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Harry :

Jane und Liam so überglücklich zu sehen, machte mich ebenfalls überglücklich. Und es gab ja auch rein gar nichts in meinem Leben, über das ich mich hätte beschweren können. Louis war bei mir, er liebte mich und ich liebte ihn. Ich hatte meine Familie und Freunde, einen Job, der mir gefiel. Und Titball war so eingeschüchtert, dass Louis und ich selbst über unser Outing bestimmen konnten. Jep, alles war gut.

Am nächsten Tag half ganz Holyfield zusammen, um alles wieder abzubauen. Sogar Titball war dabei, was mich wunderte, denn normalerweise beteiligte er sich an rein gar nichts. Vielleicht hatte er sich verändert? Er hatte mir gestern angeboten, mir mein Geld zurückzuzahlen, was ebenfalls untypisch für ihn war. Ich traute ihm nicht, aber Menschen veränderten sich, oder? Vielleicht hatte Matt einen guten Einfluss auf Jake.

Ich wartete ab, bis er im Pavillon eine rauchte – und dann ging ich zu ihm. Hey, sagte ich und er blickte mich argwöhnisch an. Hey?. Ich komme in Frieden. Okay. Hör mal Jake, ich will mit dir über Matt reden. Was ist mit ihm?. Magst du ihn?. Nope, sagte er und sofort wurde ich so wütend auf ihn, dass ich ihn verprügeln wollte. Aber dann fügte er noch hinzu : Ich liebe ihn. Ohne Scheiß?. Ohne Scheiß. Okay, und was ist mit Naomi?. Ach komm, du weißt doch, wie sie ist. Nein, wie denn?. Sie nervt!, rief er und ich musste mir tatsächlich das Lachen verhalten, auch wenn es gemein war. Ja, aber das ist trotzdem kein Grund, sie so schamlos auszunutzen. Ich hänge einfach nur mit ihr ab. Du schläfst nicht mit ihr?. Nein, das hab ich hinter mir, ich fi ich meine, ich schlafe nur mit Matt, sagte Jake und sah mir dabei sogar direkt in die Augen, also nickte ich ihm anerkennend zu. Wow!. Was denn?. Du hast dich verändert. Er atmete resignierend einmal tief durch und räusperte sich peinlich berührt. Hör zu Styles, es tut mir leid. Was denn?. Alles, okay? Vielleicht bin ich erwachsen geworden, keine Ahnung, aber ich will nicht mehr so ein Arschloch sein, also Freunde?. Übertreib es nicht, Titball. Okay, dann sagen wir : Frieden?. Damit kann ich leben, sagte ich und er gab mir feierlich seine Hand.

Und dann stand plötzlich Louis neben mir. Alles klar hier?. Oh sieh nur Harry, dein Ritter in glänzender Rüstung ist gekommen, um dich zu retten, sagte Jake süffisant und wortlos blickte ich ihn böse an. Sorry, ich bin trotzdem noch der Alte, aber ich bemühe mich., verteidigte er sich und ich sah ein fettes Fragezeichen über Louis Kopf. Was ist denn hier los?. Er will unser bester Freund sein, erklärte ich Louis. Will ich nicht!, rief Jake, aber ich ignorierte ihn. Du weißt schon, Filmabende und so gemütlich zusammensitzen und über das Leben philosophieren, das volle Programm, best Buddies forever. Red keinen Scheiß, Styles, sagte Jake, aber dann lachte er und ich tat es ihm gleich. Und Louis verstand erst recht nur Bahnhof. Seid ihr stoned? Wo ist Snoop?, fragte er uns alarmiert, was uns nur dazu brachte, noch lauter zu lachen.

Ich hab ihm ein Friedensangebot gemacht, sagte Jake zu Louis. Ein ernstgemeintes?. Jep, und es gilt auch für dich. Schon gut, wir haben keinen Krieg, solange du Harry und unsere Freunde in Ruhe lässt. Alles klar.

Und dann machten wir uns wieder an die Arbeit und erst, als es bereits dunkel wurde, wurden wir fertig.

In unserer Wohnung ließen Louis und ich uns erschöpft auf die Wohnzimmercouch fallen. Ich legte meine Füße auf den Couchtisch und Louis platzierte seinen Kopf auf meinem Schoss. So ließ es sich leben! Ich schaltete den Fernseher ein und zufällig lief gerade eine alte Folge Friends. Oh cool, sagte ich und strich Louis mit meiner Hand durch die Haare.

Two Four Seven Four Two Two Four Seven Five Seven Six Seven Seven! Seven! Seven Seven! Seven Seven! Seven SEVEN SEVEEEEEN!, schrie ich und Louis bekam einen Lachkrampf. Du kannst das ja auswendig!. Klar, die Szene ist ja auch legendär. Wie geil!.

Louis gähnte herzhaft. Ich ließ meine Hand in seinen Haaren und kraulte seinen Kopf – und fünf Minuten später schlief er ein. Also bewegte ich mich nicht und ließ ihn schlafen.

Louis:

Von Harry in den Schlaf gekrault zu werden zählte eindeutig zu meinen Lieblingsbeziehungsdingen.

Als ich aufwachte, schlief Harry. Tief und fest, mit auf die Brust gesunkenem Kopf. Ein Speichelfaden hing aus seinem Mundwinkel und er schnarchte leise vor sich hin.

Vorsichtig pflückte ich seine Hand aus meinen Haaren und setzte mich auf. Mein Rücken schmerzte und mein Genick erst recht. Harry, Babe, wach auf., sagte ich und rüttelte vorsichtig an seiner Schulter. Harry schrak aus dem Schlaf und mit einem erschöpften Brummen wischte er sich über das Gesicht. Sorry, aber wir sollten ins Bett gehen. Duschen Ich müffle, murmelte Harry, als ich aufstand und ihn auf die Beine zog.

Gemeinsam duschten wir kurz und legten uns dann, noch mit Wassertropfen auf der Haut, ins Bett. Löffelst du mich?, fragte Harry mit einem Gähnen und ich lachte. Klingt nasty! Louis Ja ja, Love. Blitzschnell schlüpfte ich unter die kalte Decke und kuschelte mich von hinten an Harry. Ich zitterte noch ein wenig, aber seine Körperwärme breitete sich sofort auf meiner Haut aus. Und je wärmer mir wurde, umso schneller driftete ich in meinen hochverdienten Schlaf.

Bis um sechs Uhr morgens Harrys Wecker klingelte. Harry war es gewohnt, früh aufzustehen, aber ich noch immer nicht. Aber ich öffnete zumindest ein Auge, weil es einfach zu süß war, wie er beim Aufstehen eine Gänsehaut am Hintern bekam, wenn seine Füße den kalten Boden berührten. Du guckst doch nicht schon wieder auf meinen Hintern, oder?, grummelte Harry. Nope, wer würde sich schon deinen alten, runzligen Hintern ansehen. Ach? Alt und runzlig? Mein Arsch und dein Gesicht, Tomlinson, mein Arsch und dein Gesicht, grinste er und verschwand im Bad.

Ich blieb noch ein paar Minuten liegen, tat es ihm dann aber gleich. Aber mein erster Weg führte mich zur Kaffeemaschine und dann erst ins Bad. Während ich mir die Zähne putzte, dachte ich über meine Kolumne nach. Das neueste Kapitel sollte am Mittwoch erscheinen und bisher wusste ich noch nicht mehr, als dass es von Alexander, dem Großen handeln sollte.

Ich holte mein Telefon und googlte den Kriegsherren aus Mazedonien. Und fand ein Angebot zu der DVD vom Film mit Colin Farrell. Harry, hast du die DVD von Alexander? Alexander? Der Film von 2004? Nope, aber du kannst Matt fragen, vielleicht kann er sie dir besorgen. Gute Idee! Während der Kaffee durchlief, tippte ich eine Nachricht an Matt und versank dann in der Wikipedia Seite über Alexander und seine Kriege. Und seine Liebe zu Hephaistion.

Als wir um halb acht in der Redaktion eintrafen, hatte ich bereits die Zusage von Matt, dass er den Film besorgen würde. Harry machte sich sofort an die Arbeit, um seinen Artikel über den Winterball zu schreiben. Amy kam als letzte und sie hinkte und wirkte total erledigt. Amy, alles okay?, fragte Harry und sie stöhnte. Meine Füße tun weh, ich hab wohl zu viel getanzt. Sie setzte sich an ihren Platz, nahm die Brille ab und fügte hinzu: Und zu viel getrunken.

Another WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt