Leon
Seufzend stand ich in der Küche und machte mir etwas zu Essen.
Dabei versuchte ich so leise wie möglich zu sein, damit ich meine Mutter nicht noch mehr verärgerte.
Als ich nach Hause gekommen war, hielt sie mir erstmal eine Moralpredigt, ehe sie mich in die Arme schloss und dann nach oben verschwand.
Meine arme Mutter, sie hatte es wirklich nicht leicht mit mir.
Seufzend schnitt ich die Gurke weiter, als plötzlich Schritte ertönten. Angespannt lauschte ich und schaute zur Tür, die sich langsam öffnete.
Verstrubbelte schwarze Haare und glasige blaue Augen.
Mein Bruder stand verschlafen in der Tür und schaute mich verwundert an.
Meine Anspannung blieb, bis er anfing zu reden:,,Warum bist du erst so spät hier?"
Nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte war ich nicht mehr abgespannt, ich zitterte vor Angst.
Er hatte getrunken. Schon wieder. Ich hörte es an seiner lallenden Stimme.
,,I-ich hab noch das Schulprojekt mit Finn fertig gemacht."
Meinen Fehler bemerkte ich erst, als es schon zu spät war.
,,Finn?" Fragte Zac und lachte bitter.
,,Du hast es nie geschafft auch nur den Hauch von Sympathie für mich zu entwickeln und in ihn verliebst du dich? Was ist an ihm so anders?"
Er wusste es ja eh schon, warum sollte ich da noch leugnen was Finn mir bedeutete?
Zitternd hob ich den Kopf und kratzte meinen Mut zusammen.
,,Er ist komplett anders als du. Du bist krank Zac...früher hast du mich nie beachtet und dann erwartest du, dass ich dich liebe. Ja du bist mein Bruder. Aber ich liebe dich nicht. Das könnte ich gar nicht. Was du dir antust, was du mir antust. Das steht zwischen uns und wird auch immer zwischen uns stehen. Lass Finn in Ruhe und wehe du verpfeifst ihn an seine Eltern!"
Ich sah seine Tränen, die still und heimlich aus seinen Augen kullerten. Ich sah sie und empfand nichts.
Kein Mitleid, keine Genugtuung. Einfach nichts.
Zac räusperte sich und streifte seine Verletzlichkeit ab. Mit einiger Mühe brachte er hervor:,,Wenn er nicht mitspielt wird er verraten. Ihr könnt beide froh sein, dass ich euch heute gedeckt habe und nicht verraten habe, dass ihr zusammen was auch immer gemacht habt!" Seine Stimme wurde lauter und ruckartig drehte er sich um. Das Knallen, der schließenden Tür vermischte sich mit seinen stampfenden Schritten und ich konnte nichts anders tun als an die Tür zu starren.
Er hatte uns geschützt? Warum sollte er das tun?
Geistesabwesend schnitt ich die Gurke weiter in Scheiben und jaulte vor Schmerz auf, als ich mich in den Finger schnitt.
Na toll.
Ich konnte mich nicht rühren, als ich das Blut an meinem Finger saß.
Rot glänzend lief es träge aus der Wunde und tropfte auf die grüne Gurke.
Ich riss mich zusammen und hielt meine Hand schnell unter das Waschbecken. Ich drehte den Wasserhahn auf und blickte auf das wenige Blut, dass weggespült wurde.
Nur am Rande nahm ich wahr wie ich begann zu weinen. Das Blut erinnerte mich an etwas.
Es erinnerte mich an meinen Bruder. Es erinnerte mich an einen bestimmten Tag.
Es erinnerte mich an einen Schmerz. Aber nicht an körperlichen Schmerz, sondern an seelischen.
Das was Zac mir angetan hatte ging längst über den körperlichen Schmerz hinaus.Cheers Mates!
Feedback wäre klasse-genial!
Bye Bye
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Ich.Bin.Nicht.Schwul.
Teen FictionFinnick: Ich muss der perfekte Sohn sein. Wenn ich das nicht war, würden sie mich bestrafen. Ich war perfekt, ich bin perfekt, ich werde perfekt sein. Und aus diesem Grund bin ich nicht schwul. Leon: All die Schläge, all der Hass, all die bösen W...