Finnick
Seine Worte hallten in meinem Ohr nach.
Ja warum eigentlich nicht?
Die Antwort war ganz einfach.
Meine Augen verrieten mich.
Meine Augen spiegelten jedes meiner Gefühle wieder.
Meine Augen waren meine Schwachstelle.
,,Als Wiedergutmachung könntest du mir helfen einen schicken Anzug zu suchen."
Ich machte mir erst gar keine Gedanken warum ich das jetzt gesagt hatte.
Jetzt war es so oder so zu spät es zurück zu nehmen.
,,Äh klar." Er lächelte und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es das erste richtige Lächeln war, das ich von ihm zu sehen bekam. Weder gezwungen, noch gestellt.
Einfach echt.
,,Also dann, sag mal was machst du eigentlich hier?" Fragte ich interessiert und ignorierte mein schnell schlagendes Herz.
Konnte es ja eh nicht ändern.
Wir setzten uns in Bewegung und verlegen fing er an zu sprechen:,,Also..wie soll ich sagen. Ich hab mich sozusagen verlaufen...naja keine Ahnung. Auf jeden Fall hab ich dann hier her gefunden und wollte eine alte Frau nach dem Weg fragen...sie hat mich aber einfach so stehen lassen." Beim letzen Teil wurde seine Stimme vor Entrüstung etwas höher und er schnaubte.
Meine Mundwinkel zuckten nach oben und Sekunden später rief ich mich entsetzt zur Ordnung. Was war denn nur los?
Ich durfte meine Perfektion nicht wegen diesem Jungen einbüßen. Jedes Lächeln und jede Geste von mir war genau auf mein Gegenüber abgestimmt.
Ein perfekter Junge...
,,Wie dem auch sei, ist auch eigentlich gar nicht so wichtig was bei dir so los war. Hilf mir lieber!" Ich sagte es viel zu kalt und schneidend. Vermutlich war ich einfach nur müde...haha ja schon klar Finnick.
Der Grund für meine viel zu heftigen Reaktionen lief direkt neben mir und schaute mich unschuldig an.
,,Alles klar bei dir Finnick?" Fragte Leon und ich las deutlich die Besorgnis in seinem Blick.
Ich horchte in mich hinein. War alles klar?
Nein eigentlich nicht.
Ich sollte nicht schwul sein und doch war ich es.
Ich sollte meine Eltern nicht enttäuschen und doch tat ich es.
Ich sollte nicht diese Gefühle haben und doch hatte ich sie.
Aber das würde ich schon noch ändern!
Ich lächelte ihn gutmütig an. ,,Klar. Ich hab nur schlecht geschlafen, da kann ich manchmal unausstehlich sein." Er nickte knapp und hinterfragte es nicht.
Ich war ein viel zu guter Lügner...warum erkannte das denn niemand?
Leon erkennt es.
Flüsterte eine kleine Stimme in mir, die ich aber geflissentlichen ignorierte.
Leon zählte nicht, er versteckte sich selbst hinter einer Fassade.
,,Wofür brauchst du eigentlich einen Anzug Finnick?" Fragte Leon neugierig, während wir den Laden nach etwa brauchbarem durchstöberten. ,,Wegen so einem Geschäftsessen. Meine Mutter hat darauf bestanden." Ich schaute kurz hoch und blickte in Leons Augen, die mich anstarrten. Geduldig hielt ich seinem Blick stand, bis er sich abwandte und schnell weiter nach einem Anzug für mich suchte. Was ging wohl in ihm vor? Vermutlich wollte er hier so schnell wie irgend möglich verschwinden. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Ich war einfach noch nicht perfekt genug. Meine Fassade hatte zu viele Risse.Cheers Mates!
Ich hoffe es gefällt euch.
Lasst gerne Kommentare da!
Bye Bye
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Ich.Bin.Nicht.Schwul.
Teen FictionFinnick: Ich muss der perfekte Sohn sein. Wenn ich das nicht war, würden sie mich bestrafen. Ich war perfekt, ich bin perfekt, ich werde perfekt sein. Und aus diesem Grund bin ich nicht schwul. Leon: All die Schläge, all der Hass, all die bösen W...