Kapitel 61

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Leon
,,Leon...du hast nächstes Wochenende Geburtstag und ich will, dass du eine Party feierst! Du musst langsam mal unter Leute kommen." Meine Mutter starrte mich, mit in die Hüfte gestemmten Händen an.
Ich knabberte nur lustlos an meinem Brötchen und war in Gedanken bei Finn. Wem auch sonst?
Gestern war es irgendwie...schön gewesen. Wenn auch auf eine merkwürdige Art und Weise. Ob wir uns außerhalb der Schule Wiedersehen würden? Oder wäre es zu riskant?
Mir entwich ein trauriger Seufzer, was meine Mutter auf sich bezog und sanft fragte:,,Hast du Angst, dass niemand kommen würde? Ich bin sicher Melanie würde kommen! Sie ist sehr in dich verschossen, wenn du mich fragst." Sie zwinkerte mir zu. Das wäre vermutlich ein guter Moment, um ihr zu sagen, dass ich schwul bin. Aber das werde ich erst sagen, wenn das ganze Chaos mit Finns Eltern und meinem Bruder vorbei ist.
Meine Fantasie läuft wie von alleine und ich stelle mir vor, wie ich Finn meiner Mutter vorstellen würde.
Alles ist so klar und deutlich.

Mutter, ich bin schwul und Finn ist mein Freund.

Genauso würde ich es sagen...irgendwann...realistisch betrachtet vermutlich nie.
Ein erneutes seufzen verließ meinen Mund.
,,Ach Leon, ein bisschen mehr Motivation erwarte ich schon von dir! Es ist doch dein achtzehnter Geburtstag!"
Ah, richtig. Da war ja was. 18 Jahre. Sollte vermutlich etwas besonders sein. Naja es war etwas Besonderes, aber es war mir egal.
Im Moment hatte ich wirklich wichtigere Sachen im Kopf, als eine blöde Geburtstagsparty.
,,Mutter bitte, ich hab dafür jetzt echt keinen Kopf..." Ich zögerte einen Moment, ehe ich mit der schlechtesten Begründung der gesamten Welt kam:,,Es ist nur so...ein Freund von mir ist schwul, allerdings ist er in einen Typen verliebt, dessen Eltern absolut gegen Homosexualität sind. Genau genommen sind sie perfektionistische, selbstverliebte Arschlöcher, die ihren Sohn gar nicht verdient haben!" Beim letzen Satz war meine Stimme vor Wut ganz laut geworden. Ich riss mich zusammen und fuhr fort:,,Naja und jetzt fällt uns keine Lösung ein...Ich meine meinem Freund und mir....also nicht mein Freund. Ist ja schließlich nicht wirklich mein Problem. Aber wie gesagt, er ist eben ein Freund."
Was für eine scheiße redete ich denn da?! Ich hatte einfach die ganze Zeit das Gefühl doppeldeutig zu reden. Seufzend fuhr ich mir übers Gesicht und schaute meine Mutter zögernd an. Diese grinste in sich hinein oder zumindest glaubte ich das, denn in ihren Augen lag so ein Funkeln.
,,Also erstmal: ich habe nichts gegen Homosexuelle. Nicht, dass das etwas mit dir zu tun hätte, aber ich wollte es mal erwähnt haben, schließlich ist mein ältester Sohn ja auch schwul." Sie zwinkerte mir zu und ich lächelte nervös.
,,Leider hab ich auch keine Ahnung was man da tun könnte. Warum bringst du deinen Freund nicht mal mit? Und er soll gleich noch seinen Freund mitnehmen, dann könnten wir uns in Ruhe unterhalten und eine Lösung finden." Ich verschluckte mich fast bei ihren Worten. Husten sprang ich auf und stotterte hastig:,,Nein, nicht nötig. Er will es nicht öffentlich machen, sein Freund im Übrigen auch nicht...noch nicht. Er hat es mir nur erzählt, weil...naja weil Freunde das eben machen. Ich hab extra keine Namen genannt. Muss los. Okay? Hab dich lieb. Wir sehen uns!" So schnell wie noch nie machte ich mich fertig und sprintete aus dem Haus.
Beim Zuschlagen der Tür hörte ich nur noch das glockenhelle Lachen meiner Mutter.

Cheers Mates!
Sorry, dass für meine Verhältnisse so lange nichts kam.
Ich hoffe dennoch euch gefällt dieses kleine Kapitel.
Leon hat sich ja nicht besonders schlau angestellt 😅😂
Naja, Feedback sehr gerne in die Kommis. Natürlich auch Kritik!
Übrigens: DIE STORY HAT DIE 20K ERREICHT! DANKE!
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt