Another World

XVIII

da heute Freitag ist, haben wir eine Überraschung für Euch! =)

ein anderer Holyfieldianer kommt heute mal zu Wort!

***

Matt :

Es war ein ganz normaler Samstag in Holyfield.

Ich hatte mich ausgeschlafen und dann mit meinem ersten Kaffee des Tages gemütlich die Holyfield Gazette gelesen. Dann hatte ich allerdings Hunger bekommen und festgestellt, dass mein Kühlschrank gähnend leer war.

Und jetzt saß ich seit einer halben Stunde im Diner.

Pete war immer nett zu mir. Nett, aber auch distanziert. So wie alle Holyfieldianer. Ich war hier der Einzelgänger, der einzige Schwule eben. Für mich war das okay so, aber es bedeutete auch, dass ich ein ziemlich einsames Leben führte. Sie tolerierten mich, wollten aber nichts mit mir zu tun haben. Der Schlimmste war der Bürgermeister. Er hatte mir schon eine Million Mal durch die Blume zu verstehen gegeben, dass er wollte, dass ich aus Holyfield verschwand. Aber für mich kam das nicht in Frage, denn ich würde mich sicher nicht von den Dorfbewohnern mit brennenden Fackeln aus der Kleinstadt verjagen lassen. Ich hatte schließlich auch meinen Stolz.

Ich bezahlte mein Frühstück – und dann ging ich in den Supermarkt, denn ich musste dringend einkaufen gehen.

In der Getränkeabteilung traf ich Jane Riley. „Hey Matt, alles klar bei dir?“, fragte sie mich ehrlich interessiert. Sie war eine der wenigen Holyfieldianer, die ich an einer Hand abzählen konnte. Nämlich die, die sich nicht dafür schämten, öffentlich mit mir zu sprechen. Ihre beste Freundin Lily Styles und deren Bruder Harry gehörten ebenfalls zu dieser kleinen Auslese. „Ja, und bei dir?“. „Jep! Du, hör mal, was ich dich sowieso noch fragen wollte : Hast du die Royal-Bücher?“, fragte Jane mich und ich grinste sie süffisant an. „Sowas willst du lesen?“. „Klar, warum? Sind sie so krass?“. „Nein, eigentlich sind sie ganz okay, und ja, die hab ich“. „Cool, dann komm ich nächste Woche mal bei dir vorbei“. „Mach das“. „Gut, ich muss weiter, wir müssen ein riesengroßes Fondue vorbereiten“. „Okay, bis bald, bye“. „Bye“.

Nach meinem Einkauf ging ich nachhause – und begegnete ausgerechnet Mister und Misses Payne. „Herr Bürgermeister“, begrüßte ich ihn und er nickte mir nur wortlos zu. Seine Ehefrau lächelte mich freundlich an, kassierte dafür aber einen strengen Blick von ihrem Göttergatten und sah schließlich schnell wieder weg.

Zuhause langweilte ich mich.

Bis ich auf die Idee kam, dass ich ja mal wieder ins Glory Hole gehen könnte. Heute war Samstag, also warum nicht? Der erste Besitzer Lafayette war ein Ex von mir, war aber mittlerweile glücklich mit Brody, dem zweiten Besitzer. Ich verstand mich zwar noch gut mit ihm, aber trotzdem war es mir ein bisschen unangenehm, also war ich nicht oft dort. Aber ab und zu wollte schließlich auch ich mal meinen Spaß haben und in einer Umgebung sein, in der ich so akzeptiert wurde, wie ich war.

Es stand also fest. Ich würde heute noch nach Tuscaloosa fahren und mich zur Abwechslung mal wieder gut amüsieren.

Yaaaaaaaaaay!