XXXXI

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Harry :

Aufhören, sagte Louis, obwohl er selbst damit angefangen hatte. Ich ließ seinen Hals wieder los, drückte aber meinen Körper auf seinen, damit er mir auch ja nicht entkommen konnte. Vielleicht war es der Alkohol, aber das war definitiv nicht mein Louis. Warum war er plötzlich so wütend auf mich? Zweifelst du an mir? An uns?, fragte ich ihn und fürchtete mich unsagbar vor seiner Antwort. Nein! Keine Ahnung!. Was willst du von mir, Louis? Sollen wir nach London ziehen? Okay! Fahren wir nachhause und packen alles zusammen, dann können wir morgen fliegen! Willst du, dass wir uns outen? Gut, dann machen wir das! Harry, ich. Ich weiß, dass du alles für mich aufgegeben hast und das weiß ich zu schätzen, aber ich würde auch alles für dich tun, okay? Ich würde für dich sterben, verdammt nochmal!, rief ich aufgebracht. Dann kamen mir plötzlich die Tränen.

Ich löste mich von Louis, setzte mich hinunter auf den Fußboden und lehnte mich mit meinem Rücken zurück auf die Hauswand. Ich will, dass wir uns outen, flüsterte Louis vor sich hin, aber ich hörte ihn trotzdem. Okay, sagte ich und er setzte sich neben mich. Okay?. Ja, wir outen uns auf dem Winterball, wenn ganz Holyfield in der Stadthalle ist. Ernsthaft?. Ja! Und London?. Nein, ich mag Holyfield, und ich liebe deine Freunde und deine Schwester. Es sind unsere Freunde, Louis, nicht meine. Ich weiß. Erschöpft atmete ich einmal tief durch und drehte mein Gesicht zu seinem. Keiner fickt mich so gut wie du? Bin ich deine persönliche Bitch, oder was?. So war das natürlich nicht gemeint, das weißt du ganz genau, es tut mir leid. Ich will nicht, dass du an uns zweifelst. Das tue ich nicht, Harry, das mit uns ist für immer, aber ich brauche einfach keine Ahnung einen Liebesbeweis von dir, sagte Louis – und in diesem Augenblick realisierte ich, dass ich das sehr gut nachvollziehen konnte.

Er hatte für mich sein Heimatland verlassen.

Ich hatte ihm nicht erzählt, dass ich mich in Holyfield nicht outen wollte.

Ich hatte ihm gesagt, dass ich ihn hasste.

Ich war ein egoistisches Arschloch.

Du hast Recht, es ist allerhöchste Zeit, dass ich dir etwas zurückgebe, sagte ich und Louis nickte mir zu. Danke Harry! Dass du dich für mich outest, bedeutet mir alles!. Und DU bedeutest MIR alles! Ich liebe dich!. Ich liebe dich auch, sagte er und drückte mir einen Kuss auf den Mund.

Fünf Minuten später standen wir auf und gingen Hand in Hand zurück zum Glory Hole.

Ich will auch in Holyfield immer deine Hand halten, sagte Louis und ich grinste ihn breit an. Das wirst du.

Und dann ging plötzlich alles blitzschnell.

Ich sah die Autoscheinwerfer und hörte heftige Bremsgeräusche. Instinktiv, ohne auch nur für eine einzige Sekunde darüber nachzudenken, schubste ich Louis weg. Was zum!, hörte ich ihn noch rufen. Und dann wurde alles schwarz.

Jep, ich würde für ihn sterben.

Another WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt