirklich viel Süßigkeiten essen sehen. Mich hatte es schon erschrocken, als ihn mit den ganzen Verpackungen auf seinem Bett gesehen hatte.
„Ja, es ist derzeit nur alles stressig", lächelte Dylan. „Hatte mich nur wegen dem Süßkram gewundert", gab ich zu. „Achso, ja, wenn ich gestresst bin, esse ich ziemlich viel davon", erklärte er.
Ich nickte nur, denn ich wollte nicht zu neugierig sein. Wenn er reden wollte, konnte er das. Wie immer ließ ich ihm seine Zeit. Lächelnd drehte er seinen Kopf wieder so, dass sein Ohr und seine Wangen genau auf meiner Brust lagen.
„Ich habe seit der Trennung mit meinem Ex fast 20 Kilo abgenommen", wisperte Dylan kaum hörbar. „Mir ist erst nach dem Aus aufgefallen, wie viel ich von dem Zeug gefressen habe", redete er weiter. „Zu dem Zeitpunkt hatten wir eine Pause im Lacrosse, wodurch ich dann mit joggen angefangen habe. Es hat ziemlich lange gebraucht, bis ich wieder mit meinem Körper zufrieden war", beendete er.
Zwar wusste ich noch immer nicht, was vorgefallen war, aber ich wusste nun welche Auswirkungen es Dylan hatte. Es war schwierig für mich aus den Informationen einen richtigen Auslöser zu finden. Ich war mich sicher, dass er mir den bestimmt irgendwann auch den nennen würde.
„Du bist wunderschön", fuhr ich seine Körperform, bis zu den Hüften, nach. „Du auch", ich merkte auf meiner Haut, wie er lächelte.
Vorsichtig schob ich Dylan von mir runter, denn ich hatte einen Plan. Bestimmt riskierte ich damit mein Leben, aber das war es mir wert. Kurz lächelte ich zu Dylan, damit er verstand, dass alles gut sei.
Leise schlich ich mich in Rileys Zimmer. Zu meiner Verwunderung war sie noch nicht Mal da, aber dann erinnerte ich mich daran, dass sie bei Ruby war. Seit Jahren bewahrhe sie eine riesige Kiste mit Süßigkeiten in ihrem Kleiderschrank, wodurch ich hoffte, dass es sich nach dem Umzug nicht geändert hatte. Triumphierend grinste ich, als ich mit der Kiste in mein Zimmer lief.
„Welchen Supermarkt hast du denn ausgeraubt?", lachte Dylan. „Nicht wichtig", winkte ich ab. „Stimmt", grinste er.
Sofort wühlte er in der Kiste herum, bis er sich mit einer Tafel weißer Schokolade auf meinem Bett bequem machte. Kaum hatte ich mich neben ihn gelegt, hielt er mir ein Stück, der Schokolade, hin.
„Du magst keine weiße Schokolade?", setzte Dylan sich entgeistert auf. „Bin eher der Zartbitter Typ", meinte ich, wodurch er mich nun angeekelt anschaute, aber es sich dann wieder auf mir bequem machte.
Als Kissen schien ich ganz gut zu dienen. Zumindest hatte Dylan sich bisher nicht beschwert. Wenn ich so über unsere Situation nachdachte, fiel mir auf, dass ich niemals gedacht hätte, dass ich je wieder so glücklich sein würde.
Am anfang von der Beziehung mit Grace hatte ich mich auch so gefühlt, aber es verging viel zu schnell. Wir kannten uns zu wenig, als wir zusammen kamen. Es war viel zu überstürzt. Natürlich, mit Dylan ging auch alles ziemlich schnell, aber in einer Beziehung befanden wir uns nicht. Zusätzlich wusste ich schon mehr über ihn als über Grace am Anfang.
„Worüber denkst du nach?", frage Dylan, als er zu mir hochschaute. „Nichts", log ich. „Und deswegen habe ich dich jetzt drei Mal gefragt, ob du mir ein Handy gibst", zog er seine Augenbrauen hoch. „Entschuldige", gab ich ihm sein Handy.
Dylan musste nicht unbedingt wissen, worüber ich nachgedacht hatte, denn es war im Grunde unwichtig. Es war etwas, was sich für mich schon lange erledigt hatte. Länger als die Beziehung lief.
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Der Verrat in Person
Teen FictionDylan Wheeler, die Vertrauensperson seiner Freundesgruppe. Seit eh und je schreibt er jegliches Geheimnis oder witziges Detail, das nicht jeder weiß, in ein Notizbuch. Das Notizbuch ist sein Heiligtum, welches niemals an die Öffentlichkeit kommen da...