XXXI

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Louis:

Ich wünschte, ich hätte eine Antwort auf Zayns Frage gehabt. „Zur Polizei können wir nicht gehen.“, stellte Lily klar und setzte sich hinter Zayn auf die Lehne der Couch. „Der eigentliche Grund ist mir klar, aber was spräche theoretisch dagegen?“, fragte ich nach und es war Liam, der mir antwortete: „Chief Alexander ist der Schwager von Titball und er hasst uns. Uns alle.“ „Seit Jahren bestraft er uns für alles. Zu laute Musik, zu kurze Röcke…“, Lily verdrehte ihre Augen. „Ach ja, und für die Eier an seiner Hauswand an Halloween!“, fügte Jane an. „Wobei das nicht wir waren!“, ereiferte sich Liam. „Ihr nicht…“, grinste Harry plötzlich. „Alter!“, rief Liam: „Ich hab für die Reinigung bezahlt!“ „Nicht nur du!“ „Ihr musstet für den Schaden aufkommen, obwohl ihr es gar nicht wart?“, fragte ich ungläubig. „Naja, er hat uns mal erwischt, als wir ihm Zucker in den Tank des Streifenwagens gefüllt haben und auch das mit dem Nagelband fand er nicht so lustig.“, erklärte Zayn und ich bereute es ernsthaft, obwohl ich nichts dafür konnte, dass ich nicht in ihrer Clique aufgewachsen war.

„Liam, was sagt dein Dad dazu, dass der Chief dich nicht mag?“ „Mein Dad kann nichts gegen diesen Arsch tun, er versucht es schon seit Jahren. Es gibt auch nicht wirklich jemanden, der sich für diesen Job eignen würde.“ „Verdammt, das ist echt scheiße.“ Harry setzte sich auf, als wäre er vom Blitz getroffen worden. „Was ist los, Love?“, fragte ich alarmiert. „Titball hat mich angefasst.“, sagte er, aber keiner von uns begriff, was er meinte. „Wie, er hat dich angefasst?“, knurrte ich und dachte an eine Berührung unterhalb der Gürtellinie. „Er hat mir die Hand auf die Schulter gelegt und mich *Kleiner* genannt.“ „Ooookay?“, fragte Zayn. „Er hat das so ganz komisch gesagt. Ich kann es nicht beschreiben, aber wenn ich jetzt so dran zurückdenke, dann ist das alles mehr als komisch.“ „Denkst du, dass Titball nicht zufällig am Glory Hole war?“, fragte Lily und Zayn und Liam starrten sie mit aufgerissenen Augen an. „Bitte wo war er?“, fragte Zayn. „Im Glory Hole.“, antwortete Jane und erklärte dann: „Lily und ich waren oft mit Harry in Tuscaloosa in diesem Schwulenclub.“ „Dem Glory Hole?“, fragte Liam. „Ja.“ „Merkwürdige Namenswahl…“, sagte er dann und runzelte die Stirn. „Wir fahren mal alle zusammen hin.“, sagte Lily und Zayn und Liam waren noch schockierter. „Ach kommt, Jungs, ihr sitzt hier schon mit zwei Schwulen, da werden euch die paar mehr auch nicht umbringen.“, sagte Harry lachend.

„Er wusste den Namen und er ist angeblich rein zufällig dort vorbeigegangen?“, fragte ich bei Harry nach. „Ja. Er wollte zur Tankstelle.“ „Dort ist doch gar keine Tankstelle!“, rief Lily und begann auf ihrem Smartphone irgendetwas nach zu sehen. „Nein, keine für die man unmittelbar am Glory Hole vorbei gehen muss.“ „Und wieso sollte er alleine an einem Samstagabend nach Tuscaloosa fahren, wenn er hier genauso gut trinken kann?“, mischte sich Liam ein. „Können wir nicht bei Brody und Lafayette nachfragen?“, fragte Jane. „Bin schon dabei.“, sagte Lily und holte aus Harrys Leseecke ihr Jahrbuch. Sie fotografierte sein Bild und schickte es weiter an die Wirtsleute.

Schweigend warteten wir auf eine Antwort. Bis Harry sagte: „Lasst uns erstmal essen, vielleicht kommt in der Zwischenzeit etwas zurück.“ Harry richtete das Essen an und ich servierte es. Zayn hatte schon den Mund voll, ehe Harry und ich uns hinsetzten. „Dafff iffft echt guuut.“, sagte er mit vollem Mund und Harry grinste. „Ich wusste, dass ich dich spätestens mit dem Essen wieder auf meine Seite ziehen kann.“ „Dafür verlierst du mich…“, grummelte Lily und schob den Brokkoli auf ihrem Teller herum. Jane und Liam sahen sich einfach nur an und verdrehten die Augen. Dann begann Jane zu grinsen und legte ihre Gabel weg. „Erinnert ihr euch an die Szene, als der Chief bei uns vor der Tür stand und uns vorgeworfen hat, dass wir wie in einer Kommune leben und jeder mit jedem Sex hat?“, sagte sie und Liam verschluckte sich an seinem Essen. „Oh mein Gott, erinnere mich bitte nicht daran!“, lachte Lily und Zayn schüttelte nur den Kopf. „Irgendjemand, wahrscheinlich Titball, hat anonym gemeldet, dass wir wilde Partys feiern, bei denen die Hemmungen fallen. Dabei war es eigentlich ein gemütlicher Grillabend im Sommer. Mit Liams Eltern.“, erzählte Jane. „Mein Dad ist dann hingegangen und hat ihm erklärt, dass sein Sohn nicht in einer Kommune lebt. Und dass wir keine Orgien feiern. Wobei es nicht half, dass an der Garderobe ein BH hing.“, Liam sah Lily mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Ach Mann, du hast noch nie so ein Ding getragen, du weißt nicht, wie unbequem die sind!“ „Trotzdem hättest du deine Unterwäsche wegräumen können!“ „Ich häng das Zeug auch zum Trocknen auf, also tu nicht so, als würde dich der Anblick schockieren!“ „Mich hat er nicht schockiert, ich bin es gewohnt, dass EURE Unterwäsche überall rumliegt! Aber meinem Dad war es peinlich.“ „Zayn und Lily tragen ihre Unterwäsche nur, um sie sich gegenseitig bei der erstbesten Gelegenheit vom Leib zu reißen.“, erklärte mir Harry.

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