Kapitel 5

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Finnick
Verwirrung. Ich hasste es verwirrt zu sein. Leider blieb mir dieses Gefühl in Mathe nicht erspart. Hieß es nicht eigentlich Jungs könnten Mathe? Naja ich dann wohl eher nicht.
Doch ich war perfekt, deswegen hörte ich aufmerksam zu und schrieb alles sorgfältig ab. Es war egal wie es in meinem inneren aussah, Hauptsache nach außen drang nichts durch. Hauptsache von außen hin ist alles perfekt...
Ein Klopfen an der Tür ertönte und unser Mathe Lehrer, Herr Bergmann öffnete sie. ,,Ah du bist sicher Den..."
,,Leon. Ja ich bin Leon."
Schon wieder Verwirrung. Warum wollte Herr Bergmann Leon bei einem anderen Namen nennen?
Ich ließ mir nichts anmerken und konzentrierte mich stattdessen lieber aufs abschreiben.
Dennoch erwischt ich mich dabei, wie mein Blick immer wieder zu Leon huschte, der unsicher wie ein graues Mäuschen langsam hinein kam und Herr Bergmann die Hand schüttelte. Hatte er mir denn nicht zugehört? Anscheinend nicht, sonst würde er sich anders verhalten.
Sein Blick wanderte unruhig durch die Reihen und als er bei mir haftete zog ich quälend langsam, mit einem sarkastischen Lächeln, die Augenbraun hoch. Er verstand den Wink, stellte sich etwas aufrechter hin, setzte ein einigermaßen cooles Lächeln auf und ließ den Blick weiter wandern. Da das nun geklärt war, konnte ich ja jetzt eigentlich weiter abschreiben. Leider funktionierte es nicht so wie gedacht, weil er Bergmann neben Leon trat und die Tafel versperrte. Dann eben nicht.
,,So Leute, darf ich vorstellen? Leon Weiß. Leon, das hier ist deine Klasse. Da du bestimmt nichts mehr zu dir sagen willst, beweg dich und setzt dich neben Jan." Ich sah belustigt zu, wie Leon Herr Bergmann verwirrt anstarrte. Er war eben nicht der typische Lehrer, der eine ewig lange Vorstellungsrunde machte.
,,Hey, Finnick, kennst du den neuen?" Einer meine Freunde beugte sich zu mir. ,,Flüchtig." Gab ich ruhig als Antwort zurück. Liam nickte daraufhin nur, grinste unsicher und schaute nach vorne. Ich hasste es ich zu sein.
Alles nur Fake Freunde. Niemand merkte was mit mir los war...das war ja auch gut so, aber manchmal wünschte ich einfach, dass mich jemand enttarnte. Dann hatte das Ganze ein Ende. Meine Mutter würde vermutlich betont ruhig bleiben und mein Vater würde mich zusammenschlagen. Wenn er fertig wäre, würde sie mich sanft anlächeln und sich dann eine angemessene Strafe für meinen Fehler überlegen.
Ich verzog keine Miene bei dem Gedanken und zeigte es auch sonst nicht wirklich. Nur meine Hand zitterte kurz. Aber das war so unauffällig, dass es niemand mitbekam.
Leise seufzend fuhr ich mir durchs Haar und schaute nach vorne.
Hätte ich lieber nicht getan, denn Herr Bergmann schrieb schon wieder etwas an die Tafel.
In der Mittagspause suchte ich Leon nicht, ich war nicht der Typ etwas zu suchen. Er fand mich ganz alleine, wie ich in einer kleinen Menschenmenge stand und mich lächelnd mit jedem unterhielt. Ich sah seine Gestalt erst nach einer Weile, doch dann winkte ich ihn mit einer kleinen Geste rüber. Er sah schon wieder so aus wie eine graue Maus. Ich verdrehte die Augen. Das würde vermutlich eh nichts werden. Er war ein hoffnungsloser Fall.
Als er am äußeren Rand der Gruppe stand, lief ich einfach zu ihm. Sofort machten mir alle Platz, als sei ich irgendein besonderer Mensch. Als ob.
Warum erkannten sie es nicht?!
Niemand erkannte es...

Cheers Mates!
Neues Kapitel, ich hoffe wie immer es gefällt euch.
Gespannt wie es weiter geht?
Ich weiß, dass es von der Handlung her jetzt nicht sooo spannend ist, hoffe halt es ist okay.
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt