da ich mit dem posten des letzten Kapitels etwas Probleme hatte, kommen heute einfach zwei Updates... =)
lg Jean und Holly
Harry POV:
In der Zeitungsredaktion erwartete Amy mich mit einem Strahlen auf dem Gesicht. Wie immer. „Hey Boss“, begrüßte ich sie und sofort stand sie vor mir. „Harry! Hi du! Was machst du hier?“. „Ich bringe dir das Interview mit Louis Tomlinson“, sagte ich und überreichte ihr meinen USB-Stick. „Oh, sehr schön! Und wann lerne ich ihn kennen?“. „Ich denke, am Montag“. „Gut! Trinkst du einen Kaffee mit mir?“. „Klar, gerne“. Ich folgte Amy zur Kaffeemaschine. Sie war nur drei Jahre älter als ich. Ich war mit ihr aufgewachsen und für sie zu arbeiten, fand ich richtig cool. Auch wenn sie mich immer wieder anmachte, fühlte ich mich hier mit ihr sehr wohl. Das war das Gute am Kleinstadtleben. Man kannte sich und ging freundschaftlich miteinander um. Ich war mir sicher, dass ich es in einer Großstadt garantiert nicht aushalten würde. Ich gehörte einfach hier her – schwul oder nicht.
Aber galt das auch für Louis? Was, wenn er sich hier nicht wohlfühlen würde? Zumal wir unsere Liebe ja geheim halten mussten … Was, wenn er mich verlassen würde? Ich durfte gar nicht daran denken, ihn zu verlieren, denn beim bloßen Gedanken daran wurde mir speiübel.
Bis dass Amy mir einen vollen Kaffeebecher in die Hand drückte, war ich bereits völlig verunsichert. „Danke“, sagte ich abwesend – und dann spürte ich plötzlich ihre Hand auf meinem Hintern, nur für eine einzige Sekunde. Wie zufällig. „Bitte, mein Süßer“. Bei ihr war mir das nicht neu, aber jetzt gerade nervte es mich. „Nicht jetzt“, sagte ich und ging zu meinem Schreibtisch.
Natürlich hatte ich Louis nicht dazu gezwungen, zu mir zu ziehen. Jedoch hatte ich ihm bewusst verheimlicht, dass niemand über uns Bescheid wissen durfte, aus Angst, er würde es sich sonst anders überlegen. Ich war so egoistisch gewesen! Ich hatte es ihm erst erzählt, als er schon hier gewesen war. Und er hatte so gut darauf reagiert. Louis war eben einfach toll. Aber was, wenn er mir das eines Tages vorwerfen würde? Ich hätte es verdient.
Ich steigerte mich richtig in meine negativen Gedankengänge hinein, bis ich das Gefühl bekam, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden. Und es gab nur einen Menschen, der mich jetzt beruhigen konnte. Louis. Aber ich wollte ihn nicht auch noch beim Schreiben stören. Unruhig atmete ich einmal tief durch – und dann beschloss ich, zu Lily zu gehen, damit er in Ruhe arbeiten konnte. Sie war meine Schwester und ihr konnte ich alles sagen. „Sorry Amy, aber ich bin wieder dahin“, sagte ich und trank meinen heißen Kaffee auf Ex aus. Dass er mir in der Kehle brannte, war mir egal. „Okay, dann bis Montag“. „Jep“.
Ich stürmte in den menschenleeren Barbershop. Nur Lily war da und rauchte eine Zigarette. „Hey Bruderherz“, begrüßte sie mich freudig. „Hey, kannst du eine Pause machen?“. „Wie der Zufall es will, ja“. „Wo ist Miss Denise?“. „Nach Hause gegangen“. „Okay, ich muss mit dir reden“, sagte ich und sofort beäugte sie mich alarmiert. „Was ist denn los?“. „Ach weißt du, mein schlechtes Gewissen macht mir Sorgen“. „Louis gegenüber?“. „Ja“. „Weil du es ihm nicht erzählt hast?“. „Jep“. „Aber er hat es doch gut aufgenommen“. „Klar, aber ich fürchte, dass er es mir früher oder später vorwerfen wird, und zwar alles … Dass wir verstecken müssen, wer wir sind, weil ich zu feige bin, mich zu outen“. „Ach das ist doch Quatsch, Harry, so ist Louis doch gar nicht, oder?“. „Nein, normalerweise nicht, aber“. „Kein aber!“, unterbrach sie mich streng, also schwieg ich. Lily dämpfte ihre Zigarette im Aschenbecher aus. Dann stellte sie sich direkt vor mich, legte ihre Hände links und rechts auf meine Schultern und blickte mir tief in die Augen. „Hör zu! Seitdem du mit Louis zusammen bist, sehe ich endlich richtiges Leben in deinen Augen, und jetzt will ich keine Zweifel darin sehen, ist das klar?“. Wortlos nickte ich ihr zu. „Ihr zwei liebt euch doch, also genießt es einfach! Geh nachhause, Harry!“. „Wirfst du mich raus?“, fragte ich sie argwöhnisch. „Ja, geh zu Louis und rede mit ihm über alles, denn nur er kann dir jetzt weiterhelfen“, sagte Lily und einsichtig atmete ich einmal tief durch. „Du hast Recht“. „Wie immer“. „Danke, Schwesterherz“.
Louis:
Als Harry hereinkam, wusste ich sofort, dass ihn etwas bedrückte.
Alarmiert ließ ich alles fallen und ging zu ihm. „Was ist los, Love?“ „Du wirst mich eines Tages hassen.“, sagte er leise und in seinen Augen standen Tränen. „Wieso sollte ich dich hassen? Ich liebe dich.“ Eine Träne lief über seine Wange und ich fing sie mit meinem Daumen auf. „Ich. Liebe. Dich!“ „Ich hab dir verschwiegen, wie die Situation hier ist, ich zwinge dich dazu, zu verstecken wer wir sind. Du hast dir das alles ganz anders vorgestellt und jetzt musst du dich verstellen.“ „Weißt du, es macht mir nichts aus. Denn zumindest wenn Jane oder Lily dabei sind, dann kann ich ja so sein wie ich bin.“ Harry nickte und sah unendlich müde aus.
„Los, raus aus Jacke und Schuhen.“ „Aber… was… warum…“ „Vertrau mir einfach.“ Gehorsam schlüpfte Harry aus seiner Straßenkleidung und dann nahm ich ihn an der Hand und ging mit ihm zum Bett.
„Hinlegen.“, befahl ich und er tat wie geheißen. Ich legte mich hinter ihn und streckte meinen Arm aus, damit er seinen Kopf darauf legen konnte und mit dem anderen Arm drückte ich ihn an mich. „Little Spoon, schon vergessen?“, fragte ich ihn leise und küsste kurz seinen Nacken. „Wie könnte ich es vergessen?“
*Little Spoon* war ein Codewort dafür, dass Harry zwar körperlich grösser war als ich, aber ich war älter und hin und wieder war es gut, wenn er der kleine Löffel war. „Warum wissen eigentlich Liam und Zayn nicht Bescheid?“, fragte ich ihn vorsichtig. „Irgendwie ist es mir peinlich, ich wollte immer so männlich sein wie sie, als wir noch jünger waren und jetzt haben beide eine Beziehung und sind so erwachsen. Und ich wohne über der Autowerkstatt meines Stiefvaters und ich bin schwul. Was sollen sie nur von mir denken, wenn sie es wüssten?“ „Ich glaube, dass sich für die beiden nichts verändern würde. Du bist ihr Freund, sie kennen dich schon seit du ein Kind warst.“ „Genau deswegen will ich eigentlich nichts sagen, denn wir haben einander so oft nackt gesehen und sie waren nicht daran interessiert wie ich aussah, mich hat aber ihre Anatomie brennend interessiert und bevor ich dich getroffen habe, habe ich oft genug darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn ich einen festen Freund hätte. Und Liam sieht ohne Kleidung echt heiß aus, das Kisten schleppen tut ihm auf jeden Fall gut und zu Zayn brauche ich nichts zu sagen, das hast du selber gesehen.“ „Okay, ich kann nicht abstreiten, dass er definitiv eine Augenweide ist. Denkst du, dass sie dich ablehnen werden, nur weil du sie mal nackt gesehen hast?“ „Was ist, wenn sie sich plötzlich vor mir ekeln?“, Harry beantwortete meine Frage mit einer Gegenfrage.
Einer Frage, auf die ich keine Antwort wusste. Ich grübelte ein wenig darüber nach und meine freie Hand legte ich auf Harrys Bauch und zeichnete geistesabwesend kleine Kreise auf seine Haut. „Können wir nicht einfach mal mit ihnen reden, ohne ihnen gleich alles auf die Nase zu binden? Wir reden über berühmte Schwule… Neill Patrick Harris, Zachary Quinto, Jim Parsons und Matt Bomer. Mal sehen, wie sie dazu stehen.“, schlug ich Harry vor. „Liam guckt gerne Big Bang Theory.“ „Na dann ist das ja eine gute Idee. Können wir uns nicht vielleicht für das Wochenende einen Fernsehnachmittag oder so ausmachen und dann über das reden, so dass auch Lily und Jane dabei sind und vielleicht als Buffer funktionieren?“ „Das klingt echt nach einer guten Idee. Wir sondieren einfach mal ein wenig die Lage.“ „Sagen müssen wir es ihnen dann noch immer nicht, aber vielleicht hätten wir damit einen guten Ansatz.“ Harry drehte sich zu mir herum und sah mir in die Augen. „Ich liebe dich auch.“, murmelte er dann und rieb seine Nasenspitze an meiner. „Eskimokuss.“, grinste er dann und ich musste lachen.
DU LIEST GERADE
Another World
FanfictionHallo und Herzlich Willkommen in Holyfield! :) Die Gilmore Girls haben uns zu einer Larry-AU-Fanfiktion über das typische amerikanische Kleinstadtleben inspiriert. Harry, Liam und Zayn sowie deren Familien sind in dieser FF Amerikaner, weitere Chara...