Zac's Sicht
Als mich mein Vater mit sich zog und mein Eis auf den Boden fiel war mir klar, dass nun auch der letzte Rest meiner selbst verschwinden würde. Ich konnte nicht noch eine seiner Reden über mich ergehen lassen. ,,Hast du es jetzt endlich verstanden Zac?" fragte er knurrend und stieß mich auf einen der harten Stühle. Ich zuckte zusammen, als ich auf meinen geschundenen Rücken aufpralle. ,,N-nein, Dad, warum..." Ich kam nicht dazu auszusprechen, da er schon zischte:,,Du bist nicht gut für diese Familie. bist du wirklich zu blöd um das zu verstehen? Niemand will dich hier und du wirst nur akzeptiert, wenn du dich zurückziehst! Für mich bist du nur eine kleine, leicht zu zerbrechende Schachfigur, für deine Mutter nur eine Last. Sie ist nur zu nett um etwas zu sagen." Verzweifelt schaute ich zu meinem kleinen Bruder und meiner Mutter. Doch niemand achtete auf mich. Konnte es sein, dass er recht hat? Jedes Mal wenn er mir diese Worte an den Kopf knallte stellte ich mir diese Frage und jedes Mal war ich mir sicherer, dass er tatsächlich recht hat. Ich war es gar nicht wert zu dieser Familie zu gehören. Dennoch waren Zweifel übrig und mit leiser Stimme fragte ich:,, Aber mein Bruder hat mich doch lieb oder?" Im nächsten Moment bereute ich diese Frage schon, da mein Vater mich am Arm packte und nah an sich zog. Sein Gesicht war rot als er in dunklem Tonfall sagte:,,Dein Bruder versteht den Begriff Liebe noch gar nicht. Er denkt er müsste dich mögen, dabei wird es nicht lange dauern, bis er erkennt wie nutzlos du bist. Ein nutzloser, kleiner Bastard. Wann wirst du endlich ein Sohn sein auf den man stolz sein kann? Du wertloses Stück Scheiße! Keiner von uns hat dich lieb, geht das jetzt endlich in deinen mickrigen Kopf?!" Ich konnte mich nicht mehr bewegen und schaute nur blicklos an meinem Vater vorbei. Also war es wahr. Ich war nichts wert.
Ein leises schluchzen ließ meinen Vater wütend knurren und er starrte mich hasserfüllt an. Plötzlich brach es aus ihm heraus:,, Siehst du was du anrichtest!" Schmerzhaft packte er mich am Kinn und drehte meinen Kopf, sodass ich in das verweinte Gesicht meines Bruders blickte. Mein Gesichtsausdruck blieb weiterhin leer, doch in meinem inneren breitete sich eine Welle des Schmerzes aus. Ich wollte meinen kleinen Bruder nie zum Weinen bringen. Heißer Atem schlug auf einmal gegen mein Ohr und mein Vater flüsterte:,, Niemand hat dich geliebt, niemand liebt dich und niemand wird dich je lieben."
Und das war der Moment. Der Moment in dem ich verschwand und einer kalten Maske Platz machte.Serena (Mutter)
Liebevoll wischte ich Leon Eis Reste vom Mund. Seine kindliche Stimme riss mich aus meinen Gedanken. ,,Mummy, warum sitzt Zac alleine bei Dad?" Ich schaute zur Seite und Sorge machte sich in mir breit. Mein Mann meinte es zwar nur gut und versuchte mit Zac zu reden, weil dieser sich immer mehr zurückzog, aber in mir keimte schon seit längerer Zeit ein Zweifel. Denn nach jedem Gespräch war Zac umso kälter und abweisender zu mir und auch zu seinem Bruder. Ich biss mir auf die Unterlippe, um nichts zu sagen. Er tat doch das richtige oder? Er würde seinem eigenen Sohn nicht wehtun oder? Allein schon die Tatsache, dass ich diese Fragen nicht hundertprozentig mit ja beantworten konnte machte mir zu schaffen. Ich wurde immer unruhiger und betrachtet die beiden Gestalten. Mein ältester Sohn war komplett abgetaucht, während mein Mann versuchte ihn wieder ins hier und jetzt zurück zu holen. So sah es zumindest auf den ersten Blick aus. Aber ich zwang mich genauer hinzuschauen, und meine Augen nicht vor dieser Situation zu verschließen. Details sprangen mir ins Auge. Das Gesicht meines Mannes war nicht etwa verzweifelt, weil Zac nicht reagierte, es war vor Wut verzehrt. Plötzlich begann Leon zu weinen. Dankbar für diese Unterbrechung versuchte ich ihn sanft zu trösten, doch egal was ich versuchte, nichts schien zu helfen.,,Zac." schluchzte mein Kleiner leise. Die Schluchzer wurden von einem schrei unterbrochen:, ,Siehst du was du anrichtest!" Ich schaute grade noch rechtzeitig hin, um zu sehen wie mein Mann Zac zwang zu uns zu schauen. Diese Augen, sie wirkten als stecke keine Seele dahinter. Leer und undurchdringlich. Jetzt hätte ich eigentlich eingreifen müssen, jetzt hätte ich meinen Mann zur Rede stellen müssen. Doch ich tat nichts. Ich wollte diese zweite Wahrheit nicht sehen. Ich sah nur die erste Wahrheit. Die erste und einzige. Mein Mann konnte Zac unmöglich etwas antun.Cheers Mates!
Hier hätten wir das Bonuskapitel! Ich habe mir Mühe gegeben und hoffe das merkt man auch! Feedback wäre klasse...mir tut Zac irgendwie voll leid. Schon komisch, zuerst sollte er mein kleiner Bösewicht sein und jetzt? Jetzt will ich einfach das es ihm gut geht und er die liebe bekommt, die er verdient!
In diesem Sinne Bye Bye
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Ich.Bin.Nicht.Schwul.
JugendliteraturFinnick: Ich muss der perfekte Sohn sein. Wenn ich das nicht war, würden sie mich bestrafen. Ich war perfekt, ich bin perfekt, ich werde perfekt sein. Und aus diesem Grund bin ich nicht schwul. Leon: All die Schläge, all der Hass, all die bösen W...