Kapitel 69

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Finn
So schnell war ich noch nie in meinem gesamten Leben gerannt, noch nicht mal, als ich als kleiner Junge fangen mit meiner Schwester gespielt hatte.
Meine Lungen brannten wegen der kalten Luft und meine Füße waren nur noch taube, schmerzende Glieder.
,,Zac, du verdammter volltrottel." Schimpfte ich in einer Tour und versuchte so den Ernst der Lage zu vergessen.
Leider war mir nur allzu bewusst, dass Zac sterben könnte. Ach was, dass er schon tot sein könnte.
Ich lief, wenn das überhaupt möglich war, noch schneller.
Als ich zur Brücke bog und nichts zu sehen war, war ich komischerweise nicht besorgt.
Doch das hielt nur so lange an, bis ein viel zu lautes Platschen ertönte.
,,Zac." Hauchte ich entsetzt und rannte die Stufen der Brücke runter, bis das Wasser in Sicht kam.
Während meine Augen noch alles Absuchten holte ich mein Handy hervor und rief mal wieder den Notarzt an.

,,Wo bist du Zac?" Murmelte ich nach dem kurzen Gespräch. Ein Krankenwagen war unterwegs.
Das Problem war, ein Krankenwagen brachte nichts, wenn Zac nicht da war.
Ein kleiner überraschter Laut entwich mir, als ich flussabwärts einen Körper sah. So schnell es ging kämpfte ich mich durchs Unterholz, bis ich auf gleicher Höhe mit dem treibenden Gegenstand war. Ohne lange nachzudenken sprang ich ins Wasser und ignorierte die Kälte.
Mit kräftigen Zügen schwamm ich auf die Gestalt zu.
Bitte, bitte, bitte.
Ich drehte die Gestalt um und....
Einen Moment war ich gefesselt von diesem Anblick.
Zac sag zum ersten Mal seit ich ihn kannte friedlich und glücklich aus.
Der Zweifel kam wie ein Ungebetener Gast.
Was wäre wenn ich ihn einfach weiter treiben lassen würde?
,,Nein." Keuchte ich und zog ihn entschlossen mit ans rettende Ufer. Meine Kräfte waren nicht unerschöpflich, doch ich kämpfte verzweifelt gegen die Kälte und die Strömung an.
Endlich angekommen hievte ich Zacs scheinbar leblosen Körper an Land und ließ mich neben ihn plumpsen.
Meine Klamotten klebten unangenehm an mir und die Nachtluft ließ mich unkontrolliert zittern.
,,I-ich sol-lte dich e-einfach verrecken...lassen." Stotterte ich und schaute zu Zac runter.
Ich hatte selbst kaum noch Kraft...aber ich musste es tun. Mein Gewissen ließ es nicht zu, selbst wenn Zac nicht immer gut gewesen war.
Mit dem Gedanken an Leon setzte ich entschlossen meine Hände an seine Brust und begann eine Herz Massage.
,,W-wach auf du verdammter I-idiot. Dein...dein B-Bruder braucht dich." Ich zitterte vor Anstrengung. Lange machte ich das nicht mehr mit. Schon jetzt flackerten schwarze Punkte vor meinem Gesichtsfeld herum.

Komm schon Finn, noch ein bisschen.

Ich beugte mich zu Zac runter, hielt ihm seine Nase zu und presste meinen Mund auf seinen. So viel Luft, wie es mir möglich war wanderte von meiner Lunge in seine.
Offenbar zu viel, denn die Schwärze wurde stärker und schränkte mein Sichtfeld ein.
Kälte und Schmerz.
Mehr war da nicht.
Aber ich musste weitermachen, für Leon. Und vielleicht auch für Zac selbst.
Also machte ich weiter.
Meine Hände drückten sich immer wieder auf seine Brust.
Das Zittern meiner Glieder verstärkte sich.
Die Kälte wurde unerträglich und der Schmerz brachte mich fast um.
Doch ich machte weiter...bis sich mit einem Schlag alle Lichter in mir ausschalteten.

Cheers Mates!
Zac tot, Finn bewusstlos.
Ob da noch was gerettet werden kann?
Das seht ihr um nächsten Kapitel!
Feedback in die Kommis!
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt