Dylan
Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass es so anstrengend sein könnte mit Austin und Casper Kostüme für Halloween auszusuchen. Beide standen sich mit Schwertern aus Schaumstoff gegenüber. Zugegeben sah es ziemlich witzig, da Casper sich die Hand auf den Bauch gelegt hatte, wo Austin ihn getroffen hatte.
„Ich werde sterben", sank Cas langsam zu Boden. „Deine letzten Worte, Untertan", stellte Austin ein Fuß auf seine Brust. „Löscht den Verlauf meines Browser", hustete er gespielt.
Gespielt ließ Casper seinen Kopf zur Seite fallen, während Austin sich über seinen Sieg freute. Der Mitarbeiter, des Shops, schaute uns verstört an, wodurch ich lachen musste.
Spaß kannten anscheinend manche Menschen nicht. Bei so einem Job müsste man das eigentlich gewohnt sein, dachte ich mir. Wahrscheinlich hatte der Mitarbeiter schon schlimmeres als uns gesehen.
Im nächsten Moment kam Austin hinter einem Regal hervor. Er hatte sich eine Augenklappe und Piratenhut aufgesetzt. Es fehlte nur noch der Papagei und ein Holzbein. Das Schwert hielt er noch immer in seiner Hand.
„Ich habe die perfekte Idee für dich", zeigte Austin mit dem Schwert auf mich. „Was denn?", interessierte ich mich. „Jetzt bin ich auch gespannt", setzte Cas sich aufrecht.
Freudig zog Austin mich mit sich. Vor einem lilanen Anzug blieb er stehen. Weißes Hemd, grüne Krawatte. Joker.
Was daran so perfekt sein sollte, verstand ich nicht, wodurch ich Austin mit gerunzelter Stirn anschaute. Kaum hatte ich mich versehen, wollte er mir ein Set gegen die Brust drücken. Zu seinem Pech hing ich es zurück, da es nicht meine Größe war.
„Probier es an", sah Austin mich bettelnd an. „Bist du dann zufrieden?", wollte ich wissen, wodurch er eifrig nickte.
Zwischen den ganzen Sets suchte ich nach meiner Größe, bis ich diese erfolgreich ausfindig machte. Mit der Kleidung betrat ich eine der Umkleiden.
Ich hatte gerade erst die Hose an, als Austin sich mit in die Kabine drückte. Erschrocken zog ich meine Augenbrauen hoch, da ich nicht mit ihm gerechnet hätte. Als ich nach dem Hemd greifen wollte, drückte Austin mich sanft gegen die Wand, der Umkleide.
„Austin", hauchte ich, als er seine Hände auf meine Hüfte legte. „Wie ich es liebe meinen Namen aus deinem Mund zu hören", grinste Austin. „Leute, vögeln könnt ihr noch, wenn wir hier fertig sind", meinte Casper, der vor der Umkleide am warten war.
Sanft drückte Austin mir einen Kuss gegen den Hals, bevor er die Umkleide verließ. Kopfschüttelnd griff ich nach dem Hemd. Beim anziehen ließ ich beabsichtigt die drei oberen Knöpfe offen. Mit der Krawatte hatte ich zu kämpfen, wodurch ich diese locker um meinen Hals fallen ließ.
„Jetzt fehlen nur noch die grünen Haare", meinte Casper, als ich aus der Umkleide heraus kam.
Austin stand vom Boden auf, um sich um die Krawatte zu binden. An den beiden Enden zog er mich leicht an sich, bevor er das Ungetüm band.
„Es steht dir", trat Austin einen Schritt zurück. „Findest du?", fragte ich unsicher. „Auf jeden Fall", stimmte Casper zu.
Lächelnd ließ ich meinen Kopf gegen Austins Schulter fallen. Er fing an mir durch die Haare zu kraulen, wodurch ich ein wohliges Geräusch von mir gab.
„Ey, Leute", rief Casper auf einmal, wodurch ich mich zu ihm drehte. „Wenn du das anziehst, bekommst du zehn Mäuse von mir", lachte ich. „Deal", verschwand er in einer Umkleide.
Ich war mir ganz sicher, dass ich ein klein bisschen ärmer geworden war. Fluchend zog Casper sich um, während Austin und ins auf den Boden setzten. Eigentlich wollte ich aus der Kleidung raus, aber Austin kam auf glorreiche Idee Bilder zu machen.
Wenn man vor lachen sterben konnte, war es wohl so weit, als Casper aus der Umkleide kam. Wie in den Disney Filmen drehte er sich einmal im Kreis, wobei sich das Prinzessin Peach Kleid anhob.
„Her mit den Mäusen", zeigte er mit einem Zauberstab auf mich. „Was ziehst du noch für Geld an?", lachte Austin. „Alles, was du möchtest", wackelte Casper anzüglich mit seinen Augenbrauen.
Bevor die beiden mit dem Quatsch weiter machten, suchte ich für Austin ein Kostüm. Ich betrachtete die Regal und Kleiderstangen ganz genau. Als ich fündig wurde, drückte ich es Austin gegen die Brust mit dem Befehl, dass er es ohne Widerworte anprobieren sollte.
Ein wenig ungeschickt ließ Casper sich neben mir nieder. Immer wieder musste ich grinsen, wenn ich zu ihm schaute. Manchmal vergaß ich, dass er jeden Mist machte, wobei das Kleid wahrscheinlich das harmloseste war.
„Klassischer ging es auch nicht, oder?", rief Austin aus der Umkleide. „Beschwer dich nicht", meinte ich.
Ja, es ging wirklich nicht klassischer als ein Vampir Kostüm. Während ich noch auf Austin wartete, suchte Casper nach Kunstblut. Er wollte das Kostüm kaufen und etwas ganz besonderes daraus machen. Zumindest war das seine Wortwahl. Grinsend kam Casper mit einem Kanister Kunstblut wieder.
„Du kannst froh sein, wenn ich dir dafür nicht wirklich dein Blut aussauge", kam Austin aus der Kabine. „Es sieht gut aus", lächelte ich. „Warum hat er so viel Kunstblut?", deutete er auf Casper. „Das ist nicht für mich alleine. Oder dachtest du, dass du ein Vampir ohne Kunstblut sein kannst?", hob Cas skeptisch seine Augenbraue.
Verstehend nickte Austin. Nachdem er sein Handy aus der Kabine geholt hatte, hieß es Bilder machen. Casper war nicht sonderlich begeistert, aber ließ es über sich ergehen.
Nach den Bildern zogen Austin und ich uns wieder um. Cas verdiente sich noch ein wenig Geld, indem er den peinlichsten Kram anzog. Als er in einem Cheerleader Kostüm herauskam, konnten Austin und ich uns nicht mehr vor lachen halten.
Austin besorgte Socken, die mit Kürbissen bedruckt waren, welche er Casper hinhielt. Er verstand direkt und stopfte sich die Socken unter das Oberteil, damit er Brüste hatte. Es ergänzte zwar das Outfit, aber brachte mich noch mehr zum Lachen.
„Und nun himmelt mich an", lachte Cas, wobei er mit dem Zauberstab, des Peach Kostüm, auf uns zeigte.
Anstatt ihn anzuhimmeln, stand Austin auf, um ihm das vereinbarte Geld zwischen den Rock und Boxershorts zustecken. Perplex schaute Casper ihn an, aber musste dann lachen.
Nachdem Casper sich seine normale Kleidung angezogen hatten, bezahlten wir unsere Kostüme. Austin hatte mir noch an der Kasse grünes Haarspray in die Hand gedrückt.
„Ich hatte schon lange nichtmehr so einen Spaß", meinte Casper grinsend, als wir den Laden verließen. „Stimme dir vollkommen zu", meinte ich.
Gemeinsam liefen zu meinem Auto. Da Casper nicht unbedingt nach Hause wollte, nahm ich ihn mit zu mir. Zuhause setzten wir uns direkt nach draußen, da die Sonne noch schien. Obwohl wir schon Herbst hatten, schien es noch so warm zu sein an solch sonnigen Tagen.
Casper hatte sich mitten auf den Rasen gelegt, während ich mich mit Austin auf die Bank gesetzt hatte.
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Der Verrat in Person
Fiksi RemajaDylan Wheeler, die Vertrauensperson seiner Freundesgruppe. Seit eh und je schreibt er jegliches Geheimnis oder witziges Detail, das nicht jeder weiß, in ein Notizbuch. Das Notizbuch ist sein Heiligtum, welches niemals an die Öffentlichkeit kommen da...