Antworten - Teil 1

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Die Möchtegern Autorin begann mit den Fragen für Finnick's Eltern. Sie wollte, dass die beiden gingen, bevor die Weiß Brüder noch auf sie losgingen. Denn den grimmigen Mienen nach zu Urteil, mit denen Sie Finnick's Eltern musterten, würde es nicht lange dauern bis die Situation eskalierte.
Also begann sie mit der ersten Frage:,,Im Bezug auf sie, Mrs. Kaiser und Mr. Kaiser, sind die Fragen relativ ähnlich, weswegen ich mir drei rausgesucht habe. Also los:
Warum wollen sie ihren Sohn "perfekt" haben? Ist es nicht wichtig für Sie, dass er sich wohl fühlt und nicht von ihnen gezwungen wird, so zu sein wie sie es sich wünschen?"
Mr. Kaiser schaut zu seiner Frau, die ein Lächeln aufsetzt und erklärt:,,Wenn er perfekt ist kommt er besser in dieser Gesellschaft zurecht. Stellen sie sich doch nur vor wie es gewesen wäre, wenn jemand von seiner früheren Neigung erfahren hätte. Indem er perfekt ist, kann ich ihn am besten vor dieser Welt beschützen. Was den zweiten Teil der Frage angeht, das ist recht kompliziert. Natürlich möchte ich, dass er sich wohlfühlt. Aber in erster Linie möchte ich ihn heil durchs Leben bringen. Dazu müssen leider Opfer gebracht werden." Den letzten Satz flüstertet sie leise vor sich hin. Mr. Kaiser nickte bestätigend und brummte:,,Notwendige Opfer."
Die Möchtegern Autorin schluckte schwer. In der Luft lag so viel Schmerz. Wäre die Wand nicht zwischen ihr und den anderen, würde sie Finn in Finnick zurück holen und Leon ganz fest in den Arm nehmen.
Was sie allerdings mit Frau Kaiser machen würde, wusste sie nicht.
Früher einmal, hätte sie ihr noch leid getan, aber jetzt? Diese Frau hatte zu viel angerichtet. Und war zu zerstört, um jemals wieder richtig zurück zu kommen.
Bevor sie weiter darüber nachdenken konnte stellte sie lieber die nächste frage:,,Ist ein perfekter Sohn nicht der, der glücklich ist?"
Mr. Kaiser schnaubte verächtlich, überließ aber wieder seiner Frau das Reden:,,Nein, leider nicht. Glücklich und perfekt sein liegt weit auseinander. Man ist nicht für sich selbst perfekt, sondern für andere. Und wahre Glück hat man einzig und allein für sich selbst. Beides geht nicht. Perfekt und sicher. Glücklich und verletzt.
Ich wünsche meinen Kindern die erste Variante. Glaub mir, dass ist tausendmal besser."
Die Möchtegern Autorin spürte es, bevor es tatsächlich geschah.
Ein Funken Wut.
Dann sprang Leon auf.
,,Das ist krank!" Schrie er und sie konnte seine Verzweiflung spüren.
,,Definiere krank. Man könnte auch sagen, dass du krank bist, weil du auf dasselbe Geschlecht stehst." Sagte Mrs Kaiser ruhig.
Leon lachte. Und es war keines seiner schönen lachen. Es war ein Gänsehaut erregendes lachen.
,,Ich bin krank. Genau. Ich bin verliebt in jemanden der nichts fühlt und das macht mich krank. Sie machen mich krank!"
Leon setzte sich vor Wut zitternd hin. Er musste ruhig bleiben.
Schnell ratterte die Möchtegern Autorin die letzte Frage hinunter:,,Was hat euch in der Vergangenheit passiert, dass ihr so sehr versucht euch selbst und euren Sohn perfekt zu machen?"
,,Wir..." Mrs Kaiser versagte die Stimme. Sie räusperte sich. Niemals in ihrem gesamten Leben hatte sie das jemand gefragt. Alle hatten ihr nur gesagt, wie perfekt es doch sei.
Niemand hatte nach dem Grund gefragt.
Jetzt könnte sie es sagen...doch ihr fehlte die Luft.
,,Wir gehen jetzt." Knurrte Mr. Kaiser, stand auf und zog seine Frau mit sich.
Diese wehrte sich nicht.
An der Tür drehte sie sich nochmal um und schaute zu Finn.
Sie sah ihn. Denn er war ihr Sohn. Ihr perfekter Sohn.
Leise flüsterte sie:,,Du hattest einen älteren Bruder. Wir wollten das er glücklich ist, aber ihn hat das Glück zerstört. Diesen Fehler begehe ich nie wieder. Ich könnte es nicht ertragen, wenn ich dich und deine Schwester verliere."
Ihr Mann zog sie mit sich durch die Tür.
Traurig sah die Möchtegern Autorin ihr hinterher.
Sie konnte kein Mitleid haben. Dafür war zu viel geschehen.
Aber sie hasste Frau Kaiser nicht. Ihren Mann schon. Aber sie nicht.
Die beiden würden sich an nichts hiervon erinnern.
Nur die Möchtegern Autorin und die Leser würden noch den Grund wissen, warum Mrs Kaiser so perfekt sein musste.
Sie musste perfekt sein, um dem Schmerz zu entgehen.
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Ich verlange nicht, dass ihr Mrs Kaiser versteht.
Wirklich nicht.
Ich hoffe dieses Kapitel hat euch gefallen und ein paar Antworten gegeben.

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