Kapitel 87

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Finnick
Wäre ich in einem Buch, dann würde ich bei dem Kuss irgendwas fühlen.
Tja, dass hier war allerdings das echte Leben und so fühlte ich absolut gar nichts. Zumindest dachte ich das.
Allerdings fuhr mir, nachdem ich mich abgewandt hatte, ein schmerzhafter Stich durch die Brust.
Das war mehr als merkwürdig, doch ich ignorierte es und lief einfach weiter.
Das komische war allerdings, dass mich das Ganze nicht angeekelt hatte. Ich dachte zumindest solche Schwuchtel Sachen würden irgendetwas in mir auslösen.
Tatsächlich war da aber überhaupt nichts, naja außer diesem komischen Stechen, aber das könnte auch an meinen Wunden liegen.
Kurze Zeit später war ich zuhause angekommen und schloss die Tür auf.
,,Ich bin zuhause!"
,,Finnick!" quietschte eine Stimme, die ich schon länger nicht mehr gehört hatte. Lusia kam stürmisch um eine Ecke und sprang in meine Arme.
Ich würde ja gerne sagen, dass ich sie vermisst hatte...würde ich wirklich gerne, aber ich konnte nicht, da waren keine Gefühle mehr, die ich zu vergeben hätte.
Dennoch drückte ich sie an mich und fragte:,,Warum bist du hier?"
Sie zuckte bei meinen Worten zusammen. Ob es nun an meiner emotionslosen Stimme oder an der Bedeutung der Worte lag wusste ich nicht.
,,Gehen wir zu Mutter, die erklärt dir bestimmt alles." murmelte sie, als Antwort und löst sich von mir.
Ich stelle sie ab und folge ihr in die Küche, in der unsere Mutter sich grade einen Kaffe macht.
,,Finnick, Liebling, wie fühlst du dich?" Sie schloss mich in ihre Arme und wieder fühlte ich nichts. Ich konnte nicht mal sagen, dass es mich nervte nichts zu fühlen, weil ich eben nichts fühlte.
,,Gut, danke." Ich lächelte und trat zurück.
,,Warum ist meine Schwester wieder hier?"
,,Ich dachte das wüsstest du...sie hatte Informationen für uns und weil sie korrekt waren darf sie jetzt wieder hier wohnen."
Ich schaute zu Lusia, die mich jedoch nicht anschaute und auf ihre Hände starrte.
,,Welche Informationen?" fragte ich, weil es mich irgendwie interessierte.
,,Die Information, dass du schwul warst. Ohne sie hätten wir das niemals herausgefunden und hätten dir helfen können." meine Mutter lächelte und deutete auf ein Bild auf ihrem Handy, dass die herausholte.
,,Sobald sie Beweise gebracht hatte, waren wir uns sicher."
,,Es tut mir leid Finnick!" rief Lusia und brach in Tränen aus. Ich sagte erstmal nichts. Da war doch irgendetwas...Zac...hatte er mich nicht verraten? Anscheinend ja nicht.
,,Ist schon okay. Danke, du hast mir sehr geholfen." In Gedanken versunken strich ich ihr durchs Haar.
Schon wieder so ein komisch stechender Stich. Autsch.
,,Du hast mit Zac telefoniert oder?" fragte ich meine Mutter.
,,Ja, ich wollte schauen ob er auch gegen dich ist. Das war er, er und sein Bruder haben bestimmt unter einer Decke gesteckt und dir etwas Falsches eingeredet."
,,Ja, da bin ich mir sicher. Ich geh nach oben okay?"
Nachdem sie genickt hatte verschwand ich in mein Zimmer.
Müde ließ ich mich auf mein Bett fallen und spürte wie der ganze Tag mich förmlich nieder drückte.
Erst jetzt nahm ich wahr, dass ich ja noch immer Schuhe anhatte. Rasch zog ich sie aus und stellte sie sorgfältig neben meinem Bett ab.
Als ich mich wieder in die Kissen sinken ließ, entwich mir ein schmerzerfüllter Seufzer. Es tat ganz schön weh normal zu sein. Aber damit musste ich jetzt leben.
Ohne das ich es wirklich wollte wanderten meine Gedanken zu Leon.
Woher kannte ich diesen anderen Namen? Noah...
Es war anscheinend sein zweit Name oder so.
Der Name war auf einmal in meinem Kopf gewesen, genauso wie diese Erinnerung.
Die Gedanken voll von warmen Lippen, Waldgeräuschen und braunen Augen schlief ich ein.
Das Stechen in meiner Brust jedoch hörte nicht auf...

Cheers Mates!
Bäm! Seine kleine Schwester wars! Eure Vermutungen waren ja schön und gut, aber Leons Mutter hat es erst nach dem Anruf von Zac und Mrs.Kaiser erfahren, also geht es rein von der Logik gar nicht ;)
Jetzt hoffe ich, dass euch das Kapitel gefallen hat!
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt