Kapitel 65

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Leon
Stöhnend drehte ich mich näher zu der Wärmequelle neben mir.
Dieser Geruch kam mir irgendwie bekannt vor, aber ich war viel zu müde um mir darüber Gedanken zu machen. Alles war so schwer und mein Körper fühlte sich an wie in Watte gepackt. In warme Watte.
Vielleicht fühlte sich so der Himmel an?
Aber wenn ich wirklich im Himmel war wo war dann Finn?
Finn...
Plötzlich fiel mir alles wieder ein.
Ich war umgekippt.
Was würde Finn von mir denken? Er würde sicher denken, dass ich Angst vor ihm hatte.
Aber das stimmte doch gar nicht! Es lag doch nicht an ihm, dass mich die Erinnerungen überwältigt hatten.
Ob er vielleicht doch hier irgendwo war? Schließlich konnte ich doch nicht Tod sein...o-oder?
Ne, nicht mit mir!
Ich zwang mich bewusst alles um mich aufzunehmen. Die kratzige Luft in meiner Lunge, der Geruch nach Krankenhaus und irgendetwas vertrautem.
Das Gefühl starker Arme um mich herum.
Nasse Tränen auf meinem Gesicht.
,,Leon, kannst du aufwachen? Bitte." Eine schluchzende Stimme an meinem Ohr.
,,Ich bin eindeutig Tot." Murmelte ich und schmiegte mich näher an seinen Körper. Wenn Finn da war, war es in Ordnung im Himmel zu sein. Um ehrlich zu sein war es perfekt. Nur ich und Finn, ohne Zac, ohne schlagende Mitschüler, ohne seine Eltern. 
,,Leon! Oh Gott, du bist wach!" Der Körper unter mir bebte und ich brummte beleidigt, als ich durchgeschüttelt wurde. Der Himmel war anscheinend doch nicht so Ruhig und gemütlich.
,,Finn....halt deine Klappe und beweg dich nicht.  Ich will einfach nur in deinen Armen liegen und nichts tun."
Ein kleines lachen seinerseits schüttelte mich erneut gehörig durch. ,,Finn..." Sagte ich drohend und wartet ungeduldig bis er endlich aufhörte zu wackeln.
,,Sorry Leon, ich bin einfach nur froh, dass du aufgewacht bist. Ich hatte unglaubliche Angst um dich." Als seine Stimme versagte öffnete ich unter einiger Anstrengung meine Augen. ,,Ich bin ja jetzt wach. Keine Sorge ich habe nicht vor so schnell wieder umzukippen."
Mein Blick begegnete seinem.
,,Finn!" Rief ich besorgt und fuhr mit meiner Hand hoch zu seinem verweinten und aufgequollenen Gesicht. ,,Geht's dir gut?" Flüsterte ich und analysierte jeden einzelnen Zentimeter.
,,Was? Ja natürlich geht es mir gut! Aber wie geht es dir? Fühlst du dich schlapp oder sonst irgendwas?" Er schaute mich aufgewühlt an und fuhr mir unentwegt durchs Haar.
,,Müde, ansonsten ist alles klar." Seufzte ich und schmiegte mein Gesicht an seine Brust. Er war ein wunderbares Kopfkissen.
,,Ach du scheiße Finn! Was wenn uns jemand sieht?" Fiel mir auf einmal ein und ich setzte mich abrupt auf. Sofort wurde ich von Wellen der Übelkeit und Schwindels gepackt. Offenbar sah man mir das an, denn Finn nahm mich sofort sanft in den Arm und küsste mich beruhigend auf die Stirn. ,,Mach dir darüber keine Gedanken. Und jetzt ruh dich aus!" Sagte er bestimmt und wartete, bis ich mich wieder entspannt an ihn kuschelte. Wenn er sagte, dass ich mir keine Gedanken machen musste, dann musste ich das auch nicht.
Stattdessen driftete ich nur langsam ab. Hoffentlich würde es fürs erste bei dieser einen Panikattacke bleiben, denn ich konnte nicht immer so erschöpft danach sein.
Wobei, solange Finn bei mir war...mit einem Lächeln gab ich meinen schweren Gliedern nach und schlief ein.

Cheers Mates!
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat!
Bye Bye

Ich.Bin.Nicht.Schwul.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt