XXXXVIII

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Louis:

Harry hatte es echt geschickt eingefädelt, denn die Anwesenheit von Melissa, Geoff, Karen, Trisha und Amy machte es unmöglich, über das geplante Thema zu sprechen. Nicht, wenn wir uns nicht verraten wollten!

Ich entschuldigte mich bei Robin als ich sah, dass Harry die Tanzfläche enterte. Ich lehnte mich an die Bar, nahm ein neues Bier von Niall entgegen und verbarg mein Grinsen hinter meiner Hand. Anne schlenderte herüber und grinste ebenfalls.

Er ist glücklich., sagte sie und ich sah sie fragend an. Er tanzt so gut wie nie und er ist gut drauf und er zeigt, dass es ihm gut geht. So ausgelassen hab ich ihn, glaub ich, seit mindestens fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen. Bin ich egoistisch, weil ich mir wünsche, dass wir jetzt miteinander tanzen könnten? Nein Liebes, aber sieh dir den Bürgermeister an, er ist so in seinem Schwarz-Weiß-Denken gefangen, dass er sich nicht einmal für einen Abend überwinden und freundlich zu Matt sein kann. Ich nickte nur. Aber weißt du was, du kannst tanzen, und zwar mit mir!, rief sie und schwang ihre Hüften.

Lachend nahm ich ihr Angebot an und wir gesellten uns zu den anderen auf die Tanzfläche. Lily, Jane und Harry nahmen uns in ihren Kreis auf. Trisha kam auch dazu und sie zog Zayn an der Hand hinter sich her. Du kannst tanzen, ich weiß es!, rief Harry und Zayn verdrehte die Augen, begann aber auch zu shaken. Plötzlich stoppte Niall die Musik und wechselte die CD. Traditionelle irische Musik dröhnte aus den Boxen und Niall schnappte sich Karen und kam zu uns. Er begann gekonnt zu tanzen, schwang seine Beine, dass mir fast schwindlig beim Zusehen wurde! In eine Reihe, stellt euch in eine Reihe, sagte ich und wir stellten uns alle in einer Reihe auf und einer harkte sich beim anderen unter. Und dann versuchten wir Nialls Tanzschritte zu imitieren.

Robin, Geoff, Amy, Matt und Liam klatschten anfeuernd und konnten sich vor Lachen kaum halten. Melissa grinste breit und Liam gestikulierte fragend herum. Melissa nickte und gemeinsam stellten sie sich an das Ende unserer Reihe. Ich stand zwischen Anne und Jane und beide waren eindeutig besser und schneller und taktsicherer als ich. Aber es machte so unendlich viel Spaß! Robin! Los Robin, komm her!, quietschte Anne und mit einem dröhnenden Lachen kam er her und harkte sich bei Jane ein. Auch Matt kam nun und die Reihe wurde zu lange für den Pub, also teilten wir uns an der Hälfte und bildeten zwei, sich gegenüberstehende Reihen. Und absolut komischerweise stand mir Harry gegenüber.

Er grinste spitzbübisch und ich erwiderte es. Und im nächsten Moment saß ich auf meinem Hintern. Niall lachte. Hielt sich den Bauch vor Lachen und es dauerte nicht lange, bis alle mit einstimmten. Trishas Lachen übertönte Niall. Mann, Zayn, du und deine Beine!, höhnte Lily und zog ihn wieder auf die Füße. Ich hab das Gleichgewicht verloren, Mum hat in die eine Richtung gezogen und du in die andere! Niall setzte sich auf den Boden und schien zu ersticken, aber er lachte.

Es dauerte einige Minuten, bis sich alle wieder beruhigt hatten und da Niall mittlerweile auf dem Boden lag und sich auslachte, ging ich hinter die Bar und holte noch eine Runde Bier aus der Kühlung. Und brachte eines davon dem Wirt.

Dann wandte ich mich Nialls CD-Sammlung zu und überflog die Titel. Darunter fand sich eine CD von Little Mix. Oh mein Gott, ich liebte *Shout Out To My Ex*! Deshalb legte ich die Scheibe ein und drehte noch lauter. Gerade als Perrie Edwards zu singen begann, stemmte ich mich auf die Bar und grölend tanzte ich zu einem meiner absoluten Lieblingssongs!

I hope she gettin better sex, jaulte ich und Harry lachte.

Nicht nur er war glücklich.

Harry :

Wohooooo!, rief ich und strahlte Louis an. Und dann stand plötzlich Amy vor mir und schwang ihre Hüften. Ich tat es ihr gleich und tanzte mit ihr, beobachtete aber trotzdem heimlich Louis. Wie er auf dem Bartresen stand in seinen schwarzen Skinnyjeans Er sah so heiß aus! Unwillkürlich biss ich mir selbst auf die Unterlippe und grinste dümmlich vor mich hin. Louis lenkte mich so sehr von Amy ab, dass ich gar nicht mitbekam, dass sie ihre Hände links und rechts auf meine Hüften legte. Erst als ich ihre Fingernägel in meiner Haut spürte, bemerkte ich es. Aber ich nahm es einfach mit Humor und lachte. Dass Amy das völlig falsch verstand, darauf kam ich nicht.

Mit einem Kopfzeichen machte ich ihr begreiflich, dass ich dem Ruf der Natur folgen musste. Amy nickte mir wortlos zu und ich ging zur Herrentoilette.

*You made my heart break and that made me who I am*, sang ich vor mich hin. Mann, dieser Song war ein richtiger Ohrwurm!

Dann, als ich wieder zurückgehen wollte, stand sie plötzlich vor mir. Amy. Hey, sagte ich freudig. Hey. Sie strahlte mich an – und drückte ihre Lippen auf meine. WTF! Geschockt erstarrte ich zur Salzsäule, unfähig mich zu bewegen. Warum tat sie das? Warum küsste Amy mich auf dem verdammten Toilettengang?

Entschuldigung!, hörte ich Karen rufen, und da erwachte ich aus meiner Schockstarre. Blitzschnell löste ich mich von Amy und hatte das Bedürfnis, mir den Mund mit dem Handrücken abzuwischen, tat es aber nicht. Amy, was soll das?. Was denn? Du hast mir doch das Kopfzeichen gegeben, dass ich dir folgen soll. WAS?, fragte ich sie überrascht. Das Kopfzeichen, und du hast mit mir getanzt. Das hast du völlig falsch interpretiert, sagte ich und sie wurde rot. Es war ihr sichtlich peinlich. Oh okay, mein Fehler. Es tut mir leid Amy, ich mag dich, aber. Schon gut, ich will es einfach nur vergessen. Du feuerst mich doch nicht, oder?. Nein. Okay. Wortlos drehte Amy sich um und ging in die Damentoilette. Und ich stand noch eine Minute reglos da.

Scheiße, Karen hatte es gesehen und ich war mir sicher, dass sie es allen erzählen würde. Wie würde Louis darauf reagieren? Fuck! Ich musste Karen zuvorkommen und es ihm selbst sagen. Also ging ich wieder zurück.

Louis saß auf einem Barhocker und grinste mich breit an. Ich stellte mich vor ihn und räusperte mich peinlich berührt. Amy hat mich geküsst. Ich weiß, sagte er und ich war schon wieder überrascht. Das ging ja schnell. Jep. Und es macht dir nichts aus?. Nein, weil es nämlich sogar perfekt ist. Ich verstand nur Bahnhof. Was?. Wenn Karen es ganz Holyfield erzählt, und das wird sie, dann lenkt das alle perfekt von mir ab, erklärte er mir und ich stellte fest, dass er Recht hatte. Es war das perfekte Alibi für Louis und mich. Und damit hatte sich das mit der festen Freundin auch erledigt. Okay, aber wenn man mich darauf anspricht, was soll ich dann dazu sagen?. Das ist egal, du kannst es abstreiten oder zugeben, denn das ist doch das Gute an einem Gerücht, oder? Sie werden sowieso glauben, was sie wollen. Fuck ja! Du hast Recht!, rief ich und strahlte Louis an. Wenn wir nicht in der Öffentlichkeit gewesen wären, dann hätte ich ihn jetzt geküsst. Und ich sah ihm an, dass er sich genau dasselbe dachte wie ich, denn er leckte sich mit der Zunge genüsslich über die Unterlippe. Ich würde dich jetzt so gerne in die Klokabine entführen, aber wir dürfen keinen Fehler machen, flüsterte er mir zu und ich atmete einmal tief durch. Ich weiß. Aber heute Nacht will ich dieses Fuck ja von dir hören, und zwar schreiend.

Another WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt