LXI

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Harry:

Louis und ich blickten uns gegenseitig peinlich berührt an. „Also nicht“, stellte Matt fest.

Warum waren Louis und ich nur so verantwortungslos? Wir hatten erfahren, dass Lafayette Aids hatte und das erste, das wir dann tun wollten, war, ungeschützt miteinander zu schlafen! Und auch jetzt konnte ich nur daran denken, wie verdammt heiß Louis ausgesehen hatte, als er fast gekommen wäre.

„Wir sind beide gesund“, sagte Louis und ich räusperte mich unbehaglich. „Ja“. „Es geht nicht nur darum, aber das wisst ihr doch selbst“, sagte Matt – und er hatte Recht. Es war mir so peinlich, dass ich schweigend meinen Kaffee trank und Louis und Matt miteinander reden ließ.

„Du hast Recht, Matt, aber wenn man sich gegenseitig vertraut, dann ist man eben einfach unvorsichtig“. „Jep, genau wie ich“. „Du?“. „Ja, Jake und ich benutzen auch nicht immer ein Kondom, aber das werde ich ab sofort ändern“. „Apropos Jake, bist du richtig mit ihm zusammen?“. „Wenn ich das wüsste…“, sagte Matt und ich dachte an mein Gespräch mit Jake zurück. Er hatte mir gesagt, dass er Matt liebte. Die Preisfrage war nur, ob Matt das auch wusste. „Okaaay?“, kam es von Louis. „Er will sich nicht outen, wisst ihr? Bei dir kann ich das nachvollziehen, Harry, weil du hier sehr beliebt bist, aber Jake hat nichts zu verlieren, die Leute hassen ihn sowieso“. Ich nickte Matt verständig zu. „Er hat sich bei mir für alles entschuldigt und mir gesagt, dass er kein Arschloch mehr sein will und ich glaube ihm sogar, also vielleicht müssen die Leute ihm einfach eine Chance geben“, sagte ich – und dann klingelte es. „Wenn man vom Teufel spricht … Es macht dir doch hoffentlich nichts aus, dass Jake mich hier abholt?“, fragte Matt mich und ich schüttelte wortlos meinen Kopf. Dann ging ich zur Wohnungstür und öffnete sie.

„Er ist in der Küche“, sagte ich nur und Jake folgte mir in eben diese.

„Baby, es tut mir so leid!“, rief er und drückte Matt einen Kuss auf den Mund. „Danke“.

Ich stellte mich vor Louis und tat es Jake gleich. Meine Lippen trafen auf die von Louis und auch wenn es nur eine Sekunde dauerte, war es einfach perfekt. „Ich liebe dich“, flüsterte ich ihm zu und er grinste mich breit an. „Ich dich auch“. „Ich kaufe uns morgen Kondome“. „Okay“.

Eine halbe Stunde später waren Matt und Jake weg und Louis und ich gingen schlafen. Die Lust auf Sex war uns für heute vergangen.

Am nächsten Tag wachte ich alleine auf.

Ich ging in die Küche, um mir einen Kaffee zu kochen. Kein Louis.

Aber fünf Minuten später hörte ich die Wohnungstür aufgehen und Louis kam zu mir. „Guten Morgen“, sagte er und drückte mir eine Packung Kondome in die Hand. „Hey“. „Hier sind die Kondome, und du und ich fliegen heute noch nach London“, eröffnete er mir und ich starrte ihn überrascht an. „Was?“. „Ja, du brauchst eine Ablenkung von Lafayette“. „Das schon, aber was ist mit der Arbeit?“. „Ich habe gerade mit Amy gesprochen und sie ist damit einverstanden, solange wir ihr unsere Arbeit per Email schicken“. „Ehrlich?“. „Jep“, sagte er und ich freute mich unsagbar darüber. „Wie cool! Ich will alles sehen! Big Ben, Buckingham Palace, und ich will mit dem London Eye fahren! Tower Bridge, Westminster Abbey, einfach alles!“, rief ich aufgeregt und Louis lachte. „Okay, wenn du willst“. „Ja, ich war ja erst ein einziges Mal in London und habe nur die Writers Con gesehen“. „Und meine Wohnung“. „Ja, aber da war ich bei dir in Doncaster, das ist nicht ganz dasselbe“. „Das stimmt, Love“. „Das wird so cool“, sagte ich und umarmte Louis stürmisch.

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