Louis:
Mit einem Anruf klärte ich die Mietwagensituation und wir mussten den Land Rover am nächsten Tag nur am Flughafen abholen. Das verdammte Ding kostete zwar einen Arsch voll Geld, mehr als der Mini, aber für Harry war mir kein Preis zu hoch. Bis man meine Kreditkartennummer wollte Zerknirscht bat ich Harry um seine Karte und gab dann diese Nummer durch. Wenn ich nicht endlich einen Zweitjob fand oder Amy dazu bringen konnte, mir mehr zu bezahlen, dann sah ich rot für meine Finanzen.
Die Krankenhausrechnungen für meine Mum, die Beerdigungskosten, die Reise nach Amerika mit meinem ganzen Zeug hatten mich in den Bankrott getrieben. Ein Wunder, dass man meine Kreditkarte noch nicht zerschnitten hatte! Oder machten sie das nur in Filmen? Siedend heiß fiel mir die angemietete Lagereinheit meiner Mum ein. Dort hatten wir ihre Sachen gelagert, als klar war, dass sie für lange Zeit ins Krankenhaus musste.
Harry?, fragte ich ihn auf dem Rückweg zum Hotel. Ja?, antwortete er und trank von seinem Schokofrappuccino. Ich möchte zum Selfstorage, die Sachen meiner Mum lagern dort und ich sollte mich darum kümmern. Okay., sagte er verwundert. Ich weiß aber nicht, ob ich wirklich schon damit umgehen kann, ihre Sachen wegzugeben. Wir sehen es uns einfach mal an und dann kannst du ja entscheiden, was du behalten willst und was nicht. Okay? Du musst dich auch noch nicht sofort entscheiden, du kannst es dir überlegen während wir in Dublin sind. Womit hab ich dich nur verdient, Harold?, fragte ich ihn mit Tränen in den Augen.
Eine Stunde später trafen wir im Lagerhaus ein. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch führte ich Harry zu unserem Lagerraum. Ich holte meinen Schlüssel heraus und öffnete das Vorhängeschloss. Harry zog das Tor nach oben und schob es dann in seiner Führungsschiene ganz auf.
Ein muffiger Geruch schlug uns entgegen und ich war enttäuscht, denn auf dem Weg hierher hatte ich mir ausgemalt, dass es hier nach Mum riechen würde, aber dem war nicht so. Auf den Möbeln lag eine dicke Staubschicht und Motten stiegen von den Kisten mit ihren Kleidern auf.
Verdammt, eigentlich sollte man meinen, dass die hier dafür sorgen, dass keine Motten in die Einheiten kommen., fluchte ich und deutete auf die Ansammlung der Viecher an der Wand. Alle Kartons, die hier gestapelt waren, waren in Mums Handschrift gekennzeichnet und danach richtete ich mich. Kann ich dir helfen?, fragte Harry und ich schüttelte den Kopf. Die Kisten mit Klamotten können weg. Daran wird niemand Interesse haben. Willst du sie durchsehen? Nein Nein, ich denke, ich möchte das nicht tun. Gibt es ein bestimmtes Stück, das du von ihr behalten willst? Ich begann zu überlegen. Lass mich drüber nachdenken, in der Zwischenzeit können wir sie ja mal zumindest rausstellen. Okay. Harry stapelte die Kisten neben dem Tor und ich kämpfte mich durch diejenigen, die mit Küche beschriftet waren. Darin waren wirklich nur Küchenutensilien und ich fotografierte die Kisten und bot sie um einen Spottpreis in einer Flohmarktapp an. Binnen weniger Minuten meldeten sich mehrere Käufer und ich konnte den Preis noch etwas nach oben treiben, ehe ich das Höchstgebot akzeptierte und dem Käufer sagte, wo er uns finden konnte.
Ein Umzugskarton war voll mit DVDs und Videokassetten. Die würde ich gerne mitnehmen., sagte ich zu Harry und er stellte auch diese Schachtel vor die Einheit. Die nächste enthielt Fotoalben und Harry nahm sie ohne zu fragen und platzierte sie neben die vorige Kiste. Dann fand ich Dekokram, der nicht viel wert war und mir nichts bedeutete, also stellte ich ihn zu den Küchensachen und würde ihn als Draufgabe abgeben, gratis, aber Hauptsache er war weg.
Den Fernseher, Mikrowelle, Waschmaschine, Wäschetrockner, DVD-Player und elektrischen Kleinkram wie Föhn, Glätteisen, Lockenstab, bot ich auch im Internet zum Verkauf an und auch dafür interessierten sich noch Leute. Zwar ging alles für Dumpingpreise weg, aber für mich war nur wichtig, dass die Storageunit leer wurde. Die Sachen, die mir etwas bedeuteten würden wir mitnehmen.
Ich fand auch Mums Handarbeitssachen, Stricknadeln, Wolle, eine Nähmaschine. Auch dafür fand sich schnell eine Käuferin.
Zwei Stunden später war der Lagerraum tatsächlich leer. Alle verkauften Sachen waren abgeholt und bar bezahlt worden, die übrigen Kisten mit Memorabilien waren im Auto und wir standen den Kisten mit Kleidung gegenüber. Mit einem Seufzen öffnete ich die Erste. Sommersachen Kleider, T-Shirts, Shorts Die kann weg., sagte ich zu Harry und er nahm sie und trug sie zu einem der Altkleidercontainer, die zur Verfügung standen. Mit den Alltagskleidern verfuhr ich genauso. Aber die Schuhe stellte ich vorerst zur Seite. Da war noch einiges an Material aus den Achtzigern, die könnten Lily und Jane vielleicht gefallen. Bei den Winterklamotten war ich wählerischer. Ich trennte mich zwar von den Daunenjacken und dem Skianzug und von den dicken Strumpfhosen und Leggings, aber die selbst gestrickten Socken behielt ich. Und auch ein paar Pullover. Meine Mum war etwas stärker gebaut gewesen, deshalb würden sie mir schon passen. Außerdem waren da auch selbst gestrickte Sachen dabei, davon konnte ich mich nicht trennen.
Harry trug auch noch die letzten Sachen für mich weg und dann war ich bereit, um damit abzuschließen. Ich ließ das Schloss zuschnappen und ging dann an die Rezeption um die Einheit zu kündigen und etwaige Außenstände zu begleichen. Harry wartete am Auto auf mich und ich ging einfach hin und lehnte mich an ihn. Ich liebe dich., murmelte ich an seine Brust und Harry küsste mich auf die Stirn.
Harry :
Wieder in unserem Hotelzimmer wollte ich Louis so richtig verwöhnen.
Also bestellte ich ihm vom Zimmerservice sein Lieblingsessen (Sausage, Mash and Gravy) und seine Lieblingseiscreme (Mint Chocolate Chip).
Damit ihm das Eis nicht davonschmolz, aß er das Abendessen blitzschnell – und dann stürzte er sich auf sein heißgeliebtes Eis.
Hmmmmm, daff iff so gut, schmatzte Louis mit vollem Mund und ich lachte. Das hört man dir auch an, sagte ich und nahm mein Telefon in meine Hand. Seit ich heute mit Lily gefacetimt hatte, hatte ich es ignoriert, aber jetzt sah ich, dass Jake mir auf Whatsapp geschrieben hatte. Ich las es – und dann grinste ich breit vor mich hin. Waff iff?. Jake hat mir heute 3000 Dollar überwiesen, also kriegst du deine 800 zurück, verkündete ich Louis und sofort strahlte er mich an. Oh, wie cool!. Ich überweise sie dir. Okay. Online überprüfte ich meinen Kontostand, und tatsächlich war ich um 3000 Dollar reicher geworden. Und da ich wusste, dass Louis ein finanzielles Problem hatte, überwies ich ihm die Hälfte davon.
Erledigt. Danke Love, sagte Louis und stellte die leere Eiscremeverpackung weg. Wann willst du denn morgen nach Dublin fahren?, fragte ich ihn. Nach dem Frühstück?. Alles klar. Ich lehnte mich mit meinem Rücken auf das Kopfteil unseres Kingsizebettes und spreizte einladend meine Beine. Louis verstand, was ich von ihm wollte und setzte sich rücklings dazwischen. Wortlos drückte ich meine Hände links und rechts in seine Schultern und massierte sie. Sie waren steinhart. Huuuuuh, stöhnte Louis schmerzvoll und ich drückte ihm einen Kuss auf den Hinterkopf. Du musst dich entspannen, Baby. Okay. Ich bin so stolz auf dich, Louis, du warst heute sehr stark. Aber nur, weil du bei mir warst. Für mich musst du aber nicht stark sein, das weißt du, oder? Wenn du schwach bist, dann fange ich dich auf. Ich weiß. Langsam aber sicher entspannte er sich und seine verkrampften Schultern wurden immer weicher. Hmmmmm, stöhnte er, jetzt genüsslich, und atmete wohlig einmal tief durch. Tut dir das gut?. Ja Love, ich liebe dich. Ich dich auch, Louis.
Louis bekam auch noch eine Kopfmassage von mir – und dann lehnte er sich mit seinem Rücken zurück auf meine Brust. Ich schlang meine Arme um seinen Bauch und hielt ihn fest, bis er einschlief.
Am nächsten Tag fuhren wir nach dem Frühstück zum Flughafen, um den Land Rover abzuholen.
Nach vier Stunden Autofahrt blieben wir in Liverpool stehen, um zu Mittag zu essen.
Wir setzten uns in ein gemütliches Restaurant und Louis starrte auf sein Telefon.
Harry!, rief er dann plötzlich und ich blickte ihn überrascht an. Was denn?. Du hast mir 700 Dollar zu viel überwiesen!. Ich weiß. Aber warum denn?. Du hast mir 800 Dollar gegeben und jetzt bist du pleite, es hilft dir und mir macht es nichts aus. Aber Harry. Du nimmst es, unterbrach ich ihn streng. Du kriegst es zurück. Das ist mir ganz egal, aber jetzt nimmst du es gefälligst. Ja Sir, sagte er und grinste mich spitzbübisch an. Sehr brav.
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Another World
FanfictionHallo und Herzlich Willkommen in Holyfield! :) Die Gilmore Girls haben uns zu einer Larry-AU-Fanfiktion über das typische amerikanische Kleinstadtleben inspiriert. Harry, Liam und Zayn sowie deren Familien sind in dieser FF Amerikaner, weitere Chara...