Kapitel 51

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Finn
Als ich mich umdrehte stand Leon wie versteinert da, die Augen blicklos ins Leere gerichtet. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und zog ihn sanft mit, darauf bedacht ihn nicht zu schnell aus seiner Erinnerung zu reißen. Trotz meiner Bemühungen zuckte er erschrocken zusammen und schaute sich einen Moment orientierungslos um. Dann entspannte er sich langsam und schenkte mir ein so süßes lächeln, dass ich gar nicht anders konnte, als zurück zu lächeln. ,,Komm Noah, wenn du hier noch länger stehst schlägst du Wurzeln." flüsterte ich leise. Daraufhin Lächelte er nur noch breiter und ließ sich bereitwillig von mit mitziehen. Wie immer war das gemütliche Café nicht voll und so war schnell ein Platz in einer kleinen Nische gefunden. Es war mir ziemlich egal, dass diese Nische offensichtlich für Pärchen bestimmt war und Leon und ich rein offiziell kein Pärchen waren. Sollte uns irgendjemand sehen, würde der/die betreffende Person auch nur Vermutungen anstellen können. Ich beschloss mir für einen Moment einfach mal nicht den Kopf zu zerbrechen. In den 3 Jahren, in denen ich regelmäßig hier her kam war nie jemand aus meiner Schule gekommen.
,,Also, da wir heut Abend anscheinend ein inoffizielles Date mit meinem heißgeliebten Bruder haben, was ziehen wir an?" ich merkte an Leons Stimme, dass er es ihm nicht wirklich etwas bedeutete. ,,Anzug wäre wahrscheinlich zu schick, also mal schauen was mein Kleiderschrank zu bieten hat." Ich zuckte unbekümmert mit den Schultern und nahm wie nebenbei meine Sonnenbrille ab. Dabei senkte ich kurz den Blick, um zu sehen wo ich sie ablegen konnte. Sobald ich dies erledigt hatte hob ich ihn wieder und begegnete weit aufgerissenen erstaunten Augen. Unsicher fuhr ich mir kurz durchs Haar und schaute Leon fragend an. Dieser schluckte schwer und starrte mir weiterhin in die Augen. Grade als er dazu ansetzte sein Gestarre zu erklären, kam ein Kellner und fragte in Italienischem Akzent:,, Ciao Signori, was darf ich ihnen bringen?" Da Leon anscheinend nicht in der Lage war zu sprechen übernahm ich das schnell:,, Wir hätten gerne zwei Toffifee Eisbecher."
,,Kommt sofort, momento..." mit diesen Worten verschwand er und ließ mich zurück mit einem immer noch starrenden Leon, der sich jetzt aber zum Glück erklärte.,, Du hast deine Sonnenbrille abgenommen." ,,Ja." meinte ich vorsichtig. Worauf wollte er hinaus? ,,In der Öffentlichkeit." versuchte er mir auf die Sprünge zu helfen, doch ich verstand es immer noch nicht. ,,Du...naja sonst behältst du sie immer auf...also fast immer...ich war nur überrascht und...ähm...ja also du hast schöne Augen." stammelte mein inoffizieller Freund sich alles zusammen und wurde rot. Um ihn nicht hier im Café küssen zu müssen, weil er viel zu süß für diese Welt war, setzte ich rasch eine Maske auf. Sonst könnte ich mich wirklich nicht mehr beherrschen. ,, Ah." gab ich nur möglichst ohne Emotionen zurück. Verunsichert schaute mich Leon an, dann sah ich auf einmal Schmerz in seinen Augen aufblitzten, ehe er mich nicht mehr anschaute. ,,Entschuldige mich kurz, bin gleich wieder da." nuschelte er, zwang sich zu lächeln und lief rasch zu den Toiletten.
Toll gemacht Finnick, und wie willst du das jetzt grade biegen?
Anstatt mich in selbsthass zu baden wie eigentlich geplant, fragte ich den Kellner, der grade mit unserem Eis kam:,, Haben sie Stift und Papier?" er nickte und kam kurze Zeit später mit beidem zurück. Ich bedankte mich lächelnd und fing an zu schreiben...

Cheers Mates!
Und was wird Finn schreiben? Errät vermutlich eh jeder...aber egal!
Mein Kopf dreht sich im Kreis vor lauter Zahlen, gescheiterten Revolutionen, Nationalversammlungen, Bündnissen, Kriegen, März Forderungen...und und und. Schreib morgen eine Arbeit in Geschichte...über die 48-er Revolution. MEH!
Egal, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen <3
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt