LXXIV

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Louis:

Als Harry wieder von seinem Hoch herunterkam, stand ich auf, holte einen nassen Waschlappen aus dem Bad und machte ihn sauber. Als ich fertig war, ging ich erneut ins Bad, machte mich selber sauber und kuschelte mich dann an Harry vor dem Kamin.

Nachdenklich sah ich in die Flammen und kraulte dabei seine Brust. Woran denkst du?, fragte er mich und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn. An nichts Bestimmtes. Aber es geht dir gut, oder? Ja Ja, das tut es. Das freut mich., antwortete Harry und ich zeichnete mit einer Fingerspitze den Schmetterling auf seinem Bauch nach.

Mein Dad, sagte ich nach einer Weile. Ja? Ich kann ihm nicht verzeihen, dass er uns einfach sitzen lassen hat. Er sieht das offenbar anders. Wie kann er ihr nur die Schuld geben? Ich weiß es nicht, aber vielleicht solltest du dich mit ihm treffen und mit ihm sprechen? Was sollte ich mit ihm reden? Er wird mir Lügen auftischen, über meine Mutter, über mich, über sich Ich sehe keinen Sinn dahinter. Und wenn du ihm die richtigen Fragen stellst? Welche sind die Richtigen? Wenn ich das nur wüsste.

Mit einer Fingerspitze umkreiste ich zuerst seinen dritten und dann den vierten Nippel. Wer hat eigentlich behauptet, dass das Nippel sind? Doc Connery hat das gesagt. Sind sie auch so empfindsam wie die anderen? Nein, antwortete er zögerlich. Heißt das, dass du es noch nie probiert hast? Nicht so direkt. Oh Harry! Du kannst es gerne testen. Ach? Kann ich das?, fragte ich ihn süffisant grinsend. Wenn du meinst, du musst, dann musst du, antwortete er. Forderst du mich etwa heraus? Wenn du es so sehen willst Harry, gib mir konkrete Antworten! Hm Nope Absichtlich mach ich es jetzt nicht., sagte ich gespielt beleidigt. Und wenn ich dich ganz lieb darum bitte?

Grinsend richtete ich mich auf und kniete mich über Harry. Ich küsste mich zuerst am linken Schlüsselbein entlang, dann am rechten und über sein Brustbein nach unten. Mach die Augen zu, sonst, grinste ich. Sonst? Du darfst nicht zusehen! Hinder mich daran!, lachte Harry und ich nickte. In dem Moment hatte ich nur eine Zahl im Kopf. 69

Aber daraus wurde nichts, denn es klopfte an der Tür. Und im fast gleichen Moment ging ein Alarm los. Erschrocken fuhr ich zurück und stand auf. Ich schlüpfte in meine Shorts und lief zur Tür. Sir, wir haben eben den Feueralarm aktiviert, ziehen sie sich bitte an und verlassen sie das Hotel. Sammelpunkt für alle Gäste ist an der nächsten Ecke in nordöstlicher Richtung., sagte die junge Frau und grinste, als sie Harry nackt vor dem Kamin liegen sah.

Fünf Minuten später machten wir uns auf den Weg zum Lift, welcher aber deaktiviert war, weil es ja offenbar brannte. Ein Feuerwehrmann kam durch das Treppenhaus nach oben und wies uns darauf hin, dass wir uns so nach unten begeben sollten.

Als wir aus dem Hotel kamen, sahen wir die Flammen aus einem der oberen Geschosse lodern. Die Feuerwehr bereitete ein Sprungtuch und die Drehleiter vor und wir konnten ganz oben Leute aus dem Finster winken sehen. Wollen die, dass diese Leute runterspringen?, fragte Harry mich und starrte nach oben. Sieht so aus. Bitte, Gentleman, gehen sie weiter, die Feuerwehr braucht den Platz., scheuchte uns jemand in, hoffentlich, nordöstliche Richtung. Gottseidank haben wir unsere Sachen gepackt., sagte ich und stellte meine Tasche ab, als wir die angegebene Ecke erreichten und uns den anderen Gästen anschlossen. Der Concierge ging durch und hakte die Namen der Reihe nach auf einer Liste ab. Ich zündete mir eine Zigarette an, während Harry seine Tasche ausräumte und dann alles noch einmal ordentlich einräumte.

Harry :

Louis und ich verbrachten die Nacht in einem Ersatzhotel, das auch richtig cool war. Allerdings hatte es keinen Wellnessbereich

Was willst du heute machen?, fragte ich Louis am nächsten Tag. Ich will mir den Garden of Remembrance ansehen, der soll wunderschön sein. Okay, sehr gerne, sagte ich und er grinste mich breit an. Alles klar.

Und Louis hatte Recht, der Garden of Remembrance WAR wunderschön!

Hand in Hand spazierten wir gemütlich vor uns hin. Louis trug seinen blauen Adidas Hoodie und ich meinen grünen. Wir gingen zum kreuzförmigen Wasserbecken. Innen war es türkis, aber wenn man genau hineinsah, dann war es blaues und grünes Mosaik. Das sind du und ich, sagte ich und ließ Louis Hand los. Ich stellte mich hinter ihn, schlang meine Arme um seinen Bauch und legte mein Kinn auf seine Schulter. Ja, das sind wir, sagte er und ich drückte ihm einen Kuss seitlich auf den Hals. Hier ist es richtig romantisch. Findest du?. Jep.

Es begann zu regnen und fünf Minuten später waren Louis und ich hier zu zweit. Uns war es ganz egal, dass wir nass wurden.

Im siiiiiiiiiinging in the rain, sang ich und tanzte alleine vor mich hin. Du bist verrückt!, lachte Louis, schwang aber seine Hüften. Ooohhh, sexy!, rief ich. Nur für dich, Love.

Ich tänzelte hinauf zur Statue und Louis folgte mir.

Wow, sagte ich und genoss den wunderschönen Ausblick vor mir in vollen Zügen.

Willst du dich nach wie vor outen, wenn wir wieder in Holyfield sind?, fragte Louis mich und ich nickte ihm zu. Ja, auf jeden Fall, ich bin bereit dafür. Okay, von mir aus gerne. Wir gehen einfach zur nächsten Stadtversammlung und dann sagen wir es ihnen. Was denkst du, wie sie darauf reagieren werden?. Wenn ich das nur wüsste. Weißt du was, Hazza? Ich denke, dass sie es akzeptieren werden. Und wenn nicht, dann ist es mir jetzt auch schon egal. Okay, sagte er und grinste mich breit an. Ich drückte ihm einen Kuss auf den Mund – und dann drehte ich mich zur Skulptur um.

Ich betrachtete sie neugierig.

Bis Louis sich plötzlich hinter mir räusperte, also drehte ich mich zu ihm um. Er kniete vor mir, in seiner Hand eine Ringschatulle.

Was zum?

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