Harry :
Ich fühlte mich so überfordert! Warum ließen mich nicht einfach alle in Ruhe? Ich wollte doch einfach nur in Ruhe mit Louis zusammen sein, ohne dass alle es wussten. Mum und Robin wussten es, Jane und Lily sowieso, dazu noch Jake und Matt. Mit Louis und mir waren das insgesamt acht Holyfieldianer. Acht! Die restlichen 392 mussten es nicht auch noch wissen. Und Liam und Zayn sowieso nicht.
In meiner Verzweiflung fiel mir nur ein einziger Mensch ein, bei dem ich das Gefühl hatte, ihm vertrauen zu können und bei dem Louis mich nicht finden würde. Matt. Also ging ich in die Buchhandlung.
„Hey Harry!“. „Hey!“. „Ich schließe in fünf Minuten“. „Ich bin nicht hier, um ein Buch zu kaufen“. „Sondern?“. „Hast du Alkohol?“, fragte ich Matt und er grinste mich breit an. „Weißt du was, ich hab sogar noch was Besseres“. „Was denn?“. „Ich war heute bei Snoop“. „Perfekt!“.
Eine Stunde später waren Matt und ich völlig stoned. Wir saßen im Hinterzimmer der Buchhandlung. Ich war tiefenentspannt und genoss es in vollen Zügen.
„Also Harry, was hast du für ein Problem?“. „Wie kommst du darauf, dass ich ein Problem hab?“. „Naja, du bist zu mir gekommen und wolltest Alkohol, du kommst normalerweise nicht zu mir“. „Ich weiß, und das tut mir Leid, Matt, aber jetzt können wir ja Freunde werden“. „Nein, das können wir nicht, oder willst du dich hier etwa unbeliebt machen?“. Nachdenklich atmete ich einmal tief durch und stellte fest, dass er Recht hatte. „Das ist scheiße, Mann!“, rief ich und er nickte mir zu. „Jep, du hast schon Recht damit, dich nicht zu outen, glaub mir“. „Jake weiß es“, sagte ich unüberlegt und Matt starrte mich schockiert an. „Titball?“. „Ja, er hat Louis und mich im Glory Hole gesehen“. „Ach du Scheiße! Das ist aber gar nicht gut, er wird es allen erzählen!“. „Nein, er wollte 2000 Dollar Schweigegeld von mir“. „Und du hast sie ihm gegeben?“. „Klar, was hätte ich denn sonst tun sollen?“. „Dieser Mistkerl! Und was ist mit Naomi?“. „Was soll mit ihr sein?“. „Naja, Jake hat es ihr doch sicher erzählt“, sagte er und mein verrauchtes Gehirn realisierte langsam aber sicher, was er damit meinte. Nämlich, dass noch eine neunte Person es wusste.
Und das war mir endgültig zu viel. Vielleicht war es das Dope, das ich intus hatte, aber plötzlich war mir alles egal. Warum outete ich mich nicht einfach sofort? Dank Naomi würden es sowieso noch alle erfahren. Jake konnte vielleicht den Mund halten, aber sie nicht, das wusste ich.
„Ich bin dahin, danke für alles, Matt“, sagte ich und stand auf. Er verabschiedete sich von mir – und dann ging ich hinaus.
„Harry! Verdammt nochmal, ich hab dich überall gesucht!“, rief Louis mir zu und stellte sich vor mich. In diesem Augenblick ging Janes Mum an uns vorbei. Perfekt! Warum nicht gleich eine glatte Zehn daraus machen? „Hey Melissa! Ach übrigens, ich bin schw…“. Blitzschnell drückte Louis seine Handfläche auf meinen Mund und lächelte Melissa zuckersüß an. „Schwindelig! Ihm ist schwindelig! Tja, Niall und seine starken Drinks“, sagte er und Melissa lachte. „Dann leg dich lieber hin, Harry“. „Wird gemacht!“, rief Louis und schob mich weiter. Erst als Melissa außer Hörweite war, entfernte er seine Hand von meinem Mund. „Sag mal, was ist denn los mit dir?“. „Warum? Du willst doch, dass alle es wissen“. „Nein, das will ich nicht, nur Liam und Zayn, nicht alle!“. „Ist doch egal, bringen wir es hinter uns! Weißt du was, wir haben einfach Sex im Pavillon, damit alle es sehen!“. „Harry!“, schrie Louis mir ins Gesicht und ich zuckte zusammen. „Was denn?“. „Du sagst mir jetzt sofort, was mit dir los ist!“.
Louis:
„Ich habe Angst, Lou. Angst um deine Sicherheit, um meine, vor Anfeindungen gegen meine Familie. Mum und Robin können zusperren, wenn sie keine Kunden mehr haben. Es steht so viel auf dem Spiel.“, sagte Harry und im nächsten Moment begann er zu hyperventilieren. „Lass uns nach Hause gehen.“, schlug ich ihm vor und Harry nickte.
Langsam gingen wir zur Werkstatt zurück und kurz bevor wir das Gebäude erreichten, holte Liam uns ein. Als er Harry ins Gesicht sah, war er schockiert. „Was ist los?“ „Er ist wohl etwas krank.“, versuchte ich uns rauszureden. „Ist dir schlecht?“ Harry schüttelte müde den Kopf. „Ich weiß zwar nicht, was hier abgeht, aber ich hab das Gefühl, dass ihr irgendwas verheimlicht.“ Eine einzelne Träne löste sich aus Harrys Augenwinkel. Liam holte tief Luft und ich bemerkte, dass er wütend wurde. „Was es auch ist, sagt es mir. Vielleicht kann ich euch helfen!“ Wieder schüttelte Harry nur stumm den Kopf. „Scheiße Mann, was ist nur los mit dir?“, Liam schubste Harry und dieser setzte sich hart auf seinen Hosenboden. Harry schlang seine Arme um seine angezogenen Knie und begann zu schluchzen. „Shit!“, rief ich und versteckte mein Gesicht hinter meinen Händen. „Shit!“ Liam sah verzweifelt zwischen Harry und mir hin und her. “Okay, okay.”, sagte ich dann und zog Harry auf die Beine. „Los, wir gehen heim. Komm, Liam.“
Als wir in der Wohnung ankamen, setzte sich Harry sofort auf die Couch. „Liam, ruf bitte Jane an, sie soll mit Lily rüberkommen.“, forderte ich Liam auf und dann ging ich Kaffee kochen.
Ein paar Minuten später kam Jane. „Lily ist mit Zayn unterwegs, sie sehen sich irgendwo ein Auto an, das Zayn reparieren will.“, berichtete sie und half mir den Kaffee zu servieren. Liam lief nervös auf und ab: „Scheiße, jetzt redet endlich!“, fuhr er mich aufgebracht an und ich setzte mich neben Harry und zog ihn an mich. „Willst du?“, fragte ich Harry und er nickte. Er räusperte sich und richtete dann seinen Blick auf Liam. „Ich bin schwul, Liam. Lou ist nicht nur ein Freund, er ist mein Freund.“ „Aber… Was… Wie…“, stotterte Liam und sah hilfesuchend Jane an. Sie nickte nur und die Emotionen auf Liams Gesicht wechselten im Sekundentakt. „Wie lange weißt du es schon?“, richtete er seine Frage an Jane, aber Harry antwortete stattdessen: „Sie weiß es, seit es mir klar geworden ist.“ „Ein Jahr? Zwei? Fünf?“
„Wieso hast du nie was gesagt?“, fragte Liam nach ein paar Schweigeminuten. „Er hatte Angst!“, erwiderte ich. „Aber wir kennen uns ewig, warum dachtest du, dass du es vor mir verheimlichen musst?“ „Wärst du nach dem Sport mit mir duschen gegangen? Oder nachts nackt in euren Pool?“, sagte Harry müde und Liam antwortete wie aus der Pistole geschossen. „Ja! Weil ich weiß, dass du weißt, dass ich Jane liebe!“ „Meine Blicke würden dich nicht angewidert haben?“ „Nein! Du bist mein bester Freund und du bist wie du bist! Ob du jetzt mit einem Mann oder einer Frau zusammen bist, ändert nichts an unserer Freundschaft!“, Liam seufzte und fuhr dann fort: „Ich bin echt enttäuscht. Du hättest mir vertrauen sollen.“ Dann wandte er sich an Jane: „Du hättest ihn dazu bringen müssen, dass er es mir sagt.“ „Jane und Lily haben dicht gehalten, weil ich es so wollte. Wenn du auf jemanden böse sein willst, dann auf mich.“, verteidigte Harry seine beste Freundin.
„Weiß Zayn Bescheid?“ „Nein, und dabei bleibt es auch.“, sagte Harry stur. Liam und Jane wollten beide etwas entgegnen, aber ich bedeutete ihnen, ruhig zu sein. „Fuck!“, rief Liam, sprang auf und lief auf und ab. Ich ergriff das Wort: „Liam, bisher wissen außer uns nur Lily, Robin, Anne und Matt die Wahrheit und so soll es auch bleiben.“ „Außerdem gibt es ein Problem mit Titball.“, fügte Jane hinzu und erntete von Harry böse Blicke. „Ach komm, Harry, für genau solche Situationen hast du Freunde.“, sagte Jane jetzt ihrerseits wütend. Bevor Harry etwas sagen konnte, erklärte Jane Liam die Situation mit Titball. Liam wurde jetzt erst so richtig wütend. „Wir reden mit Zayn und dann kaufen wir uns das Arschloch!“ Harry sprang plötzlich auf und er war rasend vor Wut! „Nein! Nein, jetzt ist Schluss! Ich will nicht, dass Zayn etwas erfährt! Ich will nicht mehr reden! Titball ist mein Problem, haltet euch einfach raus!“
Ich nahm seine Hand, um ihn zu beruhigen, aber er schüttelte mich ab. „Harry, bitte beruhig dich!“, bat ich. „In ein paar Tagen hat sich mein Leben total verändert, ich muss damit jetzt mal klarkommen.“, sagte er und machte mich damit unsagbar zornig. „Ach, dein Leben hat sich verändert? Ich lebe auf einem anderen Kontinent! Ich hab für dich alles zurückgelassen!“, schrie ich ihn an und dann stand ich auf und ging ins Schlafzimmer. „Was bildet er sich überhaupt ein?“, murmelte ich und trat gegen das Bett.
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Another World
FanfictionHallo und Herzlich Willkommen in Holyfield! :) Die Gilmore Girls haben uns zu einer Larry-AU-Fanfiktion über das typische amerikanische Kleinstadtleben inspiriert. Harry, Liam und Zayn sowie deren Familien sind in dieser FF Amerikaner, weitere Chara...