XXXXVI

201 11 0
                                    

Louis:

Harry so wütend zu sehen, brachte mich nicht zum Einlenken. Eher wurde ich noch überzeugter von meiner Idee. Also stand ich auf und ging ihm nach.

Keiner vermutet etwas, ich brauche keine Freundin!, zischte er und ich antwortete: Noch vermuten sie nichts, aber wenn es so weiter geht, dann wird jemand misstrauisch werden. Dann solltest du dir eine Wohnung suchen. Das will ich aber nicht! Und ich will keine Freundin! Ich wüsste auch gar nicht, wen ich mir aussuchen sollte. Wir könnten in Tuscaloosa jemanden finden., schlug ich vor und Harry starrte mich wutentbrannt an. Nein, hörst du? Nein!

Du bist unvernünftig., sagte ich ganz ruhig. Ich bin unvernünftig? Du willst, dass wir eine Frau hier mit reinziehen, dass ich vorgebe sie zu lieben, obwohl ich es nicht tue und nie tun werde? Wie soll ich das vor meiner Familie und meinen Freunden rechtfertigen? Ach ja, hier habt ihr meine Fake-Freundin, sie verzichtet auf eine Beziehung, damit nicht auffliegt, dass ich schwul bin. Nope, das funktioniert nicht. Ich öffnete ein Fenster und zündete mir eine Zigarette an.

Harry stellte sich vor mich und demonstrativ blickte ich in die andere Richtung. Weißt du was, es ist mir egal, die Leute sollen sich das Maul zerreißen, es schert mich nicht einen Dreck. Solange wir uns keinen Fehler erlauben, können sie uns nichts anhaben! Und wenn uns doch mal ein Fehler passiert? Wenn wir uns verraten? Dann handeln wir, aber nicht vorher. Ich nickte, weitere Argumente waren sinnlos.

Ich gehe duschen bevor wir losmüssen., sagte ich dann und ohne ein weiteres Wort ging ich ins Bad und zog mich aus. Ach komm schon, Lou, du kannst doch deswegen jetzt nicht sauer sein! Bin ich nicht, diese verdammten Sorgen ficken nur mein Hirn rund um die Uhr. Ich kann nur daran denken, was passiert, wenn uns wer auf die Schliche kommt und was dann dir passieren könnte. Sie wissen es bei Matt und er wurde noch nie bedroht! Ich mache mir trotzdem Sorgen. Ich mir auch, aber wir können es nicht ändern. Du willst dich nicht outen und ich will hier nicht weg.

Ich drehte das Wasser auf und regelte die Temperatur. Ich werde zum Arzt gehen und mir etwas gegen Schlafstörungen verschreiben lassen, ich halte das wach liegen nicht aus. Ich begleite dich zu Doc Connery., bot Harry an und ich nickte.

Duschst du mit mir?, fragte ich ihn dann und er schüttelte den Kopf. Besser nicht. Harry sah plötzlich unendlich traurig aus. Er wollte gehen, aber ich hielt ihn an der Hand zurück. Was sollen wir nur tun? Nicht den Teufel an die Wand malen., erwiderte er und ging nun doch.

Ich beeilte mich unter den Wasserstrahl zu kommen, damit Harry nicht auffallen konnte, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Ich malte wirklich den Teufel an die Wand. Aber ich hatte einfach nur Angst.

Als ich mit meiner Dusche fertig war, saß Harry an seinem Laptop. Nur mit dem Handtuch um die Hüften ging ich hin und setzte mich auf die Tischkante. Es tut mir Leid., sagte ich und er rieb sich über sein wunderschönes Gesicht. Ich schob ihn mit seinem Schreibtischstuhl ein wenig vom Tisch weg und setzte mich rittlings auf seinen Schoss. Es tut mir wirklich aufrichtig Leid. Du machst dir doch nur Sorgen. Und dramatisierte alles Das auch. Ich bin wohl neuerdings echt eine Dramaqueen!

Harry grinste und starrte in seinen Schoss. Mein Handtuch hatte sich notgedrungener Weise geöffnet und ich war entblößt.

Mit einer Fingerspitze strich Harry über meine noch schlafende Erregung, aber bei seiner Berührung begann sie zu zucken.

Harry :

Ich liebe dich, sagte ich, nach wie vor hinunterblickend. Er liebt dich auch, scherzte Louis und ich lachte. Du bist ein Depp. Wer jetzt? Er oder ich?, fragte er mich und ich hob meinen Kopf hoch, um ihm wieder ins Gesicht zu sehen. Du natürlich, aber du bist MEIN Depp. Seine wunderschönen blauen Augen grinsten mich schelmisch an – und Louis selbst auch. Mann, wie ich das liebte!

Weißt du, was ich schon immer von dir wissen wollte, Love?. Nein, was denn?. Wann du dein erstes Mal hattest und mit wem. Weißt du das nicht?, fragte ich ihn scheinheilig. Nope, du hast es mir nie erzählt. Ich war 18 und er hieß George. Und wie alt war George?. Er war 20, ich war zum ersten Mal im Glory Hole und Brody hat mich mit George verkuppelt. Ehrlich?. Ja, ich war betrunken und bin mit ihm nachhause gefahren und dann naja hat er mich entjungfert. Und dann?. Und dann was?. Wart ihr zusammen?. Nein, aber wir hatten regelmäßig Sex, bis ich dir begegnet bin, sagte ich und er blickte mich überrascht an. Was? Ich bin erst dein Zweiter?. Warum überrascht dich das so?. Keine Ahnung, ich ich war der Meinung, dass die Männer sich um dich geprügelt haben. Nein, überhaupt nicht. Okay, du warst also nicht mit George zusammen, hattest aber Sex mit ihm, und dann bist du mir begegnet und hast das mit ihm beendet?. Jep, genau. Und wie hat er darauf reagiert?. Es war ihm egal, wir waren ja nicht zusammen. Ich muss dir leider sagen, dass George ein Vollidiot ist, sagte er todernst und ich lachte. Warum?. Naja, wenn ich dich verlieren würde, dann würde ich es nicht ertragen. Du bist ja auch mit mir zusammen. Gottseidank.

Louis drückte seine Lippen auf meine und ich schloss genüsslich meine Augen. Nach London zu fliegen, war die beste Idee, die ich je in meinem Leben hatte, flüsterte ich ihm zu, mein Mund nach wie vor auf seinem. Dann strich ich mit meiner Zunge über seine Unterlippe und saugte sie zwischen meine Zähne. uuughhh, stöhnte er, sein heißer Atem landete in meiner Mundhöhle, und ich bekam eine Gänsehaut.

Du machst mich ganz verrückt, sagte Louis und bewegte sich auf mir, was natürlich zur Folge hatte, dass wir beide gleichzeitig hart wurden. Blitzschnell krallte ich meine Hände links und rechts in seine Hüften, was ihn erneut aufstöhnen ließ, und passte mich ihm an. Du mich auch, ich werde niemals keine Lust auf dich haben, du machst mich einfach immer scharf. Du mich auch, Baby, sagte er heiser und ich grinste ihn verschmitzt an. Nennen wir uns jetzt also gegenseitig so?. Klar, warum nicht?. Okay.

Louis hatte Recht, dieses Baby machte einen tatsächlich scharf. Aber im Augenblick hätte er mich auch scharf gemacht, wenn er mich Arschloch genannt hätte.

Fuck, ich will dich!, rief er plötzlich und stand auf. Ungeduldig zog er mir meine Jogging – und Unterhose hinunter. Dann nahm er meine Erregung in seine Hand und drückte die Penisspitze in sich hinein. Nicht ohne Vorbereitung, das bist du noch nicht gewöhnt, sagte ich, aber Louis hörte nicht auf mich und setzte sich einfach mit einem Ruck wieder auf mich. Nein!, rief ich noch – und dann schrie er auch schon schmerzerfüllt auf.

Scheiße!

Ich spürte, dass er sich komplett verkrampfte, was natürlich erst recht kontraproduktiv war, und dann kamen ihm auch noch die Tränen. Du musst wieder aufstehen, sagte ich und hielt still, denn wenn ich mich jetzt bewegen würde, dann würde ich ihm noch mehr wehtun. Ich ich kann nicht.

Another WorldWo Geschichten leben. Entdecke jetzt